Witten. Die Oberliga-Ringer des KSV Witten II und der SU Annen beginnen ihre neue Saison in der Fremde. Wer neu ist und was sich die Teams vornehmen.

Jetzt haben sie genug geschwitzt, gerackert, Kraft gebolzt und Trainingskämpfe in Hülle und Fülle bestritten. Für die beiden Ringer-Oberligisten Sport-Union Annen und KSV Witten II geht es am kommenden Samstag (19. August) in die neue Saison. Und die wird vergleichsweise ellenlang, denn nach der Zusammenfassung der beiden Drittliga-Staffeln finden sich nun neun Mannschaften in der Gruppe.

„Das wird gleich zu Beginn für uns eine ganz harte Nummer. Wir sind da nur klarer Außenseiter“, sagt Thorsten Busch (53), Trainer der SU Annen, vor dem Gastspiel bei einem der Aufstiegsfavoriten KSV Germania Krefeld (Sa., 19.30 Uhr). Die Seidenstädter haben sich namhaft verstärkt, haben u. a. vom KSV Witten Routinier Perica Dimitrijevic an Land gezogen. „Die wollen ganz oben mitmischen. Für uns geht es alleine darum, in der Liga zu bleiben“, sagt Busch voller Zurückhaltung vor dem ersten der 16 Saisonduelle.

Annens Neuzugang Bislimi bei der U-20-WM auf Platz fünf

Gleichwohl freut sich der Trainer des letztjährigen Oberliga-Dritten (in der Westfalen-Staffel) nach vielen Monaten der Vorbereitung auf den Start. Denn Busch kann auf einen eingeschworenen, harmonischen Kader bauen, der mit Alpay Kulakac (nach Hohenlimburg) lediglich einen Abgang zu verzeichnen hat. Dafür haben sich die Unioner nennenswert verstärkt. Die Annener, die ihren ersten Heimkampf am 2. September ausgerechnet gegen den KSV Witten II bestreiten werden, haben sich Mazedonier Shakjir Bislimi (86/98 kg Freistil) an Bord geholt, der am Donnerstag bei der U-20-WM in Amman immerhin Fünfter wurde, im Bronzeduell dem US-Amerikaner Bennett Kevin Berge mit 0:11 unterlag. „Ein absoluter Klassemann“, ist Busch begeistert. Ebenso wie der aus Lünen gekommene Allrounder Costel Tarcoci (75/80 kg), der im Vorjahr zehn Siege und nur zwei Niederlagen verbuchte, dürfte Bislimi ein Punktegarant werden.

„Wir müssen irgendwie zwei Teams hinter uns lassen, die Oberliga wird in dieser Saison richtig stark. Ich glaube aber, wir können die eine oder andere Überraschung schaffen“, mutmaßt SUA-Coach Busch. Der sein Augenmerk in Annen vor allem auf die Nachwuchsförderung richten will. „Wir haben ja weiterhin eine ganz junge Mannschaft - Vladimir Tumparov mit seinen 30 Jahren ist deutlich der Älteste im Kader.“ Mit der Ex-Ückeratherin Leni Seelig hat Annen auch bei den Frauen gutklassig nachgebessert, will auch da konkurrenzfähig sein. Zumal die Deutsche Meisterin Sandra Paruszewski (EM-Dritte in diesem Jahr) weiterhin zum Aufgebot zählt.

KSV Witten II beginnt in Aachen-Walheim mit ganz jungem Aufgebot

Der KSV Witten II, in der Vorsaison hinter dem Stadtrivalen auf Platz vier, hat ähnlich bescheidene Ziele wie die Unioner. Personell ist die Lage bei der Reserve der Ruhrstädter, die am Samstag (19.30 Uhr) beim Mitfavoriten TV Aachen-Walheim beginnen, der sich u. a. ausgerechnet mit der Wittenerin Viviane Herda (DM-Dritte in diesem Jahr) verstärkt hat, recht übersichtlich - in vielen Duellen werden sich die Schützlinge des Trainergespanns Klaus Eigenbrodt/Mirko Englich wohl nach der Decke strecken müssen. Vorteil für den KSV: Bis die Bundesliga in die Saison startet (30. September), können auch noch Top-Akteure in der „Zweiten“ auf die Matte gehen. Daher wird man versuchen, zu Beginn der langen Serie so viele Punkte an Land zu ziehen wie möglich.

Peilt mit seiner SU Annen erneut den Klassenerhalt an: Trainer Thorsten Busch (li., hier neben Sergiy Skrypka).
Peilt mit seiner SU Annen erneut den Klassenerhalt an: Trainer Thorsten Busch (li., hier neben Sergiy Skrypka). © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Bemerkenswerte Personalien: Die Wittener haben sich zuletzt nicht nur den ehemaligen iranischen Meister Milad Fuladi Aloutsche (AC Köln-Mülheim) geangelt, sondern auch einen seiner Clubkollegen, den man beim KSV nur allzu gut kennt. Samet Dülger, Trainer der Bundesliga-Mannschaft der Ruhrstädter und selbst dreimaliger Deutscher Meister, hat sich bereiterklärt, angesichts des Personalengpasses hier und da auszuhelfen. In Verbindung mit den starken Eigengewächsen des Clubs sollte es der Oberliga-Reserve also durchaus gelingen, für den einen oder anderen Coup zu sorgen. Am Samstag in der Kaiserstadt soll allerdings ein im Schnitt noch sehr junges Team für die Wittener auf die Matte gehen.

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Der Hinrunden-Fahrplan der SU Annen: (A) KSV Germania Krefeld, (A) KSV Simson Landgraaf, (H) KSV Witten II, (A) VfK Lünen-Süd, (H) TSG Herdecke, (H) KSV Kirchlinde, (A) AC Köln-Mülheim, (H) TV Aachen-Walheim.

Der Hinrunden-Fahrplan des KSV Witten II: (A) TV Aachen-Walheim, (H) KSV Germania Krefeld, (A) SU Annen, (A) KSV Simson Landgraaf, (H) VfK Lünen-Süd, (A) TSG Herdecke, (A) KSV Kirchlinde, (H) AC Köln-Mülheim.

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