Witten. Nach dem Traumstart gegen den JC Bottrop wollen die Bundesliga-Judoka der SU Annen gegen Spremberg nachlegen. Warum das schwierig werden könnte.
Der nächste Doppelkampftag für die Sport-Union Annen steht bevor: Am Samstag haben zunächst die Wittener Damen Revier-Rivale JC 66 Bottrop am Kälberweg zu Gast, ab 18 Uhr sind dann die SUA-Männer an der Reihe, die als Tabellenführer in den Vergleich mit dem KSC Asahi Spremberg gehen. Da sollte die Favoritenrolle eigentlich schnell verteilt sein, wäre da nicht die ellenlange Liste an Ausfällen bei den Gastgebern, u. a. aufgrund von internationalen Verpflichtungen.
„Das passt uns natürlich nicht so richtig in den Kram, dass das alles jetzt so geballt an diesem Wochenende stattfindet. Wir versuchen einfach, das Beste daraus zu machen“, sagt Stefan Oldenburg, der Trainer der SU Annen. Gar nicht so unwahrscheinlich, dass der 33-Jährige selbst zum Einsatz kommen wird gegen die Brandenburger, für die es der erste Saisonkampf ist.
SU Annen muss auf einige ihrer Internationalen verzichten
Zunächst mal ist man im Annener Lager froh, nicht wie in den vergangenen beiden Jahren die weite Auswärtstour nach Spremberg antreten zu müssen. „Ich finde es schon ganz okay, dass die jetzt auch mal zu uns kommen“, sagt Oldenburg augenzwinkernd – wohl wissend, dass eine solche Mammuttour auch schon mal kraftraubend sein kann für Spitzensportler, die am selben Abend noch ihre Leistung abzurufen haben.
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Für die SU Annen hatte die Saison mit einem Wunschresultat begonnen, als man – ebenfalls im heimischen Dojo am Kälberweg – den ewigen NRW-Widersacher aus Bottrop mit 9:5 in die Schranken wies und damit vorerst mal den ersten Platz im Bundesliga-Norden an sich reißen konnte. Bleibt die Heimstätte der Unioner also eine sportliche Festung? „Die Spremberger sind schon immer eine unbequeme Mannschaft gewesen. Gefühlt sind die Kämpfe da immer mit 8:6 ausgegangen“, so Oldenburg. Auch diesmal rechnet er beileibe nicht mit einem klaren Sieg. „Ich würde mich über ein 8:6 wie im vergangenen Jahr natürlich freuen.“
Eigengewächs Erik Hobein darf gegen die Spremberger sein Können zeigen
Schließlich gehen den Wittenern aufgrund einiger zeitgleich stattfindender Wettbewerbe oder Trainingslager wichtige personelle Alternativen verloren. Der für die WM nominierte Jonas Schreiber und Martin Matijass etwa trainieren aktuell in Ungarn bzw. in Israel, Philip Drexler ackert mit der U-21-Auswahl in Georgien. Hinzu kommen Turnier-Verpflichtungen zur Unzeit aus Sicht der SUA-Verantwortlichen. „Alessio Murrone und Maurice Püchel kämpfen beim Europacup in Dubrovnik“, teilt Annens Trainer mit.
Damit fehlen den Wittenern für das wichtige Duell mit den Brandenburgern gleich in vier Gewichtsklassen Judoka, die sonst wohl in der Liga zum Einsatz gekommen wären. „Jetzt werden wir eben ein paar unserer jüngeren Kämpfer die Chance geben, sich zu zeigen. Das hat uns ja in den letzten Jahren immer ausgezeichnet“, setzt Oldenburg voll und ganz auf die Talente aus dem eigenen Stall.
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SUA-Trainer hofft auf Unterstützung von den Rängen
Zuallererst denkt der SUA-Coach dabei an Erik Hobein, der in der 60-kg-Klasse am Samstag die Nummer eins der Annener sein wird. „Ihn kann man mittlerweile problemlos in der Bundesliga einsetzen. Erik ist Fünfter bei der Deutschen Meisterschaft geworden, war Vizemeister bei der U 21“, so Oldenburg. Auch Marek Zimmermann (66 kg) oder Frederik Schreiber (81 kg) sind jederzeit für Überraschungen auf diesem Niveau gut.
Gleiches gilt für Sirotullo Ikramov, der im Mittelgewicht (90 kg) gegen Bottrops Tom Droste einen überzeugenden Sieg eingefahren hatte. „Ich hoffe natürlich wieder auf eine volle Halle und dass uns die Unterstützung unserer Fans wie gegen Bottrop hilft“, so Stefan Oldenburg, der sich am Samstag auch wieder auf hochkarätige Verstärkungen aus den Niederlanden verlässt.
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