Witten. Der Chef des KSV Witten rechnet aber nicht mit einer so hohen Summe. Entscheiden wird der DRB-Rechtsausschuss. Der KSK Konkordia Neuss muss 1000 Euro zahlen.
Es ist bekannt: Die Ringer des KSV Witten werfen ihrem NRW-Rivalen KSK Konkordia Neuss grob unsportliches Verhalten vor, weil dieser am letzten Kampftag der Bundesliga-Nord-Staffel am vergangenen Samstag gleich zwei Kämpfer mit Übergewicht an der Waage und deshalb mit 0:40 das Nachsehen hatte: Aaron Bellscheidt und den Rumänen Krisztián Biró.
Die Folgen: Die Wittener, die sich bereits mit dem Süd-Schlusslicht KG Baienfurt/Ravensburg darauf geeinigt hatten, die Relegation um die Bundesliga-Plätze zwölf und 13 nicht zu bestreiten, kletterten auf den vorletzten Rang und der KSK Konkordia rutschte auf den letzten. So ist die Saison für die Neusser bekanntlich beendet, weil der Tabellenletzte aus der Süd-Staffel – siehe oben – ebenfalls nicht ringen will.
Deutscher Ringer-Bund: „Es erfolgt hier eine Anzeige gegen den KSV Witten 07“
Aber der ASV Urloffen wollte um die Plätze zehn und elf kämpfen – gegen den KSV Witten. KSV-Chef Detlef Englich hatte aber bereits am Montag im Gespräch mit der WAZ gesagt, dass es dazu nicht kommen werde.
„Der KSV Witten 07 hat beantragt, die Kämpfe nicht stattfinden zu lassen. Der ASV Urloffen hatte dies abgelehnt und wollte antreten. Die Kämpfe entfallen ersatzlos. Es erfolgt hier eine Anzeige gegen den KSV Witten 07 beim RA1 des DRB.“
Kurze Zeit später hat auch Manuel Senn, der Vize-Präsident Bundesliga des Deutsche Ringer-Bundes, offiziell bekanntgegeben: „Der KSV Witten 07 hat beantragt, die Kämpfe nicht stattfinden zu lassen. Der ASV Urloffen hatte dies abgelehnt und wollte antreten. Die Kämpfe entfallen ersatzlos. Es erfolgt hier eine Anzeige gegen den KSV Witten 07 beim RA1 des DRB.“
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Das Abrutschen auf den letzten Platz kostet den KSK Konkordia Neuss 1000 Euro
Aber was bedeutet das? Der KSV Witten, der seinerseits beim DRB Anzeige gegen den KSK Konkordia Neuss wegen Unsportlichkeit und Manipulation erstattet hat, muss möglicherweise mit einer saftigen Geldstrafe rechnen. Für Bundesliga-Kämpfe sehen die Statuten vor, dass für jede nicht besetzte Gewichtsklasse 500 Euro Strafe fällig werden. Das wären für zehn Hin- und zehn Rückkämpfe 20-mal 500 Euro, also 10.000 Euro.
Mit einer so hohen Strafe rechnet Detlef Englich jedoch nicht. „Für einen Rückzug können bis zu 5000 Euro verhängt werden“, sagt der Chef des KSV Witten. „Die mussten wir 2009 zahlen, als wir die Mannschaft ganz zurückgezogen hatten.“ Es wird sehr interessant, wie sich der Rechtsausschuss des DRB orientieren und wie er letztlich entscheiden wird – was voraussichtlich erst im nächsten Jahr geschehen wird.
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Vergleichsweise liest sich der Betrag, den die Neusser für ihren Auftritt am Samstag in der Husemannhalle berappen müssen, wie ein Klacks. Eine mit einem übergewichtigen Ringer besetzte Gewichtsklasse wird mit 500 Euro bestraft, so dass den KSK Konkordia der Sturz auf den letzten Nord-Tabellenplatz und das Vermeiden der Platzierungskämpfe 1000 Euro gekostet hat.
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