Hagen. Die Oberliga-Handballer des TuS Bommern verlieren zum vierten Mal in Serie. Nach dem 23:33 bei Eintracht Hagen II gibt es ein neues Sorgenkind.
Der Blick auf das Ergebnis müsste zwingend einen Satz zur Folge haben: Der TuS Bommern geht beim VfL Eintracht Hagen II unter. Doch schon kurz nach dem Schlusspfiff, als gleich vier Verletzte beziehungsweise Kranke in Zivil von der Tribüne aufs Hallenparkett kommen und Markus Schmitz, der lediglich einen knapp zweiminütigen Einsatz gehabt hat, humpelt, entsteht sehr viel Verständnis für die ersten beiden Sätze des Trainers. „Das war eine gute Leistung“, sagt Nils Krefter, der Coach des Wittener Handball-Oberligisten, nach dem 23:33 (7:19). „Ich bin auch zufrieden.“
Klar: Die, die den TuS Bommern nicht kennen, staunen: Mark Dragunski zum Beispiel, der ehemalige Nationalspieler und Vater des besten Hagener Torschützen an diesem Abend, Rückraum-Ass Arvid. Oder Stefan Neff, der Trainer der Zweitliga-Mannschaft des VfL Eintracht, der am Freitagabend mit seinem Team das NRW-Duell gegen Erstliga-Absteiger TSV GWD Minden mit 37:34 gewonnen hat, und in der Sporthalle Mittelstadt einige Spieler sieht, die zu seinem Kader gehören.
5:1-Deckung des TuS Bommern funktioniert – 5:4-Führung nach zehn Minuten
Wie schon erwähnt: Torwart Clemens Uphues, Kapitän Felix Groß, Ole Vesper und Lukas Burbaum sitzen auf der Tribüne, also vier Männer, die beim TuS Bommern Top-Kandidaten für die Start-Sieben wären. Und was sehen sie? Einen guten Start ihrer Teamkollegen. „Wir sind mit unserer 5:1-Deckung super ins Spiel gekommen“, sagt auch Trainer Nils Krefter, der sich nach zehn Minuten über eine Führung freuen darf, mit der er garantiert nicht gerechnet hat – 5:4.
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Der 43-jährige TuS-Coach wusste aber schon zu diesem Zeitpunkt, dass dies kaum mehr als eine nette Momentaufnahme ist. Zumal ihn der Blick ein paar Meter weiter ein bisschen neidisch machte. „Die Hagener können die Bank eins zu eins tauschen“, sagte Nils Krefter. Qualitätsverlust? Überhaupt nicht. Und weil der VfL Eintracht II so viel Qualität hat, war es auch alles andere als verwunderlich, dass er die Partie gegen das Bommeraner Rumpf-Team schnell und entscheidend an sich riss.
TuS Bommern: Max Büchel kann in den kommenden Wochen nicht mehr helfen
Klar: Nils Krefter hatte sich gewünscht, dass dies etwas länger dauern wird. „Aber wir bringen uns dann durch drei, vier übelste Fehler in der ersten Welle selbst um den Lohn“, sagte der TuS-Trainer. Da war es schon hilfreich, dass sich Julian Stumpf, der unter anderem ein Siebenmeter-Duell gegen Arvid Dragunski gewann, regelmäßig zu Glanzparaden entschied und einen noch höheren Rückstand verhinderte. Zwar mussten die Bommeraner dann einen weiteren Schock verdauen, als Markus Schmitz keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung bei einer Abwehraktion mit dem linken Fuß umknickte, aber das Mini-Aufgebot machte aus seinen reduzierten Möglichkeiten weiterhin das Beste.
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„Unsere Moral war bis zur 60. Minute komplett intakt“, sagte Nils Krefter, gab allerdings zu, dass „uns in den Eins-gegen-eins-Situationen ein bisschen die Power gefehlt hat“. Das änderte jedoch nichts am Fazit, obwohl es für den TuS nach dem 10:2-Punkte-Traumstart schon die vierte Niederlage in Serie war. „Wir wollten alle mit einem guten Gefühl rausgehen“, sagte Bommerns Coach. „Ich gehe mit einem guten Gefühl raus.“ Obwohl es nun ein weiteres Sorgenkind gibt, nämlich Maggi Schmitz. Und Max Büchel kann zunächst einmal nicht mehr helfen, weil er in der nächsten Woche an seiner lädierten Schulter operiert wird.
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So haben sie gespielt:
Spielfilm: 2:0, 2:2, 3:2, 3:4, 4:4, 4:5 (10.), 7:5, 9:7, 11:7, 11:8 (21.), 13:8, 13:9, 17:9 (Halbzeit), 18:9, 19:10, 19:12, 20:12, 20:14 (36.), 24:14, 24:15, 26:15, 27:16, 27:17 (46.), 29:17, 32:20 (56.), 32:23, 33:23.
TuS Bommern: Stumpf, Goldkuhle (n. e.); Eigenbrodt (4), Lepine (3), Matthies (3/1), Kremer (3), Lindner (5), Lemke (1), Cokelc (2), Büchel (1), Ferber (1), Schmitz.
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