Neunkirchen. „Ich wäre fast geplatzt“, sagt der Coach des Wittener TV nach dem 23:28 bei den VTV Freier Grund. Seine Anweisung aus der Ferne: „Standhandball.“

Das 23:28 (12:15) des Wittener TV bei den VTV Freier Grund rückt angesichts der Umstände in den Hintergrund. Philipp Gallinowski, der Trainer des Handball-Verbandsligisten, schäumte vor Wut, denn die Siegerländer haben sich mit einer seiner Ansicht nach fadenscheinigen Gründen gegen eine Spielverlegung gewehrt.

„In der Woche waren so wenige gesunde Spieler beim Training, dass wir um eine Spielverlegung gebeten haben.“

Philipp Gallinowski,
der Trainer des Handball-Verbandsligisten Wittener TV

Der WTV trat ohne einen Trainer oder Mannschaftsoffiziellen die Fahrt nach Neunkirchen an. Letztendlich erklärte sich der Vater von Marco Santos bereit, diesen Part zu übernehmen. Philipp Gallinowski sagte: „Er hat selber noch nie Handball gespielt und war nur dazu da, die Karten für die Auszeit auf den Tisch zu legen.“

Der Wittener TV hat nur vier gesunde Spieler auf dem Feld

Auf dem Feld sah es auch nicht viel besser aus. Lediglich vier Wittener Handballer konnten von sich behaupten, wirklich fit zu sein. Tillmann Kuss fiel in der ersten Halbzeit noch verletzt aus. Tom Neuhaus, der noch an den Nachwirkungen einer Erkältung litt, musste daher 60 Minuten durchspielen. Paul Jollet, ebenfalls erkältet, gab nach 40 Minuten auf.

Dabei hätten die Wittener alles versucht, das Spiel zu verlegen, sagte Philipp Gallinowski, der am Samstag das Match seiner Oberliga-Frauen von der DJK TuS Oespel-Kley betreuen musste. „In der Woche waren so wenige gesunde Spieler beim Training, dass wir um eine Spielverlegung gebeten haben.“

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VTV Freier Grund zieht die Zusage zur Verlegung wieder zurück

Mit dem Verband sei schon abgesprochen gewesen, die Partie bis Ende März nachzuholen, sagt der WTV-Trainer. „Doch Freier Grund war nicht in der Lage, uns einen Termin anzubieten.“ Einen Termin gab es aber dann doch. „Wir wollten an einem Dienstagabend spielen, was für uns sicher nicht optimal gewesen wäre“, sagt Philipp Gallinowski. „Doch diese Zusage zog VTV zwei Stunden später wieder zurück, weil ein Spieler nicht konnte.“

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Zu diesem Zeitpunkt hatte der WTV-Coach sein Team schon über die Verlegung informiert, musste dann aber einen Rückzieher machen. Endgültig bedient war er am Samstagabend: „Als ich gelesen habe, dass die Oberliga-Frauen der VTV Freier Grund wegen des Wetters nicht zum Meisterschaftsspiel nach Bommern zu fahren brauchten, wäre ich fast geplatzt.“ Die Option, nicht anzutreten, verwarf Philipp Gallinowski schnell: „Das hätte 450 Euro gekostet, und wir hätten dann in der Rückrunde auf unser Heimrecht verzichten und ins Siegerland fahren müssen. Das war es uns nicht wert.“

Der Wittener TV spielt 60 Minuten nur Standhandball

Der Trainer gab seinem Mini-Team dann eine klare Anweisung. „Die Jungs sollten sich nicht unnötig verausgaben und ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, da wir am nächsten Samstag noch einmal spielen“, sagte er. „Daher haben wir nur Standhandball gespielt und auf die erste und zweite Welle verzichtet.“

Wittener TV: Pohl, Liebelt - Röhrle (5), Santos (2), Neuhaus (5/3), Brecht (5), Kuss (1), Solmecke (2), Jollet, Steuck (2).

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