Witten. Vor dem Heimspiel am Samstag gegen den TSV GWD Minden II schrumpft der Kader des TuS Bommern. Der Jüngste im Team absolviert eine Doppelschicht.
Seine eigenen Handballschuhe wird er vermutlich zu Hause lassen - ganz so groß dürfte die Not noch nicht sein. Doch allzu viele personelle Alternativen hat Nils Krefter, Trainer der Regionalliga-Handballer vom TuS Bommern, vor dem Heimspiel gegen den Tabellenführer TSV GWD Minden II (Samstag, 19.30 Uhr, Sportzentrum am Bommerfelder Ring) nicht mehr. Zu groß war der Aderlass der letzten Tage und Wochen. Es würde schon an ein Handball-Wunder grenzen, gelänge den Wittenern gegen den Titelfavoriten ein Erfolgserlebnis.
„Aktuell ist die Situation für uns wirklich nicht einfach“, sagt der Bommeraner Trainer. Beklagte er zuletzt beim 27:34 in Gladbeck schon einige Lücken in seinem Kader, droht sich die Lage weiter zu verschlechtern. „Ich gehe nicht davon aus, dass Marcel Tarlinski am Samstag spielen kann. Er war unter der Woche krank. Sollte es trotzdem zu ein paar Minuten reichen, ist er keineswegs fit“, sagt Krefter. Erst auf den letzten Drücker in der Halle sein kann Nachwuchsmann Bennet Schober. Der 18-Jährige muss am Nachmittag mit der A-Jugend des Bergischen HC in Solingen spielen, rauscht direkt nach Schlusspfiff nach Witten, um den Grün-Weißen zu helfen. „Aber er hat dann eben auch schon 60 Minuten in den Knochen“, gibt der Coach zu bedenken.
Youngster Bennet Schober eilt von der A-Jugend-Bundesliga zum TuS Bommern
Weil zudem wie schon in den letzten Wochen die Leistungsträger Markus Schmitz und Ole Vesper weiterhin ausfallen und auch Robin Soliga wegen seiner Knieprobleme keine Option sein dürfte, schrumpft der Kader weiter zusammen. Da zum Jahreswechsel Jonas Decker zurück zu seinem Stammverein DJK Westfalia Welper gewechselt war und Rückraumspieler Jan Matthies seit einiger Zeit nicht mehr für Krefters Team spielen wollte, stellt sich die TuS-Sieben mehr oder weniger von alleine auf. „Eventuell kommt noch jemand aus der zweiten Mannschaft hinzu. Für den Notfall“, so der Trainer.
„Natürlich würde ich auch so wichtigen Spielern wie Kai Ferber, der zuletzt gegen Gladbeck so stark gespielt hat, gerne mal eine längere Pause gönnen - aber das geht zurzeit einfach nicht. Vielleicht mal ein, zwei Minuten“, so der 44-Jährige. Und das jetzt ausgerechnet vor dem Heimspiel gegen die Reserve des Zweitligisten aus Ostwestfalen, die neben dem ASV Hamm II und den SF Loxten Top-Favorit auf den Drittliga-Aufstieg ist. „Das ist klar die beste Mannschaft der Liga. Wir sind nur krasser Außenseiter und müssen zusehen, das irgendwie über die Bühne zu bekommen.“
„Wir haben ja auch gegen Loxten, Menden und in Gladbeck richtig gute Spiele gemacht. Ich weiß, dass die Jungs auch am Samstag wieder alles reinwerfen werden.“
Wie gut, dass der TuS Bommern an den bisherigen 15 Spieltagen schon 18 Punkte gesammelt hat - allzu große Sorgen müssen sich die Ruhrstädter in der Regionalliga nicht mehr machen. „Wir haben ja auch gegen Loxten, Menden und in Gladbeck richtig gute Spiele gemacht“, so Krefter, der den Hut zieht vor dem Kampfgeist seiner Akteure. „Ich weiß, dass die Jungs auch am Samstag wieder alles reinwerfen werden.“ Mehr kann er momentan auch einfach nicht verlangen. Und seine Handballschuhe, die lässt der einstige Ruhrtaler daheim, gut verpackt in der Sporttasche.
Auch interessant


Mehr zum Sport in Witten
- Testspiele: Alle Winter-Termine der Wittener Teams im Überblick
- „Training mit 30 Prozent“ - so sieht Wittener TV wieder kein Land
- Viele Fotos: SG Witten Baskets fegt über BC Langendreer II hinweg
- Bilanz ohne Makel: Das macht SG Witten Baskets derzeit so stark
- Vor dem Derby beim ETSV Witten bangt TuS Bommern um einen Zahn
- 2. Bundesliga: Der KSV Witten wird zum Fernreise-Meister
- Vor dem Derby beim ETSV Witten bangt TuS Bommern um einen Zahn
- Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Witten lesen Sie hier