Witten. Derby in der Handball-Oberliga: Der TuS Bommern empfängt den HC Westfalia Herne. Und der Trainer der Wittener warnt vor allem vor einem Mann.

Derby-Zeit in der Oberliga: Nur etwas mehr als 20 Kilometer müssen die Handballer des HC Westfalia Herne zurücklegen, um am Freitagabend ab 20.30 Uhr beim TuS Bommern anzutreten. Und dann kommt ein Kontrahent zum Bommerfelder Ring, der nach seinen jüngsten Niederlagen im Finale des Westfalenpokals beim Dortmunder Liga-Rivalen TuS Westfalia Hombruch (20:24) sowie in der Meisterschaft beim VfL Eintracht Hagen II (21:32) angeknockt ist? „Nein!“, sagt TuS-Trainer Nils Krefter.

Warum nicht? Der Bommeraner Coach macht die Elf-Tore-Pleite des Westfalia-Teams im Spitzenspiel beim Tabellenzweiten vor allem an einem Namen fest. „Sie haben ohne Julian Schneider gespielt, und das hat den Hernern sehr wehgetan. Er ist deren Dreh- und Angelpunkt“, sagt Nils Krefter. Der 31-jährige Rückraum-Mitte-Mann, der vor dieser Saison zum Westring gekommen ist, hat für den TuS Ferndorf 192-mal in der 2. Bundesliga auf der Platte gestanden und am vergangenen Samstag krank gefehlt. Und noch etwas: „Hagen war voll auf der Höhe, und dann wird’s schwierig“, sagt der TuS-Trainer.

Hernes Trainer Stephan Krebietke hat 27-mal für Deutschland gespielt

Im Duell des Tabellensechsten gegen den -vierten, die vier Punkte voneinander trennen (12:10 beziehungsweise 16:6), rechnet Nils Krefter mit einem ausgeglichenen Spiel – auch deshalb, weil sich die Mannschaften bestens kennen. „Klar ist, dass du auch Video guckst“, sagt der 43-Jährige. „Aber es gibt keine Geheimnisse. Wir wissen, was uns erwartet. Und die Herner wissen, was sie erwartet. Jeder weiß, was los ist.“

Das Herner Positionsspiel ist, vor allem auch dank Julian Schneider, sehr strukturiert.
Nils Krefter, der Trainer des Wittener Handball-Oberligisten TuS Bommern

Und worauf genau muss sich der TuS Bommern in der letzten Oberliga-Paarung des Jahres einstellen? „Auf eine eingespielte Mannschaft, die zwei Deckungssysteme beherrscht – 6:0 und 5:1 – und sehr, sehr viel Tempo macht. Volles Rohr“, antwortet Nils Krefter. „Da dürfen wir uns nicht viele Ballverluste leisten, sonst klingelt’s. Das ist ja immer so, aber die Herner machen’s sehr gut.“ Die Handballer von Trainer Stephan Krebietke – der 52-Jährige ist 27-mal für Deutschland aufgelaufen und hat dabei 50-mal getroffen – sind jedoch auch im Positionsspiel alles andere als schwach. „Das ist, vor allem auch dank Julian Schneider, sehr strukturiert“, sagt Bommerns Coach, der auch auf den halben Positionen reichlich Gefahr auf sein Team zukommen sieht. „Henrik Komisarek und Emil Weste“, meint er, „sind zwei gute Rückraum-Shooter.“

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Auf jeden Fall geht der TuS Bommern mit einem guten Gefühl in dieses Derby. Zum einen hat er sich in der vergangenen Saison in beiden Begegnungen durchgesetzt – mit 32:30 in und 27:23 gegen Herne. „Da haben wir beide Male gut gespielt, und mein Wunsch und meine Hoffnung sind es, dass wir dieses Selbstvertrauen mitnehmen“, sagt Nils Krefer. Zum anderen haben die Wittener nach zuvor vier Niederlagen in Serie wieder gewonnen, den TSV Hahlen mit 29:24 geschlagen. „Das waren Big Points, so dass wir ein bisschen befreiter aufspielen können“, sagt der TuS-Coach. Er erwartet von seiner Mannschaft, dass „wir alles raushauen, um vor heimischer Kulisse einen guten Abschluss des Jahres zu haben“.

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Personell wird es im Vergleich zum vergangenen Sonntag keine Veränderungen geben. Torwart Clemens Uphues hat nach wie vor einen sehr geschwollenen Fuß, und „es ist schwierig zu sagen, wann er zurückkehren wird“, erklärt Nils Krefter. Indes werden Max Büchel (Schulter) und Lukas Burbaum (Daumen) nach ihren Operationen weiterhin ausfallen. Bis wann? Genau kann es der Bommeraner Coach nicht abschätzen, er hofft aber, dass beide Ende Januar, Anfang Februar wieder dabei sein werden.

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