Duisburg. Der Kapitän des MSV schwärmt von der Unterstützung der Duisburger Fans. Gegen Türkspor Dortmund wollen die Zebras nachlegen.

Zum Abschluss der Trainingseinheit des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg am Mittwoch testete Coach Dietmar Hirsch die Schussqualitäten seines Analysten Leon Welter. Abwehrchef Alexander Hahn hockte vor einem kleinen Tor, Welter sollte die Kugel aus der Distanz über Hahn hinweg ins Netz schlenzen. Am vergangenen Freitag musste der Ex-Münsteraner beim 1:0-Auftaktsieg im Auswärtsspiel beim FC Gütersloh deutlich mehr unternehmen, um Schaden abzuwenden. Das Mitglied des Trainerteams traf weit neben den kleinen Kasten.

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Am Freitag hatte Hahn in der Schlussphase sogar einen Brummschädel in Kauf genommen, um seinen Teil dazu beizutragen, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Kurz vor Schluss musste der 31-Jährige vom Platz, Franko Uzelac fügte sich für die letzten Minuten in die Abwehrkette der Meidericher ein. Alexander Hahn hatte sich bei einem Schlag gegen den Schädel eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen, die mittlerweile aber gänzlich abgeklungen ist. Mit freiem Kopf, ohne Schmerzen, konnte der Kapitän in dieser Woche in die Vorbereitung auf das Spiel gegen Türkspor Dortmund (Samstag, 14 Uhr, Schauinslandreisen-Arena) einsteigen.

„Dieser Support ist unglaublich. Es ist toll, zu sehen, wie die Menschen in der Stadt hinter dem Verein stehen. So etwas ist nach einem Abstieg nicht selbstverständlich.“

Alexander Hahn
MSV-Kapitän

„Ali“ Hahn ist bereits heiß auf seinen ersten Einsatz im MSV-Trikot an der Wedau. In der letzten Saison war er mit Preußen Münster beim 0:0 am 30. September in der Duisburger Arena schon am Ball gewesen. Obwohl die Talfahrt der Zebras da schon eingesetzt hatte, nahm Hahn als Gästespieler eine tolle Atmosphäre aus der Duisburger Fankurve wahr. Dem Kapitän ist klar, dass es am Samstag deutlich emotionaler auf den Rängen zugehen wird. Der MSV rechnet mit rund 16.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Aus Dortmund werden rund 500 Schlachtenbummler erwartet, hinzu kommt der Fanmarsch von der City zum Stadion vor dem Spiel.

Alexander Hahn (links) ging beim Sieg in Gütersloh als Abwehrchef des MSV Duisburg voran.
Alexander Hahn (links) ging beim Sieg in Gütersloh als Abwehrchef des MSV Duisburg voran. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Auch mit dem Blick zurück auf das Gütersloh-Spiel sagt Alexander Hahn: „Dieser Support ist unglaublich. Es ist toll, zu sehen, wie die Menschen in der Stadt hinter dem Verein stehen. So etwas ist nach einem Abstieg nicht selbstverständlich.“ Er schiebt nach: „Wir werden alles dafür geben, dass es so bleibt.“ Den aktuellen Schwung will Hahn mit seinen Kollegen für die kommenden Aufgaben mitnehmen. Hahn ist indes weit davon entfernt, von Selbstläufern zu sprechen. Er nahm sehr wohl wahr, dass einige in der Erwartung eines deutlichen Sieges nach Gütersloh gefahren waren. Auch vor dem Türkspor-Match ist die Erwartungshaltung bei der Anhängerschaft teilweise hoch. Der Kapitän unterstreicht aber, dass jedes Match eine harte Angelegenheit für die Zebras sein wird: „Es wird keine Mannschaft mit 34 Siegen durch die Liga marschieren.“ Steigerungspotenzial sieht Hahn im Spiel nach vorne: „Wir müssen zielstrebiger unsere Chancen ausspielen.“ In Gütersloh vergab auch Hahn einen Hochkaräter – nach einem Eckball per Kopf.

MSV Duisburg: Die Abwehrkette steht

Den Auftaktsieg in Westfalen sieht Hahn als wichtigen Impuls für die weiteren Aufgaben in einem langen Rennen um den Aufstieg. Das Team habe am ersten Spieltag ein gutes Match abgeliefert und kämpferisch alles reingeworfen. Mit Tobias Fleckstein als Partner in der Innenverteidigung sowie den beiden „Außenministern“ Can Coskun und Leon Müller scheint sich die Vierer-Abwehrkette der Meidericher bereits früh gefunden zu haben. „Wir haben insgesamt wenig zugelassen. Wir fühlen uns in dieser Formation wohl“, sagt Hahn. Ob die Meidericher, die in der Vorbereitung in der Defensive auch in einer Dreier- und in einer Fünfer-Kette aufgestellt waren, nun strikt bei der Viererkette bleiben werden, ist offen. „Grundsätzlich bleiben wir flexibel, da kann alles mal kommen“, so Hahn. Ohnehin ist es Sache von Trainer Dietmar Hirsch, die taktische Formation auszugeben.

Tobias Fleckstein (vorne) ist in der Abwehrkette des MSV Duisburg bereits eine feste Größe.
Tobias Fleckstein (vorne) ist in der Abwehrkette des MSV Duisburg bereits eine feste Größe. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Nun trifft der MSV am Samstag mit Türkspor Dortmund auf einen Neuling, der eine große Unbekannte darstellt. Der Gast weiß vermutlich mehr über den MSV als die Zebras über ihren Gegner. „Bei einem Aufsteiger weiß man nicht, was da kommt“, sagt Hahn als Spieler mit viel Regionalliga-Erfahrung. Grundsätzlich will sich der Routinier aber nicht am Gegner orientieren. „Wir müssen bei uns bleiben. Wenn wir unsere Basics an den Tag legen, wird es schwer sein, uns zu schlagen.“

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