Witten. Zum letzten Bundesliga-Saisonkampf erwarten die Ringer des KSV Witten den KSV Köllerbach – und das macht Trainer Samet Dülger am Samstagabend.
Nachdem der TuS Adelhausen per Pressemitteilung bekanntgegeben hat, in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga ringen zu wollen, ist davon auszugehen, dass er am letzten Kampftag, am Samstag in einer Woche, beim ASV Urloffen verlieren und sportlicher Absteiger sein wird. „Aber darauf kann man sich nicht verlassen“, sagt Samet Dülger, der Trainer des KSV Witten. „Wir haben unsere Hausaufgaben auf jeden Fall gemacht.“ Vor einer Woche, beim 23:8-Erfolg über jenen TuS, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga bedeutet.
Und weil die Ausgangslage für die Ruhrstädter, die fünf Zähler und somit einen mehr als der Tabellenvorletzte Urloffen und Schlusslicht Adelhausen haben, so gut ist, wird die Wittener Staffel in ihrem letzten Saisonkampf am Samstagabend ab 19.30 Uhr in der Husemann-Sporthalle gegen den saarländischen Tabellenführer KSV Köllerbach auch ohne Chef-Trainer dastehen. Samet Dülger wird seine aktive Karriere beenden: zu Hause, vor heimischem Publikum in Köln. Er wird mit der zweiten KSV-Mannschaft ab 19 Uhr den Oberliga-Kampf beim AC Mülheim 92 bestreiten.
KSV Witten: Samet Dülger hat keine Lust, vier, fünf Kilo abzukochen
„Ich bin gespannt“, sagt der 35-Jährige, der insgesamt achtmal Deutscher Meister und 2006 WM-Fünfter der Junioren war. „Ich habe ja seit Jahren nicht mehr gerungen. Das wird schon eine Nummer – und dann auch noch beim Heimatverein aufzutreten. Aber ich bin nicht nervös. Gar nicht.“ Antreten wird Freistil-Spezialist Samet Dülger in der 86-Kilo-Klasse. Er lacht. „Das Problem ist, dass ich für 75 Kilo vier, fünf hätte abkochen müssen, und darauf habe ich keine Lust“, sagt er. „Und 80 Kilo wird griechisch-römisch gerungen.“
Und wenn der letzte Kampf seiner Karriere dann beendet sein wird – so ist die Tradition dieses Sports –, wird Samet Dülger seine Ringerschuhe in der Mattenmitte ausziehen. „Der Applaus des Kölner Publikums und der Mannschaften wird ihn verabschieden“, sagt KSV-Chef Detlef Englich.
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Klar: Auch in Köln wird Samet Dülger alles vom Kampf seines Bundesliga-Teams gegen den KSV Köllerbach, der in der Hinrunde mit 20:12 gewonnen hat, mitbekommen. „Mein Fokus liegt auf den Jungs, das wird auch diesmal nicht anders sein“, sagt er. So hat er mit Klaus Eigenbrodt, der mit Mirko Englich das Oberliga-Team coacht und am Samstagabend für die erste Mannschaft am Mattenrand verantwortlich sein wird, alles abgesprochen. Das heißt auch, dass die Aufstellung bereits festgezurrt ist. „Wir“, sagt Samet Dülger, „werden voll dastehen.“
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Der Wittener Trainer ist ganz ehrlich. „Wir erhoffen uns nichts“, erklärt er mit Blick auf das Aufgebot des Gastes aus Püttlingen, das in der Rückrunde noch keinen einzigen Punkt abgegeben hat und ganz sicher zu den Kandidaten zählt, wenn es um die Deutsche Meisterschaft gehen wird. „Die Köllerbacher sind so stark und gut aufgestellt“, sagt Samet Dülger vor der letzten Auseinandersetzung in der 50. Bundesliga-Saison des KSV Witten. „Es wird aber einige gute und spannende Kämpfe geben.“
Dabei wartet auf das 15-jährige Top-Talent Mika Labes in der 57-Kilo-Klasse des griechisch-römischen Stils der ehemalige Wittener Denis Demirov, „der eine Bank ist“, wie KSV-Chef Detlef Englich sagt. Und Nico Brunner wird sich im Halbschwergewicht des klassischen Stils (98 Kilo) wohl mit einem Olympia-Kandidaten messen müssen, nämlich mit dem 31-jährige Peter Öhler. Und im Freistil-Schwergewicht (130 Kilo) bieten die Köllerbacher den Ukrainer Oleksandr Khotsianivskyi auf, der den Duft einer Olympia-Matte bereits kennt – aus London.