Gladbeck. Der VfL Gladbeck hat das Spitzenspiel der Handball-Oberliga gegen Bommern klar gewonnen. Der Trainer fand gleichwohl noch eine Art Kritikpunkt.
Knapp 15 Minuten waren in der Riesener-Halle erst gespielt, als ein auf der Tribüne sitzender Zuschauer verwundert eine Frage aufwarf. „Das ist ein Spitzenspiel?“ Der Mann hatte ja recht. Denn zu einem richtigen Spitzenspiel gehören zwei starke Mannschaften. Beim Vergleich zwischen dem Tabellenfünften der westfälischen Handball-Oberliga, dem VfL Gladbeck, und dem -vierten TuS Bommern präsentierte sich nur eine Sieben als Topteam. Und das waren die Gastgeber.
Mit 34:24 (21:13) schickten die Rot-Weißen den Gegner aus Witten nach Hause. Wie schon in der Partie beim TuS Westfalia Hombruch in der Vorwoche trumpften sie dabei vor allem im ersten Abschnitt ganz groß auf. „Das“, urteilte später der zufriedene VfL-Trainer Thorben Mollenhauer, „war extrem gut, so eine starke erste Halbzeit spielst du nicht oft.“
Vor allem im Angriff boten die Gladbecker zunächst eine überragende Vorstellung. Allen voran Fabian Neher, den der TuS Bommern anfangs überhaupt nicht in den Griff bekam. Der Rückraumakteur erzielte bis zum Seitenwechsel sieben Treffer, am Ende standen für den ehemaligen Tusem-Akteur 12/7 Tore zu Buche.
Jan Schmiemann erzielt acht Tore für den VfL Gladbeck
Ebenfalls sehr treffsicher war Jan Schmiemann. Der Rechtsaußen, der zuletzt immer einige Chancen ausgelassen hatte, steuerte dieses Mal acht Treffer zum Erfolg seiner Farben bei. „Das“, sagte Thorben Mollenhauer, „hilft natürlich auch.“
Die Heimmannschaft entschied das Spiel in der proppenvollen Riesener-Halle gegen teilweise überfordert wirkende Gäste recht früh. Björn Sankalla traf in der 15. Minute zum 13:5. Der oben erwähnte Zuschauer - und nicht nur der - wunderte sich. „Dass es so klar werden würde“, sagte Thorben Mollenhauer, „hätte ich nicht erwartet. Bommern ist schließlich eine gute Mannschaft.“
Doch am Freitagabend blitzte das Können der Wittener an der Schützenstraße nur sehr selten auf. Der VfL hingegen ließ bis zur Halbzeitpause überhaupt nicht locker. Und so gingen die Gladbecker nach 30 Minuten mit einer 21:13-Führung in die Kabine.
Kempa-Tore des VfL Gladbeck lassen die Fans jubeln
Zu Beginn des zweiten Abschnitts konnten die Gäste auf 16:21 verkürzen. Sollte es doch noch einmal eng werden? Nein, Rot-Weiß blieb völlig cool. „Wir waren danach sofort wieder da“, stellte Thorben Mollenhauer fest, „und dann haben wir das Spiel sehr souverän nach Hause gebracht.“
Den einen oder andern handballerischen Leckerbissen streute der VfL im Verlauf der Partie auch noch ein. Zu erwähnen sind beispielsweise die Kempa-Tore zum 10:5 von Nick Kalhöfer und zum 32:21 von Tobias van Kampen. Auch den Treffer des erneut starken Torhüters Patrick Spierau zum 26:17 in den leeren Kasten des TuS Bommern bejubelten die Gladbecker Fans lautstark.
Der Trainer des VfL fand nach dem Sieg, mit dem das Team zumindest über Nacht auf Rang drei geklettert ist und Anschluss an Spitzenreiter VfL Eintracht Hagen II und TSV GWD Minden II gehalten hat, nur einen Kritikpunkt. Wobei, war es überhaupt Kritik? Mollenhauer bescheinigte seiner Mannschaft nämlich, in der Abwehr „gut“ gewesen zu sein. Nicht zufrieden war er aber, dass die Außen der Gäste viel zu häufig frei zum Abschluss kamen.
Nun empfängt der VfL Gladbeck den Spitzenreiter VfL Eintracht Hagen II
Die Gladbecker sind somit optimal in ihre Spitzenspiel-Wochen gestartet. Weiter geht’s für die Mollenhauer-Sieben am Samstag, 11. November, um 19.30 Uhr mit der Heimpartie gegen Tabellenführer VfL Eintracht Hagen II.
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VfL Gladbeck: Spierau (1. - 54., 1 Tor), Beckmann (54. - 60.) - Sankalla (3), Kalhöfer (2), Bach (2), van Kampen (1), Dervisevic (1), Neher (12/7), Schmiemann (8), Blißenbach (2), Kruth, Schulte-Lünzum (2), Rolf, Kroese.
Spielverlauf: 3:1 (4.), 6:2 (7.), 9:5 (11.), 13:5 (15.), 13:8 (20.), 15:8 (22.), 17:12 (27.), 19:12 (28.), 21:13 (30.), 21:16 (33.), 26:17 (39.), 30:20 (46.), 33:22 (55.), 34:24 (59.).
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