Witten. Dem starken Rivalen Remscheid muss sich Bundesligist SU Annen klar geschlagen geben. Welche Wittener dabei enttäuschten. Bericht und viele Fotos.

Schon nach der Hälfte des Kampfabends hatte Marcel Haupt, einer der beiden Trainer des Judo-Bundesligisten Sport-Union Annen, die Flinte quasi schon ins Korn geworfen. Das Endergebnis gegen den Remscheider TV sagte er exakt voraus - mit 4:10 kassierten die Wittener die zweite deftige Niederlage in Folge, müssen am letzten Kampftag (23. September beim Hamburger JT) sogar befürchten, auf den vorletzten Tabellenplatz durchgereicht zu werden.

Es ging nicht viel zusammen an diesem Abend, an dem die SUA-Judoka eigentlich ihrem Publikum beim letzten Heimkampf der Saison am Kälberweg ein offenes Duell gegen den NRW-Rivalen präsentieren wollten. Doch schon die Aufstellung der Gäste ließ vermuten, dass sie sich für die herbe Heimniederlage in der Vorsaison (1:13) revanchieren wollten. Der belgische Internationale Sami Chouchi stand ebenso im Aufgebot wie der Österreicher Shamil Borchashvili und Ex-Weltmeister Alexander Wieczerzak.

Annens Niederländer Jaring geht nach Führung leer aus

Bei den Annenern hätte man gerne wieder Jonas Schreiber auf der Matte gesehen, doch der Schwergewichtler ist nach seinem Muskelbündelriss in der Wade noch weit entfernt davon, wieder voll ins Training einsteigen zu können. „Mehr als Griffkampf geht nicht“, winkte er enttäuscht ab - ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris hätte er auf eine solche Zwangspause gerne verzichtet.

Statt Schreiber musste diesmal in der Kategorie über 100 Kilogramm Tobias Pahnke ‘ran - „eigentlich kaum vertretbar, denn er macht schon seit zwei Jahren kein regelmäßiges Judo mehr“, so Trainer Marcel Haupt über die derzeit wohl größte personelle Baustelle der Wittener. Dafür hatten die SUA-Verantwortlichen drei niederländische Judoka mit an Bord. Einer davon, Emiel Jaring, eröffnete dann auch den Kampfabend in der 66-kg-Klasse und lag bald in Front gegen Nicolas Kunze. Ein Gegner, den er locker beherrschen müsste. Doch 17 Sekunden vor Schluss wurde Jaring fahrig, landete in einem Armhebel und verlor. „Das war sicher ein Knackpunkt. Wenn Emiel gewonnen hätte, dann hätte das der ganzen Mannschaft richtig Auftrieb geben können“, so Marcel Haupt.

Schulterverletzung zwingt Ikramov zur vorzeitigen Aufgabe

Stattdessen gab’s gleich die nächste Niederlage für Sirotullo Ikramov (90 kg) gegen Belgiens Top-Athleten Chouchi. Zu allem Überfluss verletzte sich der Annener beim Fallen an der linken Schulter, musste aufgeben. Im Anschluss war auch Tobias Pahnke chancenlos gegen Igor Mbakom Tchiengang - 0:3. Immerhin brachte Alessio Murrone (60 kg) nach Rückstand gegen Christos Pintsis sehenswert per Schenkelwurf den ersten SUA-Erfolg zustande. Martin Matijass, aufgerückt ins 100-kg-Limit, hätte dann verkürzen können gegen Ex-Weltmeister Wieczerzak, doch in der Verlängerung („Golden Score“) hatte der Remscheider per Fußtechnik die besseren Argumente - das 4:1 für den RTV.

Aus, vorbei, da geht nichts mehr: Sirotullo Ikramov (re.) von der SU Annen fiel gegen den Belgier Sami Chouchi unglücklich auf seine linke Schulter, konnte danach nicht mehr weitermachen.
Aus, vorbei, da geht nichts mehr: Sirotullo Ikramov (re.) von der SU Annen fiel gegen den Belgier Sami Chouchi unglücklich auf seine linke Schulter, konnte danach nicht mehr weitermachen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Zur Pause hieß es dann 5:2 für die Bergischen. Leon Philipp (73 kg) verbuchte den zweiten SUA-Erfolg, für Aeneas Paul (81 kg) gab’s aber gegen Shamil Borchashvili nichts zu holen - ganze 40 Sekunden dauerte die ungleiche Begegnung, die per Haltegriff entschieden wurde. Hatten die Wittener im Vorjahr noch so manchen Sieg wegen kluger Wechsel noch in die richtigen Bahnen lenken können, blieb ihnen die Wende diesmal angesichts des personellen Ungleichgewichts verwehrt.

SU Annen gegen Remscheider TV

Witten unterlieg gegen Remscheid.
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SUA-Trainer Haupt ärgert sich besonders über drei verlorene Duelle

Abermals patzte der Niederländer Jaring gegen Kunze im 66-kg-Limit, dann verlor der für Ikramov eingesprungene SUA-Trainer Stefan Oldenburg (90 kg) erwartungsgemäß gegen Chouchi, auch Florian Kosch (+100 kg) stand gegen den bulligen Tchiengang nicht lange auf der Matte. 2:9 also der Zwischenstand gegen konsequent zur Sache gehende Remscheider, die somit bereits als Gewinner des NRW-Duells feststanden und zumindest für diese Saison die bislang im Bundesland führenden Unioner von ihrem Sockel stießen. Immerhin gab’s noch zwei tröstliche Siege für Martin Matijass (100 kg) und den Niederländer Koen Heg (73 kg), nach der abschließenden, etwas fragwürdigen Niederlage für Mathijs van Harten (81 kg) gegen Borchashvili hieß es 4:10 aus Sicht der Gastgeber.

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„Der Sieg von Remscheid geht in Ordnung, war absolut verdient. Aber dass wir beide 66-Kilo-Kämpfe und den zweiten in der 60-Kilo-Klasse verloren haben, ist ein Unding“, wurde Marcel Haupt deutlich. „Was mich ärgert, ist, dass wir hier den Kampf der Systeme verloren haben. Wir konnten mit unserem nachhaltigen Konzept nicht punkten, diesmal haben wir klar gegen das höhere Budget verloren. Da haben wir sicher eine Menge Nachholbedarf - seit acht oder zehn Jahren haben wir immer die gleichen Mittel zur Verfügung, können so unsere Baustellen aber nicht schließen“, fand der Annener Coach kritische Worte.

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Gut 250 Zuschauer waren am Samstagabend dabei, als die SU Annen am Kälberweg ihren letzten Bundesliga-Heimkampf gegen den Remscheider TV mit 4:10 verlor.
Gut 250 Zuschauer waren am Samstagabend dabei, als die SU Annen am Kälberweg ihren letzten Bundesliga-Heimkampf gegen den Remscheider TV mit 4:10 verlor. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann