Witten. Nach einem miserablen Start hat sich der TuS Stockum in der A-Liga stabilisiert. Warum SV Bommern II und SV Herbede II im Tabellenkeller stecken.

Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga und dem großen Umbruch in der Sommerpause tut sich der TuS Stockum in der Kreisliga A immer noch schwer. Auf den schwachen Saisonstart folgten starke Phasen, aber auch immer wieder Niederlagen gegen vermeintliche Außenseiter. Gerade die Derbybilanz der Stockumer ist erschreckend. Die Reserveteams des SV Bommern und des SV Herbede stecken beide mitten im Abstiegskampf.

TuS Stockum

Es gab einen großen personellen Umbruch in der Sommerpause nach dem Abstieg aus der Bezirksliga. Fast die gesamte Mannschaft verließ den Verein. Auch der Trainer ist neu: Julian Zimmer kam vom TuS Heven II, brachte seinen „Co“ Dennis Treuberg mit. Das Duo musste ein ganz neues Team zusammenstellen. Der Saisonstart verlief auch denkbar schlecht. Gleich drei Niederlagen kassierte die Zimmer-Elf, darunter auch in den Derbys gegen TuS Ruhrtal und SV Bommern II.

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Danach allerdings lief es deutlich besser. Fünf Spiele am Stück blieben die Rot-Weißen ungeschlagen, ehe eine schwache Phase mit vier Spielen ohne Sieg folgte - u. a. mit Derbypleiten gegen VfB Annen und SV Herbede II. Insgesamt verloren die Stockumer vier der fünf Derbys in der Hinrunde. In der Schlussphase der Hinrunde zeigte das Team von Julian Zimmer dann noch mal ein anderes Gesicht und blieb länger ungeschlagen, hatte TuRa Rüdinghausen beim 2:2 sogar am Rande einer Niederlage.

TuS Stockum verlängert schon früh mit Trainer Julian Zimmer

Trotz der fehlenden Konstanz und Platz neun ist man im Verein zufrieden und verlängerte erst kürzlich um ein Jahr mit dem Trainerteam. Daniel Hain, Sportvorstand beim TuS, erklärte, dass der Verein auf Beständigkeit setzen will und allen Personen im Verein Planungssicherheit gewährleisten will. Außerdem gab es von Anfang an keinen Druck, oben mitspielen zu müssen: „Der Umbruch ist größer ausgefallen. Wir wollen ins obere Drittel. Der Aufstieg war nie der Plan.“

Hoffnung macht den Stockumern mit Sicherheit das Stürmertalent Yorgos Kazantzidis. Der Youngster spielte in der Jugendbundesliga für Rot-Weiss Essen, bevor er sich in der U 19 eine schwere Verletzung zuzog. Daher fing er in dieser Saison in der Kreisliga A in Stockum an und erzielte bereits zwölf Treffer. Damit steht er gemeinsam mit Till Grenigloh (VfB Annen) und Niclas Roggenbuck (SuS Wilhelmshöhe) auf Rang eins der Torschützenliste.

Tut sich mit seiner Mannschaft in dieser Saison noch schwer: Holger Schumacher (re.), Spielertrainer des SV Bommern II, hat seit diesem Jahr die alleinige Verantwortung für die Goltenbusch-Kicker.
Tut sich mit seiner Mannschaft in dieser Saison noch schwer: Holger Schumacher (re.), Spielertrainer des SV Bommern II, hat seit diesem Jahr die alleinige Verantwortung für die Goltenbusch-Kicker. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

SV Bommern II

Die Reserve vom Goltenbusch geht bereits in ihre vierte A-Liga-Saison. In den letzten Jahren ist der Klassenerhalt immer souverän gelungen, in diesem Jahr tut sich das Team von Spielertrainer Holger Schumacher allerdings schwer. Der Saisonauftakt war mit zwei Derbysiegen gegen Stockum und Herbede II vielversprechend, dann aber holte der SVB in der restlichen Hinrunde nur noch zwei Siege.

Ein wirklicher Befreiungsschlag gelang im Abstiegskampf bisher noch nicht. Zwischen den Bommeranern auf Rang zwölf und Schlusslicht TuS Kaltehardt liegen ganze drei Punkte. Außerdem stellen die Grün-Schwarzen die zweitschlechteste Defensive der Liga (41 Gegentore). Zu Beginn der Rückrunde stehen direkt drei Derbys gegen den TuS Stockum, Ruhrtal und Konkurrent SV Herbede II an. Moritz Maurer ist mit acht Treffern bester SVB-Schütze. 22 Tore nach 15 Partien sind für das schwächste Heimteam (erst zwei Siege) aber eher recht mäßig.

SV Herbede II

Die Aufsteiger von der Kemnade haben bislang arge Ergebnisprobleme. Spielerisch sieht das, was das Team von Christian Schacht anbietet, vielversprechend aus, die Resultate allerdings sind bisher alles andere als gut. Zum Auftakt setzte es ein 1:6 gegen Teutonia Ehrenfeld, direkt darauf folgte die erste Derbypleite gegen den SV Bommern II.

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Schlecht waren die auswärtsschwachen Herbeder (nur ein Zähler) selten, es fehlte schlicht am Spielglück. Immerhin in den Derbys war die Schacht-Elf erfolgreich, gewann gegen Annen und Stockum, verlor gegen den TuS Ruhrtal nur knapp. Lediglich TuRa Rüdinghausen konnte man nicht die Stirn bieten. Kurz vor Abschluss der Hinrunde kam es dann zum Kellerduell mit der Reserve von RW Stiepel - die 3:5-Pleite hat Spuren hinterlassen, der Coach übte im Anschluss heftige Kritik. Somit ist der SVH II punktgleich mit dem TuS Kaltehardt auf Rang 15. In der Rückrunde muss das Team von Christian Schacht die guten Leistungen in Punkte ummünzen, sonst wird es eng.

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Vom A-Liga-Aufsteiger SV Herbede (hier mit Felix Lau, re.) muss in der zweiten Saisonhälfte deutlich mehr kommen - sonst droht direkt ein Platz im Fahrstuhl zurück in die Kreisliga B.
Vom A-Liga-Aufsteiger SV Herbede (hier mit Felix Lau, re.) muss in der zweiten Saisonhälfte deutlich mehr kommen - sonst droht direkt ein Platz im Fahrstuhl zurück in die Kreisliga B. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald