Duisburg. In der ersten Halbzeit läuft bei den Zebras oft nur wenig zusammen. Ernüchternde Ergebnisse gegen Nachwuchsteams. MSV nur noch Dritter.

Die zweiten Mannschaften des SC Paderborn 07 und von Fortuna Düsseldorf werden am Ende der Saison höchstwahrscheinlich nicht in der Spitzengruppe der Regionalliga West zu finden sein. Die Kicker des MSV Duisburg holten gegen die beiden Nachwuchsmannschaften von Zweitligisten nun lediglich einen Punkt. Das ist ein Dämpfer für den Aufstiegsaspiranten. Nach dem Pokalspiel gegen Hamborn 07 am kommenden Samstag folgt eine Woche später das Gipfeltreffen bei Spitzenreiter Fortuna Köln. Im Südstadion steht dann eine harte Standortbestimmung für die Zebras an. Zudem ist der MSV nun hinter dem 1. FC Köln II, der am Sonntag die U 23 des FC Schalke 04 mit 4:0 besiegte, auf den dritten Tabellenplatz abgerutscht.

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Mit einem Kraftakt in einer starken zweiten Halbzeit konnten die Duisburger, die zurecht die Abseitsentscheidung zum vermeintlichen 3:2 durch Malek Fakhro als Fehlentscheidung anprangerten, am Freitag beim 2:2 (0:2) gegen Düsseldorf in der Schauinslandreisen-Arena noch das Schlimmste verhindern. Kapitän Alexander Hahn, der das 0:1 auf seine Kappe nehmen musste und das 2:2 zum Punktgewinn per Kopf erzielte, setzt nun darauf, dass die Aufholjagd für das Team eine nachhaltige Wirkung hat. Der 31-Jährige sagte nach der Partie: „Es gibt Mannschaften, die nach einem 0:2 zur Halbzeit einbrechen. Jede Art von Erfolgserlebnissen ist wichtig. Wir müssen diese Energie für die nächsten Aufgaben nutzen.“

Das Spiel am Freitag zeigte: Der MSV ist noch nicht die Mannschaft, die die Liga dominieren kann. Trainer Dietmar Hirsch – „Ich lasse mir das nicht klein reden“ – darf sich auf die Fahne schreiben, mit einer neu formierten Truppe in den ersten vier Spielen zwölf Punkte eingefahren zu haben. Diese Erfolge sind der individuellen Qualitäten der Duisburger Spieler zuzuschreiben. Der MSV brachte sich mit dieser Bilanz in eine gute Position. Die letzten beiden Spiele hatten dennoch einen ernüchternden Charakter.

„Wenn ich eine einfache oder sinnvolle Antwort hätte, würde ich das ändern.“

Dietmar Hirsch
MSV-Trainer

Abgesehen vom Heimspiel gegen Türkspor Dortmund (5:0) und beim Gastspiel bei Rot-Weiß Oberhausen (2:0) hatten die Meidericher in den übrigen Partien jeweils große Probleme in der ersten Halbzeit. Selbst im Niederrheinpokal-Spiel bei Blau-Weiß Dingden (9:0) hatte der MSV Anlaufschwierigkeiten. Der insgesamt harmlose Landesligist verbuchte in den ersten 30 Minuten drei Eckstöße, der Favorit von der Wedau hingegen keinen. So wird auch das Pokalspiel gegen Landesligist Hamborn 07 am kommenden Samstag (14 Uhr, Schauinslandreisen-Arena) von der ersten Spielminute an ein Stresstest für die Zebras sein.

MSV-Kapitän Alexander Hahn lobt die Moral des Teams.
MSV-Kapitän Alexander Hahn lobt die Moral des Teams. © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Warum die Zebras erst in der zweiten Hälfte auf Touren kommen, ist Dietmar Hirsch (noch) ein Rätsel. „Wenn ich eine einfache oder sinnvolle Antwort hätte, würde ich das ändern“, sagte der Fußball-Lehrer nach dem Düsseldorf-Spiel. Mit Malek Fakhro und Jonas Michelbrink packte Hirsch gegen die Fortuna nun zwei Spieler in die Startelf, die zuvor nach der Pause für frischen Wind gesorgt hatten. Die Mannschaft blieb aber im gleichen Muster gefangen: Im ersten Durchgang lief nicht viel zusammen. Fakhro rieb sich in der Spitze auf, Michelbrink war wirkungslos und enttäuschte auf der Achter-Position im Mittelfeld. Erst Gerrit Wegkamp, der sich erstmals in der Reservistenrolle wiederfand, leitete nach der Pause mit dem Kopfball-Treffer zum 1:2 die Aufholjagd ein.

Hirsch betrachtet die aktuellen Probleme als „Kopfsache“ und will die Thematik mit seinem Personal auch in Einzelgesprächen angehen. Er will die Kicker „so programmieren, dass sie über 90 Minuten gut spielen.“ Im Fitnessbereich liegen die Defizite jedenfalls nicht – sonst könnte die Mannschaft in den zweiten Halbzeiten nicht deutlich zulegen.

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