Witten. Nach der Derbypleite sucht der SV Bommern intensiv nach Gründen. Trainer will keine Konsequenzen ziehen und trifft am Sonntag auf seine eigene Vergangenheit.
Die angeschlagenen Gegner sind meist die schwersten. Das gilt vor allem für den SC Weitmar 45, trotz dessen 3:8 gegen Westfalia Huckarde am Dienstag. Davon will sich der Trainer des SV Bommern 05, Niklas Müllers, auch nicht blenden lassen, denn er weiß genau, was am Sonntag um 14.45 Uhr (Gaslock-Arena) am Goltenbusch auf ihn zukommt.
Niklas Müllers blickt selbst auf eine lange Vergangenheit in Weitmar zurück. Er spielte dort in der Landesliga, trainierte die Jugend und im letzten Jahr noch die Reservemannschaft: „Nimmt man die Externen heraus, habe ich mit jedem Weitmarer entweder zusammen gekickt oder an der Linie gestanden. Ich will nicht sagen, dass das ein Spiel Müllers gegen Weitmar wird, aber das wird für den Gegner schon ein besonderer Ansporn sein.“
Enttäuschung über die Niederlage beim SV Herbede wirkt beim SV Bommern nach
Der Bommeraner Trainer hat sich die 3:8-Schlappe der Bochumer unter der Woche gegen die Huckarder Torfabrik selbst angesehen: „Westfalia war echt gut, doch bei den Weitmarern haben auch wichtige Leute gefehlt. Wir werden bei uns ein ganz anderes Spiel erleben.“
In Bommern war man natürlich enttäuscht über die späte 1:2-Derbyniederlage in Herbede. Ganz besonders machte Müllers zu schaffen, dass die Herbeder seine Mannschaft in der letzten halben Stunde so unter Druck setzen konnten: „Das lag aber wohl daran, dass der Gegner plötzlich das Moment auf seiner Seite hatte. Man darf auch nicht vergessen, dass wir selbst auch noch drei Chancen hatten, um das Spiel für uns zu entscheiden.“
17. Spieltag in der Bezirksliga 10
Mengede 08/20 - TuS Heven 09 (So., 15 Uhr)
Das neue Punktspieljahr startete für den TuS Heven gleich mit einer herben Enttäuschung. Beim 2:7 gegen Tabellenführer und Titelfavorit FC Altenbochum schwächelte vor allem die Hintermannschaft - „da war in der ersten Halbzeit fast jeder Ball drin, obwohl wir eine halbe Stunde gut mitgespielt und geführt haben“, so Co-Trainer Demir Tumbul. Am Sonntag beim Tabellenzweiten in Dortmund müssen die Wittener ohne Trainer Maik Knapp auskommen, der erkrankt das Bett hüten muss. Aktuell haben die Blau-Weißen wegen einer Grippewelle ohnehin große Probleme: Unter anderem fallen Marvin Missun, Fabian Leiß, Christian Buth und Leander Dreßel aus.
DJK Wattenscheid - SV Herbede (So., 15 Uhr)
Nach der 2:4-Heimniederlage gegen den SV Phönix Bochum müssen die Herbeder jetzt aufpassen, dass sie nicht doch wieder tief in den Abstiegsstrudel hineinrutschen. Die DJK Wattenscheid ist zwar aktuell Letzter, wartete aber zuletzt mit einem bemerkenswerten 4:0-Triumph beim TuS Hattingen auf, hat die Nichtabstiegszone wieder dicht vor Augen. Der SVH um Trainer Jan Kastel muss sich vor allem um defensive Stabilität bemühen.
Die Mannschaft diskutierte über den allgemeinen Fitnesszustand
Doch auch einen anderen Aspekt zog Niklas Müllers zuerst in Betracht. Er beschäftigte sich mit der Frage, ob die Mannschaft eventuell nicht fit genug sei: „Darüber habe nicht nur ich nachgedacht, sondern die Spieler brachten beim Training am Dienstag dieses Thema selbst auf den Tisch. Wir haben aber sämtliche Fitness-Werte schwarz auf weiß auf dem Papier. Die sind allesamt in Ordnung. Daran hat es nicht gelegen.“
Aufgrund des Spielverlaufs in Herbede wird Müllers auch keine personellen Konsequenzen ziehen: „Wenn man das Match im Nachhinein betrachtet, kann man weder der Mannschaft noch einem einzelnen Spieler einen Vorwurf machen. Das war alles in Ordnung.“ Aufgrund seines großen Kaders kann der SVB-Trainer aber seine Aufstellung auf vielen Positionen ändern: „Wenn ich das mache, liegt das nur an den Trainingseindrücken oder am Matchplan. Die Niederlage in Herbede wird damit nichts zu tun haben.“
Weitmar 45 will weiter ein Wörtchen um die Titelvergabe mitsprechen
Während es für die Gastgeber (aktuell 16 Punkte) darum geht, den Anschluss ans obere Mittelfeld nicht abreißen zu lassen, steht für die Weitmarer deutlich mehr auf dem Spiel. Vor der Saison gehörten die Bochumer zum engeren Kreis der Titelfavoriten. Mittlerweile beträgt der Rückstand zum Spitzenreiter SpVg. Blau Gelb Schwerin schon fünf Punkte. Bei einer Niederlage in Bommern wäre das Thema Landesliga erst einmal vom Tisch.
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