Duisburg. Nach dem offenbar erfolgreichen Krisentreffen wollen sich die Spieler des MSV Duisburg nun mit einem Sieg über Gütersloh bedanken.
Eine schöne Bescherung zum Nikolaustag! Am Freitagnachmittag meldete sich Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link mit einer Videobotschaft an die Fans des MSV Duisburg. Es war eine Frohe Botschaft: Der OB gab bekannt, dass die Teilnehmer an der Geberrunde des finanziell angeschlagenen Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg sich hinter das Zweitliga-Konzept der MSV-Bosse gestellt haben und diesen Weg offenbar auch mit finanzieren wollen. Link versicherte: „Wir können beruhigt ins letzte Heimspiel gehen.“ Dieses Match steigt am Samstag um 14 Uhr in der Schauinsland-Reisen-Arena gegen den FC Gütersloh (live im Ticker der Redaktion).
Mehr zum MSV Duisburg
- Ex-MSV-Kapitän Preuß: „Wir hätten Meister werden können“
- MSV Duisburg fährt zum Trainingslager nach Andalusien
- In der Mitte ist beim MSV noch Luft nach oben
- MSV: Fakhro nun in einer Reihe mit Dietz, Rahn und Jara
- MSV-Trainer Hirsch: „Wir werden uns jetzt schütteln“
- Wie lief die MSV-Geberrunde? Preetz gibt exklusive Einblicke
- MSV Duisburg: Note 5,5 für Schiedsrichter Florian Visse
- MSV-Coach Hirsch sauer auf Schiri: „Der sollte sich schämen“
- MSV Duisburg: Die Top-Fünf-Partien in der Hinrunde
- Neu: MSV-News bei WhatsApp
Am Vormittag hatten Oberbürgermeister Sören Link und die Verantwortlichen des MSV Duisburg in den Räumen der Stadtwerke Duisburg an der Bungertstraße mit aktuellen und potenziell neuen Geldgebern gesprochen und offenbar auch erfolgreich verhandelt. Geschäftsführer Michael Preetz stellte ein Konzept vor, wie der MSV über einen Aufstieg in die 2. Bundesliga gesunden könne. In der 3. und 4. Liga ist eine Sanierung nicht möglich. Deshalb ging es beim Gebertreffen nicht nur um eine kurzfristige Hilfe, sondern um eine nachhaltige Unterstützung.
„Die Geberrunde hat ein klares Bekenntnis zu dem Konzept des Vorstandes, zum Konzept der Geschäftsführung auf den Weg gebracht. Wir wollen zurück in den Profi-Fußball, wir wollen zurück in die 2. Liga.“
Oberbürgermeister Sören Link sagte in seiner Videotschaft: „Zebra-Familie, Duisburg steht geschlossen hinter dem MSV. Wir stehen hinter unserer Mannschaft. Die Geberrunde hat ein klares Bekenntnis zu dem Konzept des Vorstandes, zum Konzept der Geschäftsführung auf den Weg gebracht. Wir wollen zurück in den Profi-Fußball, wir wollen zurück in die 2. Liga.“ Der OB hatte die Einladung zur Geberrunde als Erster unterzeichnet und somit die Angelegenheit auch zur Chefsache in der Stadt gemacht. Link hofft nun auf einen Sieg gegen Gütersloh, freut sich auf schöne Feiertage und formulierte zugleich eine Kampfansage: „Im nächsten Jahr starten wir durch.“
Mit sechs Siegen in Folge hatte die Mannschaft von Trainer Dietmar Hirsch in den letzten Wochen ihren Teil dazu beigetragen, dass Sponsoren den Zebras wohlgesonnen sein können. Als Tabellenzehnter hätten die Meidericher einen deutlich schwereren Stand gehabt. Am Tag vor der Konferenz setzte der MSV mit einem emotionalen Video, erstellt vom Duisburger Produktionshaus Ankerstreet Originals, ein zusätzliches emotionales Zeichen. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung dürfte kein Zufall gewesen sein. Die Filmemacher aus Neudorf hatten übrigens schon im August mit einem Video über die Euphorie rund um den MSV viel Lob erhalten.
Es war etwas fürs Herz: Unter dem Titel „Der blau-weiße Leuchtturm unserer Stadt“ spielt MSV-Legende Joachim Hopp eine Hauptrolle – als Kassierer im Getränkemarkt. „Dich kenne ich doch, du bist doch der Baschi“, sagt Hopp zum Kunden, der eben sein ehemaliger MSV-Gefährte Bachirou Salou war. Zebra-Ikone Bernard Dietz geht derweil an die Trinkhalle, um sich die 11Freunde-Ausgabe mit dem MSV-Titelblatt aus dem September zu kaufen. Ein kleiner Junge, mit seinem Vater ebenfalls auf dem Weg zum Stadion, kauft sich eine Tüte Süßigkeiten.
Mit ihrer Erfolgsserie gingen die Duisburger Kicker in Vorleistung, nun besteht am Samstag die Gelegenheit, sich mit einem Erfolg über den FC Gütersloh für die positiven Signale zu bedanken. Die Zebras wollen mit dem siebten Sieg am Stück den siebten Streich landen. Die Partie von Verfolger Fortuna Köln beim SV Rödinghausen am Samstag wurde abgesagt, sodass der MSV sich etwas einfacher den Winterspeck anfressen kann. Aktuell beträgt der Vorsprung auf die Kölner sechs Punkte.
Der FC Gütersloh verlor in der Liga zuletzt zweimal in Folge mit 0:2 (gegen Mönchengladbach II und in Wuppertal), zudem gab es eine Niederlage nach Elfmeterschießen im Landespokal in Siegen. Dietmar Hirsch spricht über eine gegnerische Mannschaft, „die eingespielt ist und meistens in der gleichen Grundordnung spielt“. Aber auch gegen den Tabellenzehnten will Hirsch den Fokus auf das eigene Team legen. Personell dürfte sich im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen die Sportfreunde Lotte nicht viel ändern. Allenfalls die zweite Position im defensiven Mittelfeld neben Florian Egerer könnte zur Diskussion stehen. Hier bewerben sich gleich mehrere Kandidaten. Zuletzt hatte Leon Müller den Vorzug erhalten.
So wollen die Zebras spielen
MSV – FC Gütersloh
Tor: Max Braune.
Abwehr: Joshua Bitter, Tobias Fleckstein, Alexander Hahn, Can Coskun.
Mittelfeld: Florian Egerer, Leon Müller – Simon Symalla, Steffen Meuer, Patrick Sussek.
Angriff: Malek Fakhro.