Witten. Der Wittener Boxsport 23 wird in diesem Jahr runde 100. Beim Jubiläumsturnier am 10. Dezember feiern einige vielversprechende Talente ihr Debüt.

Wie gut, dass die Bundesliga-Ringer des KSV Witten 07 keine Spuren ihrer Kampftage in der Husemann-Sporthalle hinterlassen. Denn am Sonntag (10. Dezember), einen Tag nach dem letzten Heimauftritt des KSV gegen Köllerbach, wird die Arena schon wieder für einen anderen Kampfsport benötigt. Dann wird ein viereckiger Ring installiert, in dem zum Jubiläumsturnier des Wittener BS 23 zahlreiche Duelle ausgetragen werden.

„Wir hätten eigentlich jetzt schon 40 Kämpfe zusammen für den Sonntag, aber ich gehe davon aus, dass wir zwischen 15 und 20 stattfinden lassen können“, sagt Michael Dieker, Zweiter Vorsitzender und Trainer beim Wittener Boxsport, der inzwischen seit bemerkenswerten 100 Jahren besteht. Grund genug also für den Traditionsverein, erstmals nach der Coronazeit wieder einen so großen Wettbewerb auf die Beine zu stellen.

Das Jubiläumsturnier des Wittener BS 23 startet am Sonntag um 15 Uhr

Das Jubiläumsturnier beginnt um 15 Uhr, „dann wird es vorab erst ein paar Ehrungen und auch ein Grußwort unseres Schirmherrn geben“, sagt Michael Dieker. Diese Rolle hat sich Wittens Alt-Bürgermeister Klaus Lohmann nicht nehmen lassen, der im persönlichen Gespräch immer wieder gerne in Erinnerungen an die großen Wittener Boxsport-Zeiten rund um den einstigen Europameister Erich Schöppner (am 12. September 2005 im Alter von 73 Jahren verstorben) schwelgt, der mit 20 Jahren erstmals Deutscher Meister und in seiner Heimatstadt groß gefeiert wurde.

In Sachen Turniersport ist es um die Faustkämpfer des WBS in den zurückliegenden Jahren ein wenig ruhiger geworden, doch das lag in erster Linie an der Corona-Pandemie und deren Folgen. „Erst im vorigen Jahr ging es dann so langsam wieder los mit den Wettbewerben“, sagt der Cheftrainer des Clubs. Am Sonntag können die Wittener dann auch wieder einige ihrer jungen Nachwuchs-Boxer präsentieren, die zum Großteil ihr Debüt in der Husemannhalle geben werden. „Wir werden acht Kämpfer in den Ring schicken. Die Jungs sind jetzt schon seit ein paar Jahren bei uns im Training, haben sich richtig gut gemacht. Zwei von ihnen hatten auch schon mal einen Kampf in Münster“, berichtet Michael Dieker.

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Er ist begeistert über die aktuelle Resonanz in seinem Club. „Im Moment brennt’s bei uns in der Halle. Wir haben sicher um die 50 bis 60 Leute im Training“, sagt der WBS-Coach. Da habe man längst zwei Gruppen gebildet aus Anfängern und Fortgeschrittenen, die das Boxen wirklich ambitioniert auf Wettkampf-Niveau betreiben wollen. „Zur Turniergruppe gehören Jungs zwischen 15 und 19 Jahren, darunter sind auch Syrer und Ukrainer“, berichtet Michael Dieker stolz, dessen Club sich in der Vergangenheit immer wieder auch als Bindeglied zwischen den Nationalitäten verstanden hat. Die Kapazitätsgrenze ist für den WBS 23 inzwischen längst erreicht, „aufnehmen können wir leider derzeit niemanden“.

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Auf einen Kampf am Sonntagnachmittag freut sich der Clubtrainer ganz besonders. Sein Sohn Kevin Dieker wird auch noch einmal in den Ring steigen, quasi zur Feier des Jubiläums. „Kevin hat seit fünf Jahren keinen Kampf mehr bestritten, ist aber ganz heiß auf diese Begegnung“, lässt sein Vater wissen. Der mittlerweile 28-Jährige, der im Mittelgewicht kämpfen wird, stellt am Rande des Jubiläumsturniers auch seine Initiative „Flying Foxes“ aus Wetter vor, bei der es um die Selbstbehauptung im Kindesalter (zwischen vier und 13 Jahren) geht.