Neureuther endlich in Sotschi und "klar in der Birne"
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Krasnaja Poljana. . Felix Neureuther trug ein dickes Nackenpolster. Trotzdem lächelte der Skirennfahrer, als er einen Tag nach seinem Autounfall endlich in Sotschi landete.
"Wer weiß, wofür es gut ist. Jetzt hat es mir noch mal den Kopf durchgeschüttelt, jetzt bin ich wieder klar in der Birne", scherzte der Sonnyboy des deutschen Wintersports. Am Sonntag standen für den WM-Zweiten im Slalom in Krasnaja Poljana erst einmal weitere Behandlungen an. "Wir haben sehr gute Therapeuten hier. Das war auch ein Grund, warum ich schon hergeflogen bin. Die werden mich sauber in die Mangel nehmen. Ich hoffe sehr, dass ich Mittwoch am Start stehe."
Fünf Tage nach seinem Unfall auf dem Weg zum Flughafen steht für Neureuther bei seinen dritten Olympischen Winterspielen der Riesenslalom an, drei weitere Tage später der Torlauf. Wann der 29-Jährige tatsächlich starten kann und in welcher Verfassung er dann fährt, wird von den gesundheitlichen Fortschritten in den kommenden Tagen abhängen. "Wir müssen sehen, wie die Therapien wirken", erklärte Alpindirektor Wolfgang Maier und setzt wie Maria Höfl-Riesch auf die viel geprüften Nehmerqualitäten Neureuthers. "Der Felix ist ein zäher Bursche, der steckt das schon weg", versicherte die dreimalige Olympiasiegerin Höfl-Riesch, die den Vereinskameraden schon aus Kindergartentagen kennt.
Neureuther wirkte noch etwas steif, als er mit seinem Gepäckwagen am Flughafen durch die Schiebetüren schritt. "Ich kann den Kopf nicht richtig bewegen und die Wirbelsäule tut insgesamt weh, so wie es bei einem Schleudertrauma halt ist", beschrieb Neureuther bei seiner späten Ankunft am Samstagabend seine Beschwerden. Neben dem Schleudertrauma hatte er bei dem Zusammenstoß seines Wagens mit der Autobahnleitplanke eine Zerrung des Bandapparates im Nackenbereich erlitten und sich zwei Rippen geprellt. "Mir geht es aber schon besser als gestern. Der Schock war natürlich groß, jetzt geht es mir aber ganz gut. Ich freue mich, hier zu sein."
Mit dieser Freude war Neureuther, der in dieser Saison und in seiner Karriere so oft schon körperliche Rückschläge hinnehmen musste, natürlich nicht allein. "Wir hoffen, dass er seine Blessuren die nächsten Tage so gut auskurieren kann, dass er voll angreifen kann bei den beiden Rennen", sagte Höfl-Riesch am Samstag nach Silber im Super-G. "Natürlich war das ein Schock für uns alle, und wir waren dann doch erleichtert, dass er doch anreisen kann." Erleichterung auch bei den Bossen. "Wir freuen uns, dass der Unfall so glimpflich abgelaufen ist", sagte Michael Vesper, Chef de Mission.
Selbst die Konkurrenz setzt auf eine schnelle Genesung des im Weltcup überaus beliebten Neureuther. "Ich hoffe er ist gesund genug, um Gas geben zu können", sagte der viermalige Weltmeister Ted Ligety (USA). "Er hat Glück gehabt, dass er nicht schwerer verletzt wurde. Insbesondere bei der Geschwindigkeit, die er drauf hatte", kommentierte der Kombinations-Olympiasieger von 2006.
Die Olympia-Familie
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Zur Randnotiz geriet angesichts des Neureuther-Pechs das erste Training von Fritz Dopfer und Stefan Luitz. Die beiden Technik-Kollegen durften im Gegensatz zu ihrem Teamleader schon auf die Strecke und ließen über den Verband ihre Vorfreude verkünden. "Es ist ein bisschen untergegangen, dass wir hier als Mannschaft auftreten", sagte Maier in der ARD und hofft auf Neureuther. "Wir werden den Felix so ins Training integrieren, wie uns die Therapeuten das empfehlen." (dpa)
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