Essen. Der Slalom-Spezialist steht nach seinem Autounfall vor der Frage: Reicht es noch für die geplanten Starts in Sotschi? Bei dieser Entscheidung braucht er gute Ratgeber. Ein Kommentar.

Felix, der Glückliche? Da war doch was? Jahrelang reichte es bei Felix Neureuther nie zum großen Wurf. Neureuther stürzte, Neureuther fuhr haarscharf am Podium vorbei, Neureuther verletzte sich – es war eine endlose Geschichte. Erst in diesem Winter, genau rechtzeitig zu Olympia, schien trotz zweier Verletzungen alles anders zu werden. Neureuther fuhr, Neureuther siegte, Neureuther wurde zur Medaillen-Hoffnung: Ein Slalom-Ass im Glück. Bis zu seiner Abfahrt nach Sotschi.

Ärgerlich für Felix Neureuther ist sicherlich die juristische Seite seines Unfalls. Er mag sich nach der Kollision menschlich nachvollziehbar verhalten haben, zumal kein anderes Fahrzeug in die Rutschpartie verwickelt war. Gesetzeswidrig bleibt sein Verhalten trotzdem. Aber das kann Neureuthers kleinste Sorge sein, juristisch wird die Sache glimpflich ausgehen.

Wichtiger: Wie geht Neureuther mit dieser Situation um, kurz vor dem Lebenstraum Olympia? Sotschi wegen einer Sekunde der Unachtsamkeit zu verpassen, wäre bitter. Dagegen aber steht ein höheres Gut: Neureuthers Gesundheit.

Man sollte ihm also beide Daumen drücken. Einen dafür, dass er rechtzeitig fit wird. Und den anderen für den Fall, dass doch noch ein Risiko besteht: Und zwar dafür, dass er dann Menschen um sich hat, die ihn vor falschem Ehrgeiz schützen.