Duisburg. Der Hinrundenmeister geht als Favorit ins Spitzenspiel am Samstag um 14 Uhr gegen den starken Neuling Sportfreunde Lotte.

Mit dem Namen des nächsten Gegners der Zebras lässt sich tüchtig spielen: Die Presseabteilung des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg konnte der Versuchung ebenfalls nicht widerstehen. „Volle Lotte“ war über einem Post zum Heimspiel am Samstag um 14 Uhr in der Schauinsland-Reisen-Arena (live im Ticker) gegen die Sportfreunde mit eben diesem Namen aus Westfalen zu lesen. Da geht freilich noch mehr: Bildungsbürger könnten sich an „Lotte in Duisburg“ erfreuen. Küchenfreaks fühlen sich von der salatschleudernden Variante „flotte Lotte“ womöglich angesprochen.

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Woher kommt nur diese Lust auf die Leichtigkeit des Seins? Die Tabellenführung der Zebras, der Hinrundentitel, die elf Spiele ohne Niederlage, die sich am Samstag in ein sauberes Dutzend (Wortspiel beabsichtigt) verwandeln können, und die fünf Siege in Folge bringen auf die fixe Idee: Es kann gar nichts mehr schief gehen.

Doch man merke: Lotte steht auf Platz vier. Bevor der Neuling, trainiert von Fabian Lübbers, in den letzten Wochen in die Ergebniskrise purzelte (drei Niederlagen in vier Spielen), lief Lotte im Gleichschritt mit dem Zebra. 32 Punkte hat der Gast; sieben weniger als der MSV. Die Westfalen wollen den Abstand verkürzen. Was auch sonst?

„Wir werden den Gegner ernst nehmen, wollen aber im Heimspiel unser Spiel durchdrücken.“

Dietmar Hirsch
MSV-Trainer

Trainer Dietmar Hirsch erwartet ein Spitzenspiel, „denn, wer auf Platz vier steht, wird eine gewisse Qualität haben.“ Der Coach lässt aber auch wissen: „Wir sind gut vorbereitet.“ Klare Sache aber: „Wir werden den Gegner ernst nehmen, wollen aber im Heimspiel unser Spiel durchdrücken.“ An ein Lotterleben zum Hinrundenfinale sollen seine Jungs nicht mal denken.

Der Coach sieht, dass sich seine Mannschaft von Woche zu Woche verbessert habe. Die Abläufe und die Pärchenbildung auf den Seiten waren immer sehr gut. Das Ziel – hier braucht es keine Nachfrage – ist ein weiterer Sieg. Hirsch: „Ich hoffe, es wird ein ansehnliches Spiel. Aber es geht auch um drei Punkte. Und es geht darum, den Gegner zu bekämpfen.“

Ein Spaziergang im Park vor vielleicht 20.000 Zuschauern wird die Nummer nicht. Denn auch das haben die Partien in den vergangenen Wochen gezeigt: Nicht nur der MSV geht gut vorbereitet in die Spiele. Die Kollegen von Dietmar Hirsch tüfteln ebenfalls tüchtig daran, wie man galoppierende Zebras ans Stolpern bringt. Das 2:1 gegen Wuppertal und das 2:1 gegen Uerdingen liefern dafür gute Beispiele. Ohne Schwitzen und Zittern ging es nicht ab.

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Was für den MSV spricht: Der Coach hat weiterhin die Auswahl. Die Verletztenliste hat sich nur um einen Namen verlängert. Innenverteidiger Franko Uzelac plagt sich mit einer Wadenblessur und wird nicht auf der Bank sitzen können. Die Stammplätze direkt vor Torwart Max Braune haben ohnehin Kapitän Alexander Hahn und sein Spannmann Tobias Fleckstein gebucht. Beide sind überdies in großer Form. Moritz Montag musste sich unter der Woche mit einer Erkältung schonen. Hirsch fürchtet aber nicht, dass sich der Mann für die rechte Außenverteidiger-Position auf der Bank weiter verkühlen könnte. Auch hier hat Joshua Bitter einen Regelarbeitsplatz auf Rechts.

Florian Egerer ist beim MSV Duisburg im defensiven Mittelfeld gesetzt.
Florian Egerer ist beim MSV Duisburg im defensiven Mittelfeld gesetzt. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Was die Aufstellung angeht, so konzentriert sich das Wechselspiel ohnehin auf wenige Positionen. In der Zentrale variiert der Coach am liebsten. Florian Egerer saugt Staub auf der Sechs. Das scheint sicher. Ob Hirsch mit Leon Müller einen zweiten Saubermann aufbietet oder lieber auf offensivere Varianten mit Jonas Michelbrink oder Jakob Bookjans setzt, scheint eine berechtigte Frage. Für den MSV spricht auch, dass die Mannschaft Rückschläge durch Gegentore oder gar die Führungen eines Gegners inzwischen an sich abperlen lässt wie Wasser auf einer Ölhaut. Die Spieler sagen es immer so: „Wir glauben an uns. Und wir können immer zurückschlagen.“ Es klingt wie ein Mantra.

Flotte Lotte zusammengefasst: Spielen die Zebras volle Lotte auf, haben die Meidericher alle Chancen, nach Spielschluss wieder mit ihren Fans zu feiern.

So will der MSV spielen

MSV – Sportfreunde Lotte

Tor: Max Braune.
Abwehr: Joshua Bitter, Tobias Fleckstein, Alexander Hahn, Can Coskun.
Mittelfeld: Florian Egerer – Jan-Simon Symalla, Jonas Michelbrink, Steffen, Meuer, Patrick Sussek.
Sturm: Malek Fakhro.