Witten. Auch gegen TG Hörste will der TuS Bommern daheim die weiße Weste wahren. Wittens Regisseur Markus Schmitz lobt den Trainer und spricht wesentliche Veränderung an.

Manch einer wird sich immer noch verwundert die Augen reiben beim Blick auf die Tabelle der Handball-Regionalliga nach neun Spieltagen. Den TuS Bommern nämlich muss man da gar nicht lange suchen. Gleich neben den SF Loxten - ebenfalls mit 14:4-Punkten - nimmt die Mannschaft von Trainer Nils Krefter den zweiten Tabellenplatz ein, weist lediglich das etwas schwächere Torverhältnis auf. Und den nächsten Punkte-Beutezug haben die Wittener schon fest im Blick: Am Sonntag (17 Uhr, SuFz am Bommerfelder Ring) soll gegen die TG Hörste - wohl auch ohne den erkrankten Ole Vesper - der achte Saisonsieg her. Warum es in dieser Saison so vorzüglich läuft? TuS-Spielmacher Markus Schmitz hat da eine ganz klare Meinung.

„Wir kommen in diesem Jahr komplett über die geschlossene Teamleistung. Da ragt auch kein einzelner Torschütze heraus, wie die Statistik beweist“, so der erfahrene Mittelmann der Bommeraner. Vor der Saison hätte man zwar mutmaßen können, dass sich die Grün-Weißen nach den Abgängen von Philipp Lemke und Max Büchel weitaus schwerer tun, doch irgendwie scheint genau das Gegenteil der Fall zu sein. „Die Entscheidungen im Spiel sind jetzt auf viel mehr Köpfe verteilt. Wir haben ohne die beiden auch eine ganz andere Spielanlage“, so Schmitz. Von Büchel und Lemke seien immer wieder die entscheidenden Aktionen ausgegangen - damit war das Vorgehen der Wittener taktisch recht einfach zu entschlüsseln.

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„Die Entscheidungen im Spiel sind jetzt auf viel mehr Köpfe verteilt. Wir haben ohne Max Büchel und Philipp Lemke auch eine ganz andere Spielanlage.“

Markus Schmitz (31), Spielgestalter beim TuS Bommern

Jetzt aber sind es mehrere Spieler, die Angriffe inszenieren können. „Hinzu kommt, dass Kai Ferber in dieser Saison richtig aufblüht“, erinnert Schmitz daran, dass der Ex-Volmetaler im Vorjahr nach seiner langwierigen Schulterverletzung nur schwer in Gang kam. Und auch der ehemalige Mendener Schmitz selbst hat mittlerweile wieder sein physisches Top-Niveau erreicht - von den Nachwehen des Kreuzbandrisses von vor über einem Jahr ist nichts mehr zu sehen.

„Wenn mir das vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir bei diesem Auftaktprogramm punktemäßig so gut dastehen, das hätte ich kaum für möglich gehalten“, sagt der inzwischen 31-Jährige, der zu den routiniertesten Spielern im Kader von Trainer Nils Krefter gehört. „Ich hätte da eher gesagt: Wenn wir nicht so gut starten, dürfen wir uns nicht gegenseitig zerfleischen. Denn mal im Ernst: Ein Auftakt mit 0:12-Punkten wäre gar nicht unrealistisch gewesen bei diesen Gegnern“, so der Berufsfeuerwehrmann, der mit seiner Schnelligkeit und seinen trickreichen, kraftvollen Würfen einer der gefährlichsten TuS-Angreifer ist.

Der Mann ist schwer zu fassen: Mit seiner Schnelligkeit stellt Bommerns Markus Schmitz (li.) die gegnerischen Abwehrreihen immer wieder vor Probleme.
Der Mann ist schwer zu fassen: Mit seiner Schnelligkeit stellt Bommerns Markus Schmitz (li.) die gegnerischen Abwehrreihen immer wieder vor Probleme. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Spielmacher der Wittener lobt die Teamführung des Trainers

Das Ziel sei vor der Saison einzig und allein der Klassenerhalt gewesen. „Aber darüber spricht inzwischen niemand mehr“, sagt der Familienvater. „Mittlerweile gehen wir in jedes Spiel als Favorit - außer vielleicht am 21. Dezember in Loxten.“ Und dass der TuS Bommern jetzt in der Lage ist, so enge Partien wie beim TSV Hahlen knapp zu gewinnen oder bei Schlusslicht TuS Möllbergen so seriös die Punkte einzusacken, ist eine neue Qualität der Grün-Weißen. „Da waren wir von vornherein die aggressivere Mannschaft, haben den Kampf angenommen“, so der Vollblut-Handballer.

Ein Lob schickt er an die Teamführung des Trainers: „Nils macht das wirklich gut, vergibt die Spielanteile sehr gleichmäßig. Jeder in unserer Mannschaft weiß, wo sein Platz ist.“ Schmitz gibt zu, dass er selbst durchaus Grund dazu haben könnte, sich zu beschweren. „Ich habe in den neun Spielen bislang erst zweimal in der ersten Sieben gestanden. Aber dann ist das eben so“, ist er weit davon entfernt, den Rebell mimen zu wollen, genießt viel lieber den sportlichen Erfolg.

Kracher-Duell bei den SF Loxten steigt am 21. Dezember

Die Punkte gegen die TG Hörste (3:15-Punkte, Vorletzter) wollen die daheim noch ohne Punktverlust dastehenden Bommeraner natürlich auch an Land ziehen. Vier Begegnungen sind es noch bis zum Jahresende - und Markus Schmitz hat da so eine ganz bestimmte Vision: „Die SF Loxten sollen ruhig auch alles gewinnen, bis wir dorthin fahren. Dann haben wir kurz vor Weihnachten noch einen riesigen Kracher vor uns.“

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