Witten. Zwei Aktive aus dem Judo-Kader der SU Annen kämpfen in Portugal bei der U-21-WM. Welche Chancen sie haben und wie die Vorbereitung verlief.

Gleich zwei Aktive, die in der Bundesliga auch für die Sport-Union Annen den Judoanzug überstreifen, versuchen in dieser Woche ihr Glück bei der U-21-Weltmeisterschaft im portugiesischen Odivelas. Nach ihrem jüngsten starken Auftritt bei der EM rechnet sich vor allem Mathilda Niemeyer passable Chancen, wieder eine vordere Platzierung zu erreichen. Aber auch Philip Drexler ist in der Lage, an einem guten Tag Top-Konkurrenten zu bezwingen.

In der Bundesliga hat der 73-Kilogramm-Kämpfer in dieser Saison unter Beweis gestellt, dass er sich zu einer festen Größe im SUA-Team entwickeln kann. Philip Drexler, der sein Einzelstartrecht bei den Judo-Crocodiles aus Osnabrück hat, geht das für ihn wichtigste Turnier des Jahres durchaus selbstbewusst an. „Wenn ich da einen guten Tag habe, dann kann ich schon ganz gut was machen“, so der 19-Jährige. Was er damit konkret meint? Vermutlich liebäugelt er dann mit einem ähnlich guten Abschneiden wie im Vorjahr bei der Europameisterschaft, als er es immerhin bis auf Platz sieben schaffte. „Ich gehe das Ganze ohne Stress an“, so Philip Drexler, der am Donnerstag auf die Matte muss und am Freitag seinen 20. Geburtstag feiert. „Ich soll wohl auch am Sonntag noch in der Mixed-Mannschaft kämpfen“, lässt er wissen.

Vorbereitung auf die WM lief für Annens Drexler in Neapel

In der Wettkampf-Vorbereitung ging es für ihn unter anderem für eine Woche mit dem Nationalkader nach Neapel. „Ansonsten habe ich in Potsdam trainiert“, sagt der Judoka, der inzwischen auch fest dem dortigen Leistungsstützpunkt angehört. An einer Weltmeisterschaft teilzunehmen ist für ihn „einfach ein großartiges Gefühl“ - das dürfte die Erfahrung eines EM-Auftritts wie im Vorjahr noch mal toppen.

Bei der U-21-Weltmeisterschaft in Portugal hat sich Philip Drexler (re.) von der SU Annen einiges vorgenommen.
Bei der U-21-Weltmeisterschaft in Portugal hat sich Philip Drexler (re.) von der SU Annen einiges vorgenommen. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Den Wechsel nach Potsdam wertet er durchaus positiv, immerhin hat er es dort mit einer Reihe von ähnlich ambitionierten Kaderathleten zu tun. „Bald beginnt für mich ja auch mein Studium, dann muss ich beides unter einen Hut kriegen“, so Drexler, der Biologie und Sport auf Lehramt studieren wird. Mit dem dritten Platz beim Bremer Masters sowie mit den Rängen zwei (Prag) und drei (Graz) bei Europacups machte er in dieser Saison auch international auf sich aufmerksam, verdiente sich damit die Nominierung. „Leider konnte ich dadurch nicht ganz so oft in der ersten Liga kämpfen wie ich es gewollt hätte.“

Niemeyer im 78-kg-Wettbewerb an Position vier gesetzt

Noch bis zum kommenden Samstag (7. Oktober) kann sich Mathilda Niemeyer auf ihren Saison-Höhepunkt vor Ort in Portugal vorbereiten - dann steht ihr Turnier in der Klasse bis 78 Kilogramm an, in der mit Eva-Ronja Buddenkotte auch eine Kämpferin des JC 66 Bottrop in Odivelas kämpfen wird. Insgesamt 18 Aktive (neun Männer, neun Frauen) hat der DJB für die U-21-WM nominiert.

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Für die 17-Jährige vom 1. JJJC Hattingen gab’s zuletzt bei der Europameisterschaft dieser Altersklasse mit Bronze endlich die erhoffte Medaille. Ob das Top-Talent aus den Reihen des Bundesligisten SU Annen auch auf WM-Niveau einen solchen Coup landen kann? Immerhin ist sie in Portugal an Position vier gesetzt, aber die Konkurrenz ist fraglos nicht von Pappe. Jens Malewany aus dem Landestrainer-Team von NRW traut ihr durchaus eine Platzierung im Vorderfeld zu. „Favoritin ist für mich eine Kämpferin aus den Niederlanden. Hinzu kommen zwei ungesetzte Japanerinnen - da muss man sehen, wie die Auslosung für Mathilda ist.“ Auch die SUA-Kämpferin wird neben dem Einzelwettkampf am Samstag auch das Team-Event am darauffolgenden Tag bestreiten.

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