Witten. „Er hat sich geopfert“, sagt sein Trainer. Handball-Regionalligist HC Westfalia Herne entzaubert erneut ein Top-Team – 32:27-Sieg beim TuS Bommern.

Party in Witten! „Derby-Sieger, Derby-Sieger!“, trällern die Handballer des HC Westfalia Herne am Freitagabend und tanzen im Kreis, nachdem sie eine ausgezeichnete zweite Halbzeit hingelegt und sechs Tage nach den Sportfreunden Loxten (37:34) das nächste Spitzenteam der Regionalliga geputzt haben. Und wie hat der Trainer den 32:27 (14:16)-Erfolg beim TuS Bommern erlebt?

„Die Jungs haben ein absolutes Top-Spiel hingelegt“, sagt Stephan Krebietke. „Kompliment an die Mannschaft. Wir gehen, was Verletzungen und Krankheiten angeht, ein bisschen am Stock. Dafür haben die Jungs das sehr, sehr gut gemacht.“ Kurze Pause. „Überragend!“, sagt er dann.

Tobias Spiekermann hatte Hernes Trainer Stephan Krebietke schon abgesagt

Es war vor 250 Zuschauern eine Handball-Paarung, die so viele Geschichten erzählen könnte. Die erste gab es schon viele Stunden vor dem Anwurf. Tobias Spiekermann, der Denker und Lenker im Spiel des HC Westfalia, hatte Stephan Krebietke eigentlich am Morgen krank abgesagt. „Er gehörte eigentlich ins Bett, hat sich aber geopfert“, sagte sein Coach, der von seinem Rückraum-Mann nach dessen Mittagsschlaf dann doch grünes Licht erhalten hatte.

Der Tus Bommern beim Handball gegen HC Westfalia Herne in der Regionalliga Herren.
Stark: Henri Drees gelangen am Freitagabend beim 32:27-Sieg des HC Westfalia Herne beim TuS Bommern sechs Treffer. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

„Sie haben geduldig gespielt und immer auf den Moment gewartet. Wir sind nicht zu früh in Wurfsituationen gegangen und haben auf Fehler gewartet.“

Stephan Krebietke,
der Trainer des Handball-Regionalligisten HC Westfalia Herne, über seine Rückraum-Achse

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Okay: Die Partie war gerade in der Anfangsphase, wie es Stephan Krebietke sagte, „wild, auch wegen der Schiedsrichter“. Ismael Abdi und Sven Hädrich, die ihre strenge Linie aus der ersten in der zweiten Halbzeit dann überhaupt nicht hielten, zückten zweimal die Rote Karte: wegen groben Foulspiels. Hernes Henrik Komisarek wurde in der zehnten und Bommerns Marcel Tarlinski, nachdem er Henri Drees gestoppt hatte, in der 21. Minute disqualifiziert.

Der beste Torwart des Abends kommt zur zweiten Hälfte: Hernes Nicklas Droege

Stephan Krebietke wollte dann auch gar nicht weiter auf die Schiedsrichter eingehen. Warum auch? Er hatte doch gewonnen. Viel lieber stellte er die Leistung seiner Mannschaft in den Vordergrund, der er eine sehr bewegliche Abwehrarbeit attestierte. Das galt nach dem 14:16-Pausenrückstand vor allem für die zweite Halbzeit, in der der HC Westfalia nur elf Treffer kassierte, in der ersten Viertelstunde der zweiten 30 Minuten gerade mal vier.

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„Nachher hat uns auch unser Torwart geholfen“, formulierte Trainer Stephan Krebietke. Nicklas Droege meinte er, und der stand in der zweiten Halbzeit für Fabian Zindel im Herner Kasten, machte einen ausgezeichneten Job und entschied das Duell gegen die Bommeraner Kepper Kevin Humberg und Joshua Friedrich – Top-Keeper Clemens Uphues fehlte dem TuS wegen seiner Knöchel-Probleme – ganz klar für sich. Regelmäßig legte Nicklas Droege auch den Grundstein für ein paar einfache Tore, für die erste und zweite Welle. „Und das“, sagte Stephan Krebietke, „ist immer gut.“

Trainer spricht der Rückraum-Achse des HC Westfalia Herne ein Sonderlob aus

Apropos gut: Gut gefallen hatte dem 53-jährigen Coach, dessen Team beim 31:23 in der 56. Minute sogar einmal mit acht Toren vorne gelegen hatte, noch etwas: die Rückraum-Achse mit Henri Drees, Julian Ihnen, der nach der Roten Karte gegen Henrik Komisarek seine Linksaußen-Position verlassen hatte, und Emil Weste.

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„Sie haben geduldig gespielt und immer auf den Moment gewartet“, sagte der 27-malige Nationalspieler. „Wir sind nicht zu früh in Wurfsituationen gegangen und haben auf Fehler gewartet.“ Und das klappte im zweiten Abschnitt gegen den nun enttäuschenden TuS Bommern, bei dem Trainer Nils Krefter regelmäßig wütend vor seiner Bank herumsprang, nicht nur einmal sehr gut.

So haben sie gespielt:

  • Spielfilm: 0:1, 2:3, 6:3 (11.), 9:6, 9:8 (19.), 10:9, 10:10, 11:11, 13:11 (24.), 13:13, 14:13, 14:14, 16:14 (Halbzeit), 16:16, 17:16, 17:21 (40.), 19:21, 19:23, 20:23 (43.), 20:25, 23:28, 23:31 (56.), 25:31, 25:32, 27:32.
  • HC Westfalia Herne: Zindel (1.-30.), Droege (31.-60. und bei einem 7m) - Wilken (n. e.), Drees (6), Klamann (n. e.), Weste (4), Sibbel (6/3), Spiekermann (3), Ihnen (1), Krebietke, Böck (7), Komisarek, Meier (5).

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