Duisburg. Zebra-Trainer vor dem Spitzenspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den Tabellensechsten SV Rödinghausen in kämpferischer Stimmung.
Der MSV Duisburg hat es zurück an die Tabellenspitze in der Fußball-Regionalliga geschafft. Gut gelaunt macht das Trainer Dietmar Hirsch nicht unbedingt. Vor dem Heimspiel am Samstag um 14 Uhr gegen den Tabellensechsten SV Rödinghausen (wieder live im Redaktionsticker zu verfolgen) erklärt der Coach leicht genervt: „Ich werde mich für den ersten Platz nicht entschuldigen.“ Und er fügt hinzu: „Ich kann nicht Nullter sein. Wenn wir zum jetzigen Zeitpunkt da sind, dann lügt die Tabelle nicht.“
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Was den Coach in Harnisch gebracht hat, war die Frage nach dem Leistungsunterschied zwischen den beiden Halbzeiten. Gemeinhin lahmt das Zebra leicht in den ersten 45 Minuten schwer. Nach dem Wechsel ist die Mannschaft deutlich flotter auf den Hufen unterwegs. Kapitän Alexander Hahn sprach bei der Rückschau auf das 2:1 bei Schalke II von einem „Totalausfall“ in den ersten 45 Minuten und sein Abwehrkollege Tobias Fleckstein von einer „Halbzeit zum Vergessen“.
„Ich kann nicht Nullter sein. Wenn wir zum jetzigen Zeitpunkt da sind, dann lügt die Tabelle nicht.“
Der Trainer mag sich auf diese Diskussion über Kurskorrekturen beim Pausentee nicht mehr groß einlassen: „Ein Spiel dauert, bis der Schiedsrichter abpfeift, und wenn wir am Ende die drei Punkte haben, dann ist das für uns ein erfolgreiches Spiel. Alles andere zählt für mich nicht.“
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Hirsch erklärt das Wechselwarmduschen – zumindest teilweise – mit dem guten Namen des MSV und dem guten Ruf des Teams: „Gegen uns ist das für den Gegner ein Highlight-Spiel. Für uns ist das halt ein Regionalliga-Spiel.“ Man müsse mit der Situation zurechtkommen, dass „jeder Gegner gegen uns eine Schippe drauflegt. Das ist ähnlich wie bei einem Pokalspiel. Das ist einfach so. Das bestätigen uns auch die gegnerischen Spieler und die gegnerischen Trainer.“ Am Anfang sei der Gegner eben nicht nur hoch motiviert, sondern auch gut organisiert.
MSV Duisburg erwartet mehr als 14.000 Zuschauer
Da darf man sich als Fußball-Fan schon auf das Spitzenspiel gegen die Elf aus der Nähe von Bielefeld freuen. Der Gast am Samstag kommt mit der Wucht aus fünf gewonnenen Spielen in Folge. Hirsch erinnert sich, dass Rödinghausen vor der Saison zu den Titelanwärtern gerechnet worden sei. Als Qualitäten beschreibt der Coach: „Selbstbewusst, lässt den Ball laufen, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und ist sehr gut in Ballbesitz.“ Wenn die jetzt noch „eine Schippe drauflegen“, weil es gegen die Zebras geht und weil vor vermutlich mehr als 14.000 Zuschauern gekickt wird, dann kann es unterhaltsam werden.
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Zusätzliche Motivation für den Gast: Gewinnt Rödinghausen mit zwei Toren Unterschied, dann ziehen sie am Liga-Primus vorbei. Denn zur Wahrheit der Tabelle gehört ebenfalls: Der MSV behauptet die Spitze aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber dem Regionalliga-Aufsteiger aus Lotte. Drei weitere Mannschaften haben zwei Punkte Rückstand, und dann kommt schon Rödinghausen.
Aber natürlich weiß auch der Trainer, dass seine Jungs selbst „nachfeuern“ können. Und wenn es stimmt, dass alle gegen die Zebras „überperformen“, dann müssen sie es auch. Was der 52-Jährige Trainer sehen will: „Ich erwarte, dass wir in der vorderen Reihe die Zweikämpfe schon härter führen und dass wir im Mittelfeld mehr zulangen.“ Den Mut, den seine Mannschaft gegen Schalke nach dem Wechsel beim Spiel mit dem Ball gezeigt habe, den erwarte er auch gegen den Ball. „Und das erwarte ich auch über die gesamte Spielzeit“, fügt er hinzu.
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Seine Mannschaft soll harten Fußball spielen, denn das müsse man gegen Rödinghausen, weil der Gegner körperbetont auftreten werde. Das Ziel der Übung benennt er ebenfalls: „Wir sind drei Punkte vor und wollen versuchen, das weiter auszubauen.“ Hinweis: Das gelingt nur mit einem Sieg. Das notwendige Personal steht zur Verfügung. Es fehlen lediglich die, die schon seit einiger Zeit nicht dabei sind: Jannik Zahmel (Hüfte), Jesse Tugbenyo und Jihad Boutakhrit (beide zurück im leichten Mannschaftstraining nach Muskelverletzungen).