Hagen. So beenden die Verbandsliga-Handballerinnen des ETSV Witten ihre Flaute. Eine Spielerin des Kellerkindes HSG Hohenlimburg sieht die Rote Karte.
Es ist ein Bild, das viel sagt: Während ihre Spielerinnen jubeln, nach zuletzt fünf Partien endlich einmal wieder gewonnen zu haben, atmet Julia Lewe beim Schlusspfiff zunächst einmal nur tief durch. Erleichtert. Richtig glücklich ist die Trainerin der Verbandsliga-Handballerinnen des ETSV Witten nicht. „Der Sieg war wichtig, aber es war grundsätzlich kein gutes Niveau“, sagt sie nach dem 32:27 (14:16) beim Kellerkind HSG Hohenlimburg. „Heute hat der gewonnen, der die wenigsten Fehler gemacht hat.“ Und auch die ETSV-Frauen haben sich davon reichlich geleistet.
In den 60 Minuten des dritten Saisonsieges, bei dem sich die Wittenerinnen zahlreiche schlechte Würfe nahmen und regelmäßig falsche Entscheidungen trafen, entging Trainerin Julia Lewe vor allem eines nicht: das Kopfproblem ihrer Handballerinnen, das sich im Wettkampf niederschlägt. „Die Trainingsqualität ist so hoch“, sagte sie. Anders ist es wohl auch nicht zu erklären, dass der ETSV, nachdem er sich anscheinend endlich gefangen hatte, nach seiner 9:6-Führung wieder vorübergehend ein-, um nicht zu sagen zusammenbrach.
Der ETSV Witten deckt Hohenlimburgs Franziska Alissa eng
Julia Lewe reagierte, sie nahm eine Auszeit und veränderte ihre Deckung: Larissa Herrmann deckte nun Hohenlimburgs Leistungsträgerin Franziska Alissa, die kurz vor dem Ende nach ihrer dritten Zeitstrafe die Rote Karte sah, offensiv. Als es dann nach dem 14:14 den 14:16-Rückstand gegeben hatte, griff die ETSV-Trainerin erneut ein und ließ gleich zwei Rückraum-Spielerinnen der HSG eng decken. Das Ergebnis: Die Wittenerinnen gewannen hinten mehrere Bälle und entschieden sich vorne für eine technisch etwas anspruchsvollere Phase. In Zahlen: Dank eines 7:1-Laufes wurde aus dem 15:17 eine 22:18-Führung.
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Was Julia Lewe gefiel, war, dass alle Spielerinnen mehr oder weniger daran beteiligt waren – damit sich auch alle den Kopf freispielen konnten. Und die ETSV-Frauen ließen auch nichts mehr anbrennen, was insofern allerdings nicht besonders schwierig war, als den Hohenlimburgerinnen nur sehr wenig einfiel. Zwar kam die HSG noch einmal auf drei Treffer heran, aber Norina Migat und Lucy Peter, die per Gegenstoß erfolgreich war, beseitigten dann die allerletzten kleinen Zweifel am Wittener Sieg.
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So haben sie gespielt:
Spielfilm: 1:0, 3:2, 3:5, 6:8, 6:9 (13.), 12:9 (22.), 12:10. 14:12, 14:14 (29.), 16:14 (Halbzeit), 16:15, 17:15, 17:17, 18:17 (38.), 18:22, 19:22, 19:24, 20:24, 20:27 (49.), 22:27, 25:30, 27:30 (58.), 27:32.
ETSV Witten: Richter (1.-23. 54.-60.), Wieczorek (23.-54.); Brendle (1), Hülsewede (3), Reibold (1), Prior, Schmidt (2), Herrmann (2), Schumacher (10/3), Peter (7), Lünemann (2), Hankewitz (1), Müller (1), Migat (1).
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