Witten. Zwei Frauen setzen Bestzeiten beim Wittener Abendlauf am Kemnader See. Eine Statistik drückte ganz besonders aus, wie schnell es zu Halloween zuging.
Mittlerweile dürfte die Laufstrecke am Kemnader See längst als Geheimtipp in der Szene der flottesten Athleten aus der Region gelten, wenn es darum geht, an eigenen Bestzeiten zu schrauben. Die zehnte Auflage des Wittener Abendlaufes war am Donnerstag das beste Beispiel dafür. Gleich zwei Streckenrekorde wurden beim Wettbewerb des PV Triathlon TG Witten aufgestellt - diesmal waren die Frauen diejenigen, die neue Höchstmarken in die Siegerlisten schrieben. Treffend aber auch, was Zehn-Kilometer-Gewinner David Valentin (LT Haspa Marathon Hamburg) im Zielbereich zum Besten gab: „Ich glaube, eine schnellere Strecke als diese hier, das geht fast gar nicht.“
Knapp 400 Läuferinnen und Läufer, Walkerinnen und Walker hatten sich zu Halloween - teils in passender Kostümierung und mit schaurig-schönem Makeup - am Kemnader See eingefunden, um auf der durchweg beleuchteten Strecke ihr Bestes zu geben. Zur Auswahl standen wieder eine Fünf- und eine Zehn-Kilometer-Distanz. Die Bedingungen hätten besser kaum sein können. Trockene Witterung, rund zehn Grad - da lacht das Läuferherz. „Das ist absolut optimal“, sagte auch Triathlon-Ass Till Schaefer vom ausrichtenden Verein, der rund sechs Wochen vor der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft in Neuseeland einen Trainingslauf über die längere der beiden Strecken einlegte. „Ganz zufrieden bin ich aber nicht. Auf den ersten 2,5 Kilometern hat mir mein Körper einen Streich gespielt“, feixte der 39-Jährige, der am Ende in 34:36 Minuten Rang sieben belegte, schnellster Aktiver des Wittener Clubs wurde. „Für die Jungs da vorne hat es aber heute nicht gereicht“, erkannte er neidlos an.
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Sprockhöveler David Valentin war erstmals beim Wittener Abendlauf dabei
Die schnellste Zeit legte ein Abendlauf-Debütant hin. Der Sprockhöveler David Valentin (27), der seit seinem Studium in Hamburg für das dortige LT Haspa Marathon startet, setzte sich nach rund sieben Kilometern von seinen ärgsten Widersachern ab und eilte in beeindruckender Manier dem Ziel entgegen. Für ihn stand am Ende eine Siegerzeit von 31:49 Minuten zu Buche. „Ich wollte einfach einen guten Lauf hinlegen, habe mir keine fixe Zeit vorgenommen. Vor allem wollte ich taktisch gut laufen. Am Ende aber war es schwer, einen 1000-Meter-Schnitt von drei Minuten zu schaffen“, so Valentin. Hinter ihm belegte Steffen Riestenpatt (Bayer 04 Leverkusen) in 32:23 Minuten Platz zwei, Dritter wurde Elias Kroll vom USC Bochum (32:55 min.).
Bei den Frauen war es über die zehn Kilometer eine noch deutlichere Angelegenheit. Herausragend, wie stark sich die in Wuppertal lebende Daniela Wurm (33) vom TV Hasslinghausen zu Halloween präsentierte. Mehr als zwei Minuten legte sie am Ende zwischen sich und ihre erste Widersacherin, gewann in 35:18 Minuten. Das war nicht nur ein neuer Streckenrekord beim Abendlauf, sondern auch für sie selbst eine Bestzeit über zehn Kilometer. „Eigentlich bin ich ja mehr so der frühe Vogel, trainiere oft schon um 4 Uhr und gehe um diese Zeit normalerweise schon ins Bett“, verriet die rasend schnelle, zierliche Lehrerin. „Im letzten Jahr bin ich hier über fünf Kilometer gestartet, ich mag die Strecke hier“, so Wurm. „Mein Trainer hat mir mit auf den Weg gegeben, ich solle mit 3:30 Minuten auf 1000 Metern anlaufen und einfach das rausholen, was ich kann“, sagte die Gewinnerin. Hinter ihr landeten Franziska Dinkelborg (LG Brillux Münster; 37:41) und Sarah Bialek (Bunert Dortmund; 38:11) auf den weiteren Podestplätzen.
„Eigentlich bin ich ja mehr so der frühe Vogel, trainiere oft schon um 4 Uhr und gehe um diese Zeit normalerweise schon ins Bett.“
Mehr als 200 Aktive hatten sich zum Auftakt des Abendlaufes für die fünf Kilometer entschieden - und auch dort ging es in höchstem Tempo zur Sache. Immerhin ging es hier ja für die Schnellsten bei den Männern und den Frauen wieder um die WAZ-Pokale. Ganz so flott wie im vorigen Jahr war er diesmal zwar nicht, doch an Lars Franken von der LG Olympia Dortmund kam auch diesmal keiner vorbei. Der Rekordhalter von 2023 benötigte diesmal 15:08 Minuten für seinen Lauf - 15 Sekunden mehr als vor Jahresfrist.
- Alle Ergebnisse finden Sie auf der Internetseite des PV Triathlon TG Witten
„Ich habe den Lauf diesmal ohne Vorbereitung bestritten, mein Fokus liegt derzeit auf den Cross-Wettbewerben. Bald steht in Hörste die Deutsche Meisterschaft auf dem Programm“, so der 20-Jährige. Der Gewinner des Phönixsee-Halbmarathons war sogar ein wenig selbstkritisch: „Vielleicht bin ich ein wenig zu schnell losgelaufen.“ Es reichte aber, um im Ziel Jens Kassebeer (LG Brillux Münster; 15:40) und David Drepper (TLV Germania Essen-Überruhr; 15:42) in Schach zu halten.
Bei den Frauen setzte sich über 5 km Pia Schlattmann von der LG Brillux Münster in 17:01 Minuten durch - damit stellte auch sie einen Abendlauf-Rekord auf. Ihre Clubkollegin Christina Lehnen (17:20) wurde Zweite, Rang drei belegte Nele Heymann (TuS Haren; 17:46). „Vor zwei Jahren bin ich hier schon mal gelaufen“, so die 20-jährige Gewinnerin, die sonst auf der 1500-Meter-Strecke zu Hause ist. „Die Strecke hier kommt einem sehr entgegen. Sie ist sehr gerade, eben und durchweg geteert“, so Schlattmann, die zu einer rund 20-köpfigen Münsteraner Gruppe gehörte, die den Wittener Lauf ansteuerte.
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Mehr als 60 Läuferinnen und Läufer schaffen fünf Kilometer unter 20 Minuten
Eine beeindruckende Statistik: „Wir hatten heute über 60 Aktive, die die fünf Kilometer unter 20 Minuten gelaufen sind“, teilte Sprecher Jens Kiepert mit. Für seinen Verein, dessen großes Helferteam schon Stunden zuvor mit den Aufbauten beschäftigt war, dürfte der Abendlauf einmal mehr eine rundum gelungene Sache gewesen sein. Das ideale Laufwetter und die beiden neuen Rekordzeiten dürften in 2025 nur schwer zu toppen sein.
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