Witten. Der KSV Witten bleibt nach dem 5:20 gegen den KSV Köllerbach Schlusslicht der Bundesliga-Staffel Nord. Ein Ringer fällt kurzfristig aus, ein Youngster wird gelobt.
Für die Großen in der Ringer-Bundesliga bleibt der KSV Witten 07 in dieser Saison lediglich ein Spielball und keine ernsthafte Herausforderung. Auch gegen den bislang ungeschlagenen KSV Köllerbach waren die Ruhrstädter am Samstag chancenlos, mussten eine 5:20-Niederlage einstecken. Lediglich drei der zehn Duelle gingen vor einer Minuskulisse in der Husemann-Sporthalle an die Gastgeber. Wobei die Wittener eine Gewichtsklasse kurzfristig sogar unbesetzt lassen mussten.
„Die schlechten Nachrichten reißen einfach nicht ab“, teilte Clubvorsitzender Detlef Englich vor Kampfbeginn mit. Auf dem Kampfprotokoll fehlte in der Gewichtsklasse bis 98 Kilogramm (gr.-röm.) der dort eingeplante Nico Brunner, doch der musste sich wegen einer Infektion abmelden, so gingen vier Punkte schon mal kampflos an Köllerbachs Peter Öhler.
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Wenn man aus Sicht der Hausherren das Positive herausfiltern will aus dem Bundesliga-Vergleich zwischen den Wittenern und den Saarländern, dann war bemerkenswert, dass die Mannschaft von Trainer Samet Dülger auf der Matte selbst lediglich einmal die Höchstwertung abgeben musste - und zwar bei der erwartet deutlichen, vorzeitigen Niederlage von Genzhe Genzheev, der als Greco-Spezialist im freien Still antreten musste, und das auch noch gegen den zweimaligen Olympia-Dritten Vasyl Mykhailov, der dem jungen Wittener beim 15:0 eine Lehrstunde erteilte.
Bis die Dülger-Staffel selbst Zählbares auf die Anzeigetafel brachte, mussten die nur knapp 200 Zuschauer lange warten. In den ersten drei Begegnungen des Abends verkauften sich allerdings Mika Labes (61 G), der moldawische Sommer-Neuzugang Radu Lefter (130 F) und dessen Landsmann Andrei Perpelita (66 F) gegen ihre starken Widersacher durchaus gut, gaben allesamt lediglich zwei Teamzähler ab. „Mika Labes hat mir heute extrem gut gefallen. Er hat taktisch gut gerungen, das Bestmögliche rausgeholt. Der war nachher richtig platt - das hab‘ ich so bei ihm noch nicht erlebt“, so Trainer Samet Dülger augenzwinkernd nach der 0:7-Punktniederlage des Eigengewächses gegen Numan Bayram.
„Mika Labes hat mir heute extrem gut gefallen. Er hat taktisch gut gerungen, das Bestmögliche rausgeholt. Der war nachher richtig platt - das hab‘ ich so bei ihm noch nicht erlebt.“
Kurz vor der Pause durfte der KSV-Anhang dann feiern, denn der Niederländer Bredi Slinkers (71 G) gewann verdientermaßen mit 3:1-Punkten gegen Marc-Antonio von Tugginer. Dass sein Trainer ihm signalisierte, weiter offensiv zu ringen, um nicht bloß den einen Mannschaftspunkt zu ergattern, kam beim 21-Jährigen so gar nicht an. „Das mit der Bundesliga-Punkteregelung hatte ich nicht so auf dem Schirm. Ich wollte einfach nur gewinnen. Beim nächsten Mal weiß ich Bescheid“, so der U-23-WM-Teilnehmer.
Im zweiten Abschnitt folgten dann neben Genzheevs hoher Niederlage im ungewohnten 86-kg-Limit zwei weitere, die man auch so einkalkuliert haben dürfte. Emin Burak Salviz (75 F) musste sich Altmeister Andriy Shyyka (44) mit 0:8 beugen, Noah Englich (80 G) war auf verlorenem Posten beim 5:17 gegen Alexanru Solvei, den rumänischen EM-Gewinner in der U 23.
Gregor Eigenbrodt gewinnt seinen dritten Kampf in dieser Saison
Die letzten beiden Duelle des Abends gingen dann aber noch an den Tabellenletzten der Nord-Staffel. Ilie Cojocari (75 G) präsentierte sich einmal mehr als Muster an Zuverlässigkeit, fuhr einen überzeugenden 8:0-Sieg gegen Vladislav Ivanov ein. Und Gregor Eigenbrodt (80 F) zog nach dem Erfolg gegen Hösbachs Kubilay Cakici in der Vorwoche einen weiteren an Land, gewann dank einer Wertung kurz vor Schluss mit 3:2 gegen Mokhmad Dadaev.
Die Statistik zum Kampf:
(61 G) Mika Labes - Numan Bayram 0:2-PN; (130 F) Radu Lefter - Oleksandr Khotsianivskyi 0:2-PN; (66 F) Andrei Perpelita - Valentin Seimetz 0:2-PN; (98 G) unbesetzt / kampflos an Peter Öhler 0:4; (71 G) Bredi Slinkers - Marc-Antonio von Tugginer 1:0-PS; (86 F) Genzhe Genzheev - Vasyl Mykhailov 0:4-TÜPN; (75 F) Emin Burak Salviz - Andriy Shyyka 0:3-PN; (80 G) Noah Englich - Alexandru Solovei 0:3-PN; (75 G) Ilie Cojocari - Vladislav Ivanov 3:0-PS; (80 F) Gregor Eigenbrodt - Mokhmad Dadaev 1:0-PS.
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