Witten. Auf den 40:0-Sieg des KSV Witten an der Waage über den KSK Konkordia Neuss folgen juristische Nachspiele. Es gibt nur Verlierer. Ein Kommentar.
Einige Tage nach dem Kampf, vor allem nach vielen Gesprächen mit Beteiligten und auch Unbeteiligten, scheint eines unstrittig zu sein: Die Ringer des KSK Konkordia Neuss wollten die letzte Begegnung in der Bundesliga-Staffel Nord beim KSV Witten mit 0:40 verlieren, um den Platzierungskämpfen der Tabellenvorletzten gegen den ASV Urloffen aus dem Weg zu gehen und somit Geld zu sparen. Zumal klar war, dass Süd-Schlusslicht KG Baienfurt/Ravensburg nicht um die Plätze zwölf und 13 kämpfen will.
Zwei übergewichtige Ringer an die Waage zu schicken, war gewiss unsportlich, vielleicht sogar grob unsportlich, wie es die Wittener den Neussern vorwerfen. Aber es war, so blöd sich das anhören mag, auch eine sehr clevere Aktion des KSK Konkordia. Der ist mit gerade einmal 1000 Euro aus der Nummer herausgekommen, während dem KSV Witten nach dessen Verzicht auf die Platzierungskämpfe nun eine saftige Geldstrafe droht.
Nach diesem Ringen gibt es drei Verlierer: die Bundesliga und zwei Vereine
Und was bleibt? Nichts Schönes! Dieses negative Ringer-Spektakel bringt nämlich nur Verlierer hervor, und davon gleich drei.
Als Erstes sind der Deutsche Ringer-Bund, wie immer der Rechtsausschuss nun auch irgendwann entscheiden mag, und seine Bundesliga zu nennen. Die stehen wegen ihrer merkwürdigen Vorgaben, Goldene-Ananas-Kämpfe veranstalten zu lassen, mal wieder nur negativ in den Schlagzeilen und büßen leider nicht zum ersten Mal in ihrer Historie an Ansehen ein.
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Ein regelkonformer, aber sehr fieser Konter des KSK Konkordia Neuss
Als Zweites und Drittes müssen die beiden Vereine erwähnt werden, die ihrem Sport, den sie eigentlich doch lieben, erheblich geschadet haben. Der KSV Witten hat im Vorfeld mit der KG Baienfurt/Ravensburg aus der Süd-Staffel schon geregelt, auf die dämlichen Platzierungskämpfe um die Ränge zwölf und 13 zu verzichten. Damit hat er aber, wie sich nun herausgestellt hat, eben nur ein bisschen und nicht alles dafür getan, um ganz sicher Nord-Letzter zu werden. Der KSK Konkordia Neuss hat dies mit zwei Übergewichtigen zwar regelkonform, aber dennoch sehr fies gekontert.
Für die beiden Vereine bleibt zu hoffen, dass sie – wie auch immer? – glimpflich davonkommen. Das gilt nach Stand der Dinge vor allem für den KSV Witten, der sich auf seinen neuen Weg für 2025 in der 2. Bundesliga angesichts der drohenden Geldstrafe, die erheblich ausfallen könnte, womöglich selbst Stolpersteine gelegt hat.
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