Amman (JOR). Weit weg von den Medaillenrängen landet das Ringer-Trio des KSV Witten bei der U-20-WM. Wo die Gründe für das Scheitern in Jordanien lagen.

In der jordanischen Hauptstadt Amman werden in dieser Woche die Ringer-Weltmeisterschaften der U-20-Junioren ausgetragen. Für die drei Freistilringer aus dem Kader des Bundesligisten KSV Witten 07 waren die Wettbewerbe recht frühzeitig beendet - nur einer aus dem Trio schaffte es, einen Kampf für sich zu entscheiden.

Der Vize-Europameister Gregor Eigenbrodt (79 kg) musste in die Qualifikation, traf dort auf den Türken Ahmet Yagan. „Den Anfang verschlafen, keine Chance, schlecht gerungen“, war der knappe Kommentar von Trainer und Vater Klaus Eigenbrodt, der die Wittener Talente auf ihrer Reise nach Jordanien begleitet hat. Der Türke gewann seine nächste Begegnung gegen einen Schweizer, unterlag dann aber dem starken Teilnehmer aus Indien mit 1:11 – damit war die Chance auf die Hoffnungsrunde für den Wittener dahin.

Wittens Neuzugang Burak Emin Salviz startet hoffnungsvoll

Einen besseren Start hatte Burak Emin Salviz im 70-kg-Limit: Im Achtelfinale besiegte er den Litauer Viljams Lutkevics technisch überlegen mit 11:0. Das Aus für Emin kam dann im Viertelfinale, das ihn gegen den Puerto-Ricaner Julian Michael George führte. „Er hat sich viel zu spät auf seine ringerischen Qualitäten besonnen“, so der KSV-Trainer nach der 3:6-Niederlage seines Schützlings. Da George anschließend gegen den US-Ringer verlor, war auch hier die Hoffnungsrunde außer Sichtweite.

Am Dienstag begann dann der Wettkampf für den dritten Wittener Bundesligaringer: Kiril Kildau ging in der 86-kg-Kategorie auf die Matte der „Princess Sumaya Bint al-Hasan-Sportarena“ von Amman – und auch er blieb weit unter seinen Möglichkeiten. Gegen den Kirgisen Ulukbek Soorombekov hatte er einen guten Start, ging in Führung, um am Ende mit 2:9-Punkten zu unterliegen. Zwar durfte dann auch Kiril noch hoffen, dass sein Bezwinger das Finale erreicht, um noch mal eine Chance in der Hoffnungsrunde zu bekommen. Da der Kirgise aber wenig später ebenso scheiterte, war damit die Weltmeisterschaft auch für Kildau früh vorüber.

Klimatische Verhältnisse machen KSV-Trio zu schaffen

Für den erfahrenen Nachwuchstrainer des KSV Witten 07 lag einer der möglichen Gründe für das eher enttäuschende Abschneiden seiner Aktiven nahe: „Unsere Jungs sind alle platt, kommen mit dem Klima hier nicht klar. Draußen sind es 45 Grad, drinnen wird hier so weit ‘runtergekühlt, dass sie sogar frieren. Kein gutes Pflaster für uns, alle wurden unter Wert geschlagen“, so Klaus Eigenbrodt - wobei eine Medaille ohnehin nicht das konkrete Ziel der Ruhrstädter war.

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Gewiss aber war die Teilnahme an der U-20-WM in Jordanien eine wichtige Erfahrung für die KSV-Athleten, die auch im kommenden Jahr wieder auf internationale Einsätze hoffen dürfen. Jetzt geht es für das Trio, das in dieser Saison bereits so beeindruckende Erfolge hatte feiern dürfen, erst einmal wieder in Richtung Heimat. Dann folgt eine kurze Phase der Regeneration, ehe im Wittener Trainingszentrum die Vorbereitung auf die Bundesliga, die Ende September mit einem Kampf beim ASV Urloffen beginnt, in Angriff genommen wird. Die Heimpremiere feiern die KSV-Ringer dann am 3. Oktober in der Husemann-Sporthalle gegen NRW-Rivale KSK Konkordia Neuss.

Annens Neuzugang Bislimi erreicht den Bronzekampf

Derweil hat ein in der kommenden Saison für die SU Annen in der Oberliga ringender Mazedonier bei der U-20-WM den Bronzekampf erreicht. Neuzugang Shakjir Bislimi, der in der Klasse bis 86 Kilogramm (freier Stil) auf die Matte ging, verlor zwar sein Auftaktduell gegen den bärenstarken Franzosen Rakhim Magamadov auf Schulter, gewann dann aber seine beiden Trostrundenduelle und erreichte so das „kleine Finale“ gegen den US-Amerikaner Bennett Kevin Berge.

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