Rio de Janeiro. Der erste Schritt für die nächste Gold-Show des Schimmers Michael Phelps ist getan: Mit seinem Team gewann er die Freistilstaffel über 4 x 100 Meter.
Michael Phelps kann von Goldmedaillen einfach nicht genug bekommen. Im Kreise seiner Staffelkollegen küsste der nun 19-malige Olympiasieger überglücklich den Beweis seiner Rekordsammlung. Stolz applaudierte auf der Tribüne die zu Tränen gerührte Verlobte Nicole Johnson, das drei Monate alte Baby Boomer im Tragegurt vor sich geschnallt. Daneben jubelte Michaels Mama Debbie mit einem USA-Fähnchen in der Hand. Insgesamt 23 olympische Plaketten stehen nun in der Vita von Phelps - und es sollen noch mehr werden.
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"Ich will viermal Gold gewinnen", lautet das Rio-Ziel des 31-Jährigen, der bei der Siegerehrung neben seinen schluchzenden Kollegen nach eigener Aussage selbst ein paar Tränen vergoss. Frenetisch feierte das Publikum die erste von sechs möglichen Goldmedaillen von Rio.
Phelps brachte sein Team als zweiter Schwimmer in Führung. Die viertbeste Zeit aller 32 Final-Akteure beim Sieg der Freistilstaffel über 4 x 100 Meter belegen seine gute Form. "So schnell war ich noch nie", gab der Ausnahmesportler zu Protokoll.
"Michael inspiriert jeden von uns"
Bei neuen Heldentaten des größten Schwimmers der Geschichte geraten Weltrekord-Auftritte wie der von Katie Ledecky am Sonntag (Ortszeit) in den Hintergrund. Doch die neunmalige Weltmeisterin kann ebenfalls schon eine stolze Medaillenzahl ihr Eigen nennen. Der Erfolg über 400 Meter Freistil in der Weltrekordzeit von 3:56,46 Minuten war nach dem Olympiasieg in London über 800 Meter ihr zweiter ganz großer Triumph. "Michael inspiriert jeden von uns", sagte die erst 19-Jährige, die in Rio weitere Chancen hat.
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Schon lange vor dem ersten Start von Phelps in Rio hoben die Veranstalter den Stellenwert noch einmal extra hervor. Erstmals wurden Bilder aus dem Einschwimmenbecken live in der Wettkampfhalle auf der Videoleinwand gezeigt, alle freuten sich auf die Rückkehr des Jahrhundertsportlers. Und vier Jahre nach seinem emotionalen Abschied im Londoner Aquatics Centre war Phelps wieder auf der größten Sportbühne der Welt zurück. Der 31-Jährige war sichtlich gerührt.
Phelps genießt diese Spiele ganz besonders, nicht nur weil ihm die Ehre des Fahnenträgers bei der Eröffnungsfeier zuteil wurde. Die Geburt seines Sohnes Boomer hat den einst unnahbaren Superstar verändert und zugänglicher für Gefühle gemacht.
Das Ziel: Über dreißig Olympisches Gold in Einzelwettkämpfen
Zudem liegen harte Jahre hinter Phelps, der nach seinem vermeintlichen Karriereende 2012 nichts Sinnvolles mit seiner Zeit anzufangen wusste. Die Alkohol- und Spielsucht endete in einer Fahrt mit 1,4 Promille bei überhöhter Geschwindigkeit. Die Festnahme, eine Verurteilung zur zweiten Bewährungsstrafe nach 2004 und eine Suchttherapie mit 45 Tagen in einer Entzugsklinik waren die Folge. Die Familie hat Phelps wieder den Halt gegeben, der im Partyleben mit Kumpels und vielen Golfrunden zwischendurch verloren gegangen war.
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2000 in Sydney schnupperte der US-Amerikaner als 15-Jähriger erstmals Olympia-Luft. Und die macht ihn so süchtig, dass er nicht aufhören kann. "Es wäre fantastisch, als erster Schwimmer über dreißig Olympisches Gold in einem Einzelwettkampf zu gewinnen", sagte der 31 Jahre alte US-Amerikaner erst kürzlich in einem Interview der Zeitung "Die Welt". Die erste Chance dazu hat er über 200 Meter Schmetterling - und dort stehen am Montag die Vorläufe an. (dpa)