Witten. Oberliga-Handballer des TuS Bommern beenden ihren Negativ-Lauf. Der Wittener Coach freut sich beim 29:24 gegen den TSV Hahlen über zwei Spieler.
Nach zuletzt vier Niederlagen in Serie dürfen die Oberliga-Handballer des TuS Bommern mal wieder feiern. Und ganz ehrlich: Letztlich ist es schnurzpiepegal, wie dieser 29:24 (11:9)-Erfolg über den TSV Hahlen zustande gekommen ist. Entscheidend ist, dass die Mannschaft von Trainer Nils Krefter dieses vor allem in der ersten Halbzeit sehr merkwürdige – oder besser formuliert: sehr schlechte – Spiel für sich entschieden und wieder ein positives Punktekonto hat (12:10).
Einfacher wäre es, direkt mit den zweiten 30 Minuten zu starten, in denen es zumindest die Bommeraner schafften, den Zuschauern ein Gefühl von Oberliga-Handball zu geben. Aber wir müssen auch kurz auf den ersten Abschnitt schauen, in dem das erste Tor erst nach 6:55 Minuten fiel: durch Hahlens Kreisläufer Lukas Eickenjäger. „Auf beiden Seiten waren die Beine schwer“, sagte Nils Krefter. „Meine Fresse!“, war nicht nur einmal auf der Tribüne zu hören. Und Martin Volkert, der Co-Trainer des TuS, brachte die Anfangsphase später so auf den Punkt: „Kreisliga-Handball!“
TuS Bommern kassiert mit dem Halbzeitpfiff einen direkt verwandelten Freiwurf
Irgendwie passte es dann auch zu diesem ersten Abschnitt, in dem einige Szenen den Verdacht aufkommen ließen, als wäre irgendwo eine versteckte Kamera für „Verstehen Sie Spaß?“ installiert, dass die Bommeraner nicht mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die Halbzeit gingen. Keanu Reimler verwandelte in der Schluss-Sekunde nämlich gegen den Zwölf-Arme-Block des TuS einen Freiwurf direkt und verkürzte für den erschreckend schwachen TSV Hahlen auf 9:11.
Nur neun Gegentore hatte sich der TuS im ersten Abschnitt gefangen. Da blieb es nicht aus, dass Nils Krefter seine Hintermannschaft lobte. „Die Abwehr hat gut gearbeitet“, sagte Bommerns Coach und verriet, dass er auch seinem Team noch einmal mitgeteilt hatte, dass „wir darauf aufbauen können“, wie er sagte. „Das ist die Basis für unser Spiel, und der Rest kommt von selbst.“ Sozusagen von selbst kamen vor allem zwei TuS-Handballer: Kreisläufer Lenox Cokelc und Linkshänder Torben Kremer, der in der zweiten Hälfte im rechten Rückraum durchspielte und Routinier Philipp Lemke zum Bank-Hocker degradierte.
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Nils Krefter freute sich über die Leistungen seiner jungen Spieler, die in den vergangenen Wochen im Training „echt fleißig waren“, sagte der 43-jährige TuS-Coach. „Sie haben sich ihre Einsatzzeit auch verdient.“ In der zweiten Hälfte sorgten die Bommeraner dann recht schnell für klare Verhältnisse. Nach dem 15:14 zogen sie dank Markus Schmitz und Torben Kremer, die jeweils zweimal trafen, auf 19:14 weg – und der TSV Hahlen kam an diesem frühen Sonntagabend nie mehr zurück.
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Ein entscheidender Faktor zum sechsten Saisonsieg war für Nils Krefter, dass „wir die linke Hahler Angriffsseite gut im Griff hatten“, wie er sagte – also Lasse Klöpper und Keanu Reimler. Letztgenannter bekam nach dem 14:18-Rückstand von seinem Trainer Alexander Röthemeier auch eine zehnminütige Auszeit auf der Bank verordnet, so dass der TSV in dieser Phase auf seinen besten Handballer verzichten musste, seinen siebenmaligen Torschützen. Und damit das nicht vergessen wird: Ein sehr starkes Element der Bommeraner Deckung war der Mann dahinter: Julian Stumpf. Er entschied das Duell der Keeper gegen Hahlens Torben Schriefer, obwohl auch dieser einige tolle Paraden zeigte, auch dank seiner unerschütterlichen Ruhe klar für sich.
So haben sie gespielt:
Spielfilm: 0:1 (7.), 2:1, 2:3, 3:4, 5:4, 7:6 (22.), 7:8, 11:8 (30.), 11:9 (Halbzeit), 14:11, 14:13 (37.), 15:14, 19:14 (42.), 22:17, 22:18, 24:18 (50.), 26:20, 26:21, 28:21 (58.), 28:24, 29:24.
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