Duisburg. Die Mannschaft des MSV Duisburg beeindruckte im siebentägigen Trainingslager in Spanien auch mit ihrem Teamgeist. Ein Kommentar.

Abgesehen von der Muskelverletzung von Defensivspieler Leon Müller: Beim Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg passte im Trainingslager im spanischen Jerez de la Frontera alles. Die Zebras kehrten am Samstag gut vorbereitet aus Andalusien zurück. Das erste Wintertrainingslager seit fünf Jahren war aus Sicht der Meidericher ein Erfolg. Viel mehr als das, was die Mannschaft von Trainer Dietmar Hirsch unter der Sonne und im Nebel ablieferte, geht nicht.

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Ein Trainingscamp im Süden – und das auch nicht im Billigsegment in der Türkei – ist für einen Viertligisten keine Selbstverständlichkeit. Vor dem Hintergrund der Diskussionen, ob so etwas für einen finanziell angeschlagenen Klub aus einer Stadt mit strukturellen Problemen wie Duisburg notwendig und angemessen ist, gilt: Sollte der Aufstieg auch dank der Wintervorbereitung am Ende gelingen, profitiert auch Duisburg davon im großen Maße. Hinzu kommt: Sponsoren haben die Reise samt zusätzlicher Aufstiegsprämie extern finanziert.

Im Vergleich zu vielen früheren Trainingslagern beeindruckte das MSV-Team in Spanien mit seiner mannschaftlichen Geschlossenheit abseits des Platzes. Dass die Truppe den freien Nachmittag in Cadiz ohne Ausnahme geschlossen verbrachte, ist ein Zeichen eines starken Teamgeistes. Zudem präsentierten sich die Spieler bodenständig: Das große Ziel, der Aufstieg, war ständig präsent. Hinzu kam der 1:0-Testspielsieg über den Drittligisten SV Sandhausen als Ausrufezeichen.

Nun gilt es, diesen Schwung mitzunehmen und auf dem Platz in der Restrunde in Ergebnisse umzuwandeln. Auch wenn die sportliche Leitung den Plan B für ein weiteres Jahr in der Regionalliga zwangsläufig auf der Agenda haben muss: Es wäre fahrlässig, die aktuell große Chance auf den Aufstieg noch zu verspielen. Das Beispiel aus dem Jahr 2020 muss Warnung genug sein. Sollten Rot-Weiss Essen oder gar noch Alemannia Aachen oder der SC Verl aus der 3. Liga absteigen, würde es für die Zebras in einer weiteren Regionalliga-Saison zudem sehr ungemütlich werden.