Witten. Ohne Punkt stehen die Ringer des KSV Witten am Tabellenende. Das wird sich zum Hinrunden-Finale wohl nicht ändern. Trainer ist aber optimistisch.

Der Blick auf die Bundesliga-Tabelle bereitet dem KSV Witten zurzeit überhaupt keine Freude. 0:10 Punkte stehen dort für das Team aus der Ruhrstadt, und die Wahrscheinlichkeit, dass daraus zum Abschluss der Hinrunde 0:12 werden, ist sehr groß. Die Ringer von Samet Dülger gastieren am Samstagabend (19.30 Uhr) in der Kyllberghalle in Püttlingen beim KSV Köllerbach.

„Das ist die stärkste Mannschaft der Liga, die Köllerbacher sind richtig gut aufgestellt“, sagt der Wittener Coach, der die Saarländer sogar besser einschätzt als den verlustpunktfreien Spitzenreiter Red Devils Heilbronn, der das Top-Duell am 3. Oktober mit 15:14 für sich entschieden hat.

Samet Dülger, der Coach des KSV Witten, über Köllerbach: „Das ist eine Hausnummer“

„Das ist eine Hausnummer“, formuliert Samet Dülger, der dieselbe Mannschaft auf die Matte schicken wird wie am vergangenen Sonntag bei der 15:16-Niederlage beim TuS Adelhausen. Die Möglichkeit, bei der Aufstellung vielleicht ein bisschen zu zocken, hat der KSV-Coach ausgeschlossen.

Der Grund: Die vier Ausländer in beiden Aufgeboten seien so verteilt, dass eigentlich keine Pokerspiele möglich seien, erklärt Samet Dülger. Im Wittener Team sind dies die Moldauer Andrei Perpelita (66 F) und Donior Islamov (71 G) sowie der Rumäne Ilie Cojocari (75 G) und der Litauer Mantas Knystautas (130 G).

Wittens Emin Salviz trifft auf Köllerbachs 43-jährigen Routinier Andrij Shyyka

Aber was müsste passieren, um beim haushohen Favoriten KSV Köllerbach, dem sechsmaligen Deutschen Meister, für eine Überraschung zu sorgen? Vielleicht sogar für eine Sensation? „Was müsste passieren?“ Samet Dülger wiederholt die Frage, und er schmunzelt. Allerdings hat er dann auch eine deutliche Antwort parat. „Einer unserer deutschen Ringer“, sagt er, „müsste einen Köllerbacher Ausländer auf die Schultern legen.“

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Konkreter fällt die zweite Voraussetzung des KSV-Trainers aus, und zwar für den neunten Kampf des Abends in der 75-Kilo-Freistilklasse, für die Ibro Cakovic nach seinem Mittelhand-Bruch kein Thema ist. „Da dürfen wir nicht zu viel abgeben“, sagt Samet Dülger und nimmt Emin Salviz in die Pflicht. Der Deutsche U-20-Meister in der 70-Kilo-Klasse wird auf Andrij Shyyka treffen, auf den 43-jährigen Köllerbacher Routinier. Eigentlich muss der Wittener Coach aber so planen, dass in diesem Kampf alle vier Punkte an den Tabellenzweiten gehen werden.

Nico Brunner plagen Rückenprobleme, Noah Englich wird in der 86-Kilo-Klasse ringen

Klar: Ein Sieg und somit die ersten Saisonpunkte wären ein tolles Präsent für Samet Dülger, der heute seinen 35. Geburtstag feiert. „Ich nehme Geschenke aber auch gerne später noch entgegen“, sagt er und lächelt. Die Blicke des Wittener Trainers richten sich schon intensiv auf die zweite Saisonhälfte. „In der Rückrunde werden wir auf jeden Fall stärker stehen, richtig gut“, verspricht Samet Dülger, der vor der Saison – einen guten Verlauf vorausgesetzt – einen Bundesliga-Mittelfeldplatz angepeilt hat.

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In jener Rückrunde erhoffen sich die Verantwortlichen des KSV Witten unter anderem auch von Rückkehrer Nico Brunner einiges mehr, der dann in seiner geliebten 98-Kilo-Klasse ringen wird. Allerdings plagen den Griechisch-römisch-Spezialisten zurzeit auch ein paar Rückenprobleme, so dass Trainer Samet Dülger die 86-Kilo-Klasse beim KSV Köllerbach wie am Sonntag beim TuS Adelhausen mit Noah Englich besetzen wird.