Soest. Trotz eines Fehlstarts beim Soester TV drehen die ETSV-Handballerinnen die Partie, entführen verdient beide Punkte. Was dabei den Ausschlag gab.
Eine bemerkenswerte Energieleistung vor allem im zweiten Abschnitt hat dem ETSV Witten zum Auftakt der Verbandsliga-Rückserie zu einem 39:32 (17:16)-Erfolg verholfen. „Diesmal haben wir auch nicht so viele Chancen ausgelassen wie letzte Woche in Haltern-Sythen“, so Wittens Trainerin Julia Lewe.
Nur mit der Startphase in Soest konnte sie rein gar nicht einverstanden sein. Es waren gerade mal kaum mehr als sechs Minuten Spielzeit auf der Uhr, da hieß es bereits 6:0 für die Gastgeberinnen. „Da haben wir unsere Angriffe einfach zu früh abgeschlossen, und bei Soest ging jeder Ball rein“, so Julia Lewe. Als dann aber Kathrin Lünemann eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe kassierte, erzielte der ETSV durch Linkshänderin Anne Schumacher in Unterzahl seine ersten beiden Treffer. Nach 14 Minuten hatten sich die „Eisenbahnerinnen“ dann schon auf 6:8 herangekämpft, und in der 20. Minute markierte Rechtsaußen Melissa Reibold, die mit insgesamt sechs Torerfolgen ein richtig starkes Spiel machte, das 10:10.
Anne Schumacher wirft zwölf Tore für den ETSV Witten
„Gut, dass wir uns relativ schnell wieder gefangen haben. Wir konnten dann einige Tore mit Durchbrüchen erzielen“, so Julia Lewe über die Partie beim Aufsteiger in Soest. Das 11:10 von Lucy Peter (22.) war die erste ETSV-Führung. Bis zum Seitenwechsel wogte die ausgeglichene Partie dann hin und her, beim Seitenwechsel lagen die Wittenerinnen, die sehr entschlossen wirkten und die Zweikämpfe engagiert annahmen, durch die einmal mehr herausragende Anne Schumacher mit 17:16 in Front. Die Linkshänderin, die schon in den beiden Begegnungen zuvor gegen Coesfeld (14) und in Haltern (15) zweistellig getroffen hatte, brachte es am Samstagabend auf zwölf Torerfolge - eine famose Bilanz.
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Aufseiten des Soester TV war es hingegen Sina Winter, die immer wieder mit starken Aktionen auf sich aufmerksam machte, ihre Mannschaft im Spiel hielt. „Wir wussten, dass bei unserem Gegner viel über sie laufen würde. Ganz auszuschalten war sie nicht“, stellte Lewe mit Blick auf die zehnfache Torschützin des STV fest. Was allerdings auffiel in dieser insgesamt überaus fairen Partie, in der die Gastgeberinnen zwei, der ETSV vier Zeitstrafen abzusitzen hatte, war die starke Torhüterinnen-Leistung von Sarah Richter. „Sie hat uns in vielen Situationen heute den Rücken freigehalten“, so das Lob der Trainerin.
Wittener Trainerin lobt starke Torfrau Sarah Richter
Lewe registrierte dann zu Beginn des zweiten Abschnitts nach zwei Toren von Norina Migat erstmals einen Drei-Tore-Vorsprung ihrer Mannschaft - 19:16 (33.). Allerdings gelang es den Gästen, die das Hinspiel auch erst durch eine Steigerung in Abschnitt zwei für sich enscheiden konnten, nicht, sich klarer abzusetzen. Der Soester TV gab sich noch nicht geschlagen, ging mit 21:20 (40.) und gar mit 26:24 (46.) in Führung. Anders als in der Vorwoche bei der Niederlage in Haltern verlor der ETSV aber nicht den Faden, blieb jederzeit mittendrin im Geschehen.
„Am Ende hat dann sicherlich die breitere Bank und die bessere Kondition das Spiel für uns entschieden“, befand Julia Lewe. Wie gut, dass Mona Hankewitz doch mitwirken konnte. Sie traf in der 49. Minute zum 28:28 und brachte dann ihr Team dem 30:31 (54.) mit gleich drei Treffern in Serie innerhalb von nur 82 Sekunden auf Siegkurs (33:31). „Sie hat ihre Tore einfach mit purem Willen gemacht“, so Lewe beeindruckt. Die Schlussminuten gehörten voll und ganz den fitteren ETSV-Frauen, die spätestens mit dem 36:31 (58.) von Anne Schumacher die Dinge geregelt hatten. Die flinke Lucy Peter traf zum abschließenden 39:32 - damit übertraf die Lewe-Sieben sogar noch ihren bisherigen Saison-Torrekord (38 Treffer in Königsborn).
ETSV: Richter, Wieczorek; Brendle (2), Reibold (6), Prior, Schmidt, Herrmann (2), Schumacher (12/4), Peter (5), Lünemann (4), Hankewitz (5), Müller, Achterberg (1), Migat (2).
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