Witten. Bei den Fußballern des Wittener Bezirksligisten SV Herbede glänzt der Mann, der den kranken Kapitän ersetzt. Das sagen die Trainer nach dem 3:0.
So sieht ein glückliches Trainer-Duo aus: Nach dem Schlusspfiff strahlen Jan Kastel und Maik Kortzak um die Wette – und das, nachdem sie nur wenige Stunden zuvor ein doch eher schlechtes Gefühl gehabt haben. „Wir hatten Bauchschmerzen“, sagt Jan Kastel nach dem 3:0 (1:0)-Sieg der Bezirksliga-Fußballer des SV Herbede über die DJK Wattenscheid. Der Grund: Adrian Babral hat am Samstag und auch am Sonntag seinen 34. Geburtstag gefeiert. „Die Hälfte der Mannschaft war nicht vor 6 Uhr zu Hause“, erzählt Jan Kastel, der darüber nun schmunzeln kann.
Gehen wir mal davon aus, dass es eine schöne Party war. Schön war für die Herbeder Coaches auch die Paarung, die mit dem sechsten Saisonsieg und dem Sprung auf den fünften Tabellenplatz endete. „Wir haben zu null gespielt. Das hat uns in den vergangenen Wochen gefehlt“, sagte Maik Kortzak – und das, obwohl Kapitän Leonard Putz wegen seines Fiebers nicht eingesetzt werden konnte, für den absoluten Notfall aber auf der Bank saß.
Laurenz Engelbrecht überzeugt als Innenverteidiger des SV Herbede
Herausragend war die Lösung dieses Problems: Laurenz Engelbrecht rückte für Leonard Putz in die Startformation und bildete mit Lennart Johannsen die SVH-Innenverteidigung, die sehr großen Anteil daran hatte, dass die DJK Wattenscheid in den 90 Minuten zu keiner einzigen zwingenden Torchance kam. „Er hat ein super Spiel gemacht“, meinte Jan Kastel. „Das freut uns, er hat sich immer hinten angestellt“, sagte Maik Kortzak. Fast hätte der 23-Jährige seine Leistung an diesem Sonntag sogar gekrönt, doch seinen Kopfball in der 57. Minute kratzten die Wattenscheider soeben noch von der Linie.
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Nach ihrem Blitzstart – Vincent Holthaus hatte in der siebten Minute nach einer Ecke Michael Kraus’ für das 1:0 gesorgt – hatten die Herbeder jedoch mehrere Minuten auch ein paar Probleme. Sie leisteten sich zu viele leichte Ballverluste, schlugen das Spielgerät zu häufig planlos in die gegnerische Hälfte. „Die Wattenscheider haben auch gut nach vorne kombiniert“, sagte Jan Kastel. Aber? „Wir sind standhaft geblieben.“ Was unter anderem auch daran lag, dass Tim Marmulla im defensiven Mittelfeld einen ausgezeichneten Job erledigte. Und fast wäre dem SVH schon vor der Pause das 2:0 geglückt, doch Vincent Holthaus scheiterte an DJK-Keeper Bright Madu (36.).
Michael Kraus gelingt ein Traumtor, das 3:0 für den SV Herbede
Okay: Die Wattenscheider kamen entschlossen aus der Kabine, zumindest wirkten sie so. Aber sie blieben auch ihrer Linie treu: total ungefährlich. Und in der Schlussphase stachen die Herbeder Party-Löwen dann noch zweimal zu – mit freundlicher Unterstützung und mit einem Traumtor.
Als Torwart Bright Madu den Ball wegdreschen wollte, schoss er Vincent Holthaus an und ermöglichte dem SVH-Stürmer Saisontor Nummer elf sowie das 2:0 (86.), während Michael Kraus in der zweiten Minute der Nachspielzeit einen Eckball auf den kurzen Pfosten zirkelte und direkt zum 3:0 verwandelte. Bright Madu, der sicherlich von Lennart Johannsens Kopfball-Versuch auch etwas irritiert wurde, patschte voll daneben.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0, 2:0 Vincent Holthaus (7., 86.), 3:0 Michael Kraus (90.+2).
SV Herbede: Sousa da Costa - Schwarz (79. Najdanovic), Engelbrecht (89. Babral), Johannsen, Sisman - Marmulla, Lohkamp - Kraus, Karakurt (83. Peja), Deniz (67. Schubert) - Holthaus.