Bochum. Ein Doppelschlag in Altenbochum brachte die Kortzak-Elf beim Landesliga-Absteiger in Rückstand. Eine Rote Karte wirft die Wittener aus der Bahn.

Das war bitter: Der SV Herbede hat beim Landesliga-Absteiger FC Altenbochum eine deftige 0:5 (0:2)-Niederlage bezogen. Dabei waren die Kemnade-Kicker gut im Spiel, doch ein fragwürdiger Platzverweis machte eine Aufholjagd unmöglich.

  • In der ersten halben Stunde ist der SV Herbede klar die bessere Mannschaft
  • Bittere Gegentore nehmen den Wittenern jeglichen Schwung
  • Nach dem Platzverweis für Connor Drathen geht nicht mehr viel zusammen

Die Herbeder erwischten eine sehr gute Anfangsphase, in der sie auch in Führung hätten gehen können. Connor Drathen scheiterte aus kurzer Distanz am Altenbochumer Schlussmann. Wenig später zielte Emre Karakurt etwas zu genau und traf nur den Pfosten.

Wie aus dem Nichts kassiert der SV Herbede zwei fast „baugleiche“ Gegentore

Trainer Maik Kortzak erklärte: „Das war eine wirklich gute erste halbe Stunde unserer Mannschaft. Doch dann brachten zwei Minuten die Wende zugunsten der Gastgeber.“ In der 39. Minute erreichte ein langer Ball Dennis Kospic, der freie Bahn zur Altenbochumer Führung hatte. Nur zwei Minuten später gab es die gleiche Situation noch einmal, nur dass der FCA-Torschütze nun Marco Costanzino hieß.

Diesen Schock mussten die Herbeder erst einmal verdauen. Sie meldeten sich dann aber zu Beginn des zweiten Durchgangs zurück. Finn Schubert ließ aber den Anschlusstreffer liegen, als er aus sechs Metern nicht ins Tor traf. Kurz darauf setzte Emre Karakurt einen Freistoß ans Außennetz.

Die mehr als fragliche Rote Karte gegen Connor Drathen verkrafteten die Gäste nicht

Die Entscheidung fiel aber nicht durch ein Tor. In der 51. Minute grätschte Connor Drathen seitlich in einen Altenbochumer Gegenspieler. Er traf sowohl den Ball als auch den Gegner. Der Schiedsrichter wertete das als grobes Foulspiel und zeigte dem Neuzugang die Rote Karte.

Maik Kortzak war einigermaßen entsetzt: „Mit Gelb wäre ich einverstanden gewesen. Wenn das ein Platzverweis war, müssten in jedem Spiel wohl fünf Leute vom Platz fliegen.“ Das Ärgern half aber nichts, und von nun an spielten die Herbeder nur noch zu zehnt.

Sein Distanzschuss in der ersten Hälfte rauschte nur an den Pfosten des Altenbochumer Tores: Emre Karakurt (re.) vom SV Herbede.
Sein Distanzschuss in der ersten Hälfte rauschte nur an den Pfosten des Altenbochumer Tores: Emre Karakurt (re.) vom SV Herbede. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

Die Kräfte der Gäste ließen in Unterzahl immer weiter nach

Das hatte bei den hohen Temperaturen fatale Folgen, so der Herbeder Coach: „Wir waren durch unser laufintensives Spiel ohnehin schon etwas müde. Mit einem Spieler weniger war da nichts mehr zu machen. Trotz der Trinkpause sind wir immer müder geworden und hatten dann nicht mehr die Körner, um das Match noch einmal zu drehen.“

Stattdessen drehten die Altenbochumer noch einmal auf. Ihr Top-Torjäger Ivo Kleinschwärzer erhöhte nicht nur auf 3:0 (59.), sondern legte auch noch den vierten und fünften Treffer der Gastgeber nach. Das 5:0 drei Minuten vor dem Schlusspfiff erzielte er durch einen Foulelfmeter, der Kortzak auch nicht passte: „Das war nie und nimmer ein Foul von Metehan Deniz.“ Moritz Fröhlich vergab beim Stande von 0:4 noch die größte Chance zum Ehrentreffer.

Mit Mengede steht ein weiterer schwerer Gegner auf dem Programm

Diese Niederlage war nach den letzten erfolgreichen Spielen erst einmal ein herber Dämpfer. Die Herbeder treffen am kommenden Sonntag auf Mengede 08/20, das überraschend gegen Aufsteiger TuS Hattingen verlor. Ohne Connor Drathen wird diese Aufgabe aber noch schwerer werden.

SVH: Omeirat; Putz, Babral (64. Sisman), Schubert (59. Thume), Deniz, Restel, Schwarz (72. Fröhlich), Drathen, Karakurt (70. Pluck), Johannsen, Kraus (72. Parker).

Torfolge: 1:0 Kospic (35.), 2:0 Costanzino (37.), 3:0, 4:0, 5:0 Kleinschwärzer (59., 76., 87.). Bes.Vork: Rot gegen Drathen/SVH wg. groben Foulspiels (51.).

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