Witten. Nach sieben sieglosen Spielen jubeln die Wittener Regionalliga-Handballer des TuS Bommern wieder – 35:32 über LIT 1912: „Das haben die Jungs toll gemacht.“
Vorweg: Es ist beeindruckend, wie die Regionalliga-Handballer des TuS Bommern am Samstagabend mit der Last umgehen, siebenmal in Folge nicht gewonnen zu haben. Mit einem Mini-Kader, nur neun Feldspielern, ringen sie LIT 1912 nieder und tanzen nach ihrem 35:32 (17:16)-Erfolg glücklich im Kreis. „Das“, sagt Trainer Nils Krefter, „haben die Jungs toll gemacht. Sie haben es sich nach ihren Leistungen in den vergangenen Wochen mehr als verdient. Was sie heute wieder geleistet haben.“
40 tolle Handball-Fotos! TuS Bommern schlägt LIT 1912 mit 35:32
Ganz klar: Jeder einzelne TuS-Handballer hat nach diesem Auftritt ein dickes Lob verdient. In der Liste mit den besten Komplimenten muss aber ein Mann ganz oben stehen, der Häuptling des Handball-Stammes der Bommeraner: Kai Ferber. Die Nummer 29 der Wittener leistet sich gewiss zwar auch den einen oder anderen Fehler, präsentiert sich aber in überragender Verfassung – in der Deckung sowieso und im Angriff mit sage und schreibe zehn Feldtoren. „Genie und Wahnsinn!“, sagt Nils Krefter und schmunzelt. „Überragend!“
Toller Auftakt: Der TuS Bommern legt gegen LIT 1912 einen 4:0-Start hin
Okay: Eine Kleinigkeit gibt es auch aus der Meckerkiste. Zwei, drei Phasen gefallen Nils Krefter nicht, als seine Mannschaft ihre Polster schrumpfen lässt. Schließlich ist sie nach ihrem 4:0-Start nicht nur einmal schon mit fünf Toren in Führung gewesen und hat LIT-Trainer Julian Grumbach bereits in der zwölften Minute zur einem Torwart-Wechsel sowie einer Auszeit gezwungen. „Das ist ein bisschen ärgerlich“, sagt der 44-jährige TuS-Coach. „Wir waren nicht konsequent genug, das wäre alles nicht notwendig gewesen.“

„Das haben wir uns erarbeitet. Es ging einfach nur darum, 60 Minuten die volle Energie und volle Leistung zu zeigen.“
Doch der Häuptling macht es an diesem Abend. Mitte der zweiten Halbzeit, beim 27:25, muss Nils Krefter seinem Top-Mann zwar mal eine Verschnaufpause gönnen, die sehr kurz ausfällt, aber nach seiner Rückkehr aufs Parkett nimmt Kai Ferber sehr schnell wieder alles in den Kopf und vor allem in die rechte Hand. Dabei hilft ihm und seinen Teamkollegen auch, dass nun Clemens Uphues für den lange Zeit sehr starken Kevin Humberg zwischen den Pfosten steht und unter anderem in der 50. Minute das Siebenmeter-Duell gegen Robin Drees für sich entscheidet.
Auch interessant
Es bleibt aber nach wie vor spannend. Irre spannend. Und ausgerechnet Kai Ferber, der soeben noch den Rückraum sortiert und Bennet Schober nach links sowie Ole Vesper nach rechts geschickt hat, sorgt mit einem Ballverlust dafür, dass LIT 1912 zum ersten, einzigen und letzten Ausgleich kommt – 31:31. Direkt danach steht Kai Ferber wieder im Mittelpunkt. Jannik Borcherding stoppt das TuS-Ass so, dass sich die Schiedsrichterinnen Daniela Steimann und Lisa-Marie Witte für eine Disqualifikation des LIT-Kapitäns entscheiden. „Eine ganz klare Rote Karte“, meint nicht nur Nils Krefter. „Vielleicht sogar Blau.“

Alexander Lindner trifft für den TuS Bommern zum 7:3 ins leere LIT-Tor
Überzahl. Und die nutzt der neue Tabellensechste, der auch den einen oder anderen Ballgewinn dank seines guten Rückzugsverhaltens hat, gegen seinen bis dahin punktgleichen Kontrahenten zur Vorentscheidung. Alexander Lindner, der in der ersten Halbzeit vom eigenen Kreis zum 7:3 ins leere LIT-Tor getroffen hat, und – klar – Kai Ferber mit seinem 13. Treffer, nachdem Clemens Uphues den Rückraum-Wurf von Lasse Ullrich gehalten hat, sorgen für das 33:31.
Auch interessant
Zwar verkürzt Nico Kruse von der Siebenmeter-Marke noch einmal auf 32:33, doch Kai Ferber mit seinem vierten Tor von der Strafwurf-Linie und Bennet Schober beseitigen die allerletzten Zweifel am neunten Saisonsieg. „Das haben wir uns erarbeitet“, sagt TuS-Trainer Nils Krefter. „Es ging einfach nur darum, 60 Minuten die volle Energie und volle Leistung zu zeigen.“ Und das ist den Bommeranern, die Wiederholung sei erlaubt, mit diesem 35:32-Erfolg in beeindruckender Art und Weise gelungen.
So haben sie gespielt:
- Spielfilm: 4:0, 4:2, 5:3 (9.), 8:3 (11.), 9:4, 9:6 (14.), 11:8, 13:8, 14:9, 14:12 (23.), 16:12, 16:15, 17:15, 17:16 (Halbzeit), 18:17, 20:17, 20:19, 26:25 (44.), 28:25, 29:26, 29:28, 30:29, 31:29, 31:31 (57.), 33:31, 33:32 (59.), 35:22.
- TuS Bommern: Humberg (1.-42.), Uphues (42.-60.) – Eigenbrodt (5), Groß (1), Burbaum, Lindner (5), Cokelc (2), Vesper (5), Ferber (14/4), Kremer (1), Schober (2).
Mehr zum Sport in Witten
- EM: Zwei Wittener und ein Mülheimer starten für Deutschland
- SU Annen: Der Verbandsliga-Aufstieg nur eine Frage der Zeit
- Ein Wittener Kampfschwein, wie es Marc Wilmots bei Schalke war
- Der TuS Bommern freut sich über einen neuen Rückraum-Spieler
- SG Witten Baskets holt einen weiteren Regionalliga-Spieler
- Witten: Eine Pumpe bremst den TuS Stockum in voller Fahrt
- Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Witten lesen Sie hier