Witten. Gegen Mengede 08/20 gehen ersatzgeschwächte Wittener mit 1:6 unter. Warum die Gäste erst spät nach dem Abpfiff ausgelassen jubeln.
Gefeiert wurde am Sonntag auf dem Sportplatz am Goltenbusch noch einmal ganz ausgelassen - aber von den Gästen aus Dortmund: Die Bezirksliga-Elf von Mengede 08/20 setzte sich nicht nur überdeutlich mit 6:1 (2:1) beim in Gedanken wohl bereits bei der Mannschaftsfahrt befindlichen SV Bommern 05 durch, sondern zog an diesem letzten Spieltag sogar noch den Hals aus der Schlinge des Abstiegskampfes.
Die Partie zwischen den beiden Teams war bereits längst gelaufen, der Abpfiff war nur noch ein paar Minuten entfernt und die Frage nach dem Sieger zeitig beantwortet. Doch ein befreiendes „Jaaaaaa“ erklang erst dann vonseiten der Mengeder Bank, als man davon erfuhr, dass Kellerrivale VfB Günnigfeld, der zuvor mit drei Punkten vor den Dortmundern über dem „Strich“ gestanden hatte, beim FC Castrop-Rauxel das 0:1 (in der 90. Minute) kassiert hatte. Quälend lange zehn Minuten Nachspielzeit später war der Klassenerhalt für die Mannschaft des früheren VfB-Annen-Trainers Thomas Gerner dann Gewissheit, jetzt durfte in Gelb und Rot gefeiert werden. Günnigfeld kassierte gar noch das 0:2, muss den bitteren Gang in die A-Kreisliga antreten.
Melvin Nukicic gleicht mit sehenswertem Treffer zum 1:1 für SV Bommern aus
„Damit gratulieren wir unserer zweiten Mannschaft auch zum Klassenerhalt“, sagte Stadionsprecher Yannick Burkhardt durch - eigentlich dann also doch auch alles gut für die Bommeraner, deren Reserve nach dem 5:6 gegen Teutonia Ehrenfeld noch reichlich zittern musste, das 0:4 des SV Herbede II besiegelte dann aber das Schicksal des SVH - Bommern bleibt drin.
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Zu gerne hätte natürlich auch Jörg Silberbach einen erfolgreichen Sonntag hinter sich gebracht, hätte am liebsten noch einmal ein Spiel gewonnen mit seinem SV Bommern 05, den er nun in Richtung FC Neuruhrort verlassen wird. „In der ersten Halbzeit war das heute auch noch okay, da haben die Jungs gut dagegengehalten“, so der 59-Jährige. Mengedes frühe Führung durch einen Kopfball von Gibril Harding nach einem Eckball (10.) hatte der SVB durch einen sehenswerten Kopfball-Treffer von Melvin Nukicic nach Flanke von Louis D‘Hone nach 31 Minuten zum 1:1 ausgeglichen. Kurz vor dem Pausenpfiff aber traf Mengedes Harding erneut, wieder per Kopf nach einem Eckstoß - das 1:2 (43.).
„Spätestens mit dem 1:3 war das Spiel dann eigentlich gelaufen, Mengede hat zunehmend mehr Selbstsicherheit gewonnen“, so der scheidende Bommeraner Trainer. Der feststellte, dass sein Team - wie so oft in dieser Saison - ohne eine Reihe von Leistungsträgern nicht die Qualität hatte, selbst Akzente zu setzen. „Einen David Pape oder Leander Denz können wir nicht mal eben so ersetzen. Auch nicht Lukas Köntker oder Tobias Lübke“, erklärte der erfahrene SVB-Trainer.
Besagtes drittes Tor markierte Mengede 08/20, das sich vor allem in den direkten Duellen fast stetig durchsetzte, per 19-Meter-Freistoß von Giacomo Schulz nach 56 Minuten. Wenig später erhöhte der Gast auf 4:1, in der Schlussphase legte Mengede noch die Tore Nummer fünf und sechs obendrauf. Der letzte Treffer von Robin Dieckmann (82.) war bezeichnend für weite Teile der Partie. Der kantige Dortmunder marschierte kurz hinter der Mittellinie los, kurvte unbehelligt in den Strafraum und ließ auch Torhüter Dennis Liersch keine Chance. Ob er dabei überhaupt irgendwelche Gegenspieler registriert hat, wird er im Nachhinein wohl auch nur schwerlich beantworten können.
Abteilungsleiter Brommer verabschiedet Trio mit kleinen Präsenten
Nach der Partie wurden von Abteilungsleiter Florian Brommer dann noch die SVB-Trainer Jörg Silberbach und Ümit Günkaya mit einem kleinen Präsent vor versammelter Mannschaft verabschiedet, ebenso der nach Herbede abwandernde Christof Karidakis. Die wechselhafte Bezirksliga-Saison beenden die Grün-Schwarzen auf Platz zehn (mit 38 Punkten).
SVB: Liersch; Herbrechter, Mendel (77. Jo. Fabis), Niemann (59. Karidakis), van den Borg, D‘Hone, Castillo, S. Mathea, Gerland, Nukicic, Müller (63. Karger). Torfolge: 0:1 (10.), 1:1 Nukicic (31.), 1:2 (43.), 1:3 (56.), 1:4 (61.), 1:5 (77.), 1:6 (82.).
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