Witten. Um den Klassenerhalt in der Landesliga muss sich der HSV Herbede wohl nicht mehr sorgen. Wie sich der Wittener TV zum dritten Saisonsieg zittert.
Mit einer überragenden Leistung gegen den VfL Eintracht Hagen III hat sich der HSV Herbede wohl endgültig den Klassenerhalt in der Handball-Landesliga gesichert. Der Wittener TV zitterte sich hingegen gegen Schlusslicht HSC Haltern-Sythen II mit einem 23:21 zum dritten Saisonsieg.
HSV Herbede - VfL Eintr. Hagen III 31:21 (18:11). Herbedes Trainer Marko Weiß sprach nach dem Spiel von einer Machtdemonstration: „Bei uns hat heute alles gepasst. Die Abwehr war super, und vorne haben wir unsere Chancen toll genutzt.“ Dabei spielten die Hagener gar keinen schlechten Handball. Die junge Mannschaft mit vielen A-Junioren-Bundesliga-Spielern ist technisch exzellent ausgebildet und ließ auch sehr oft ihr Können aufblitzen.
Die Herbeder hatten sich aber sehr gut auf das Hagener Spiel vorbereitet. Marko Weiß wusste, dass die Gäste immer zwischen Angriff und Abwehr zwei Spieler wechselten. Da die Gastgeber sehr schnell nach vorne spielten, ergaben sich dort immer wieder Lücken im Innenblock, die der HSV eiskalt ausnutzte. Besonders Alexander Czerkawski war anfangs sehr gut aufgelegt, und das 11:6 in der 17. Minute war schon sein fünftes Tor.
Torhüter des HSV Herbede mit exzellenter Vorstellung
HSV-Keeper Till Filter wurde mit 18 gehaltenen Würfen zum sicheren Rückhalt seines Teams. Ihm war es zu verdanken, dass sich die Herbeder auf 17:10 (28.) absetzten und mit einem komfortablen 18:11 in die Pause gingen.
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Die Herbeder führten ihren tollen Auftritt auch nach der Pause nahtlos fort. Hagens „Dritte“ kam nie in die Situation, das Spiel doch noch irgendwie drehen zu können. Der HSV setzte sich kontinuierlich ab und gewann auch in dieser Höhe mehr als verdient.
HSV: Filter, Lange; Busch, Marius Windfuhr (2), Jonathan Windfuhr (3), Meuren (2), Brämer, A. Haupt (1),Schmitz (4), Czerkawski (6), Hoffmann (2), Schulte (2), W. Haupt, Rosiak, Schauer, Radtke (9/7).
Wittener TV - HSC Haltern-Sythen II 23:21 (13:12). Über weite Strecken bot die Partie zwischen dem Vorletzten und dem sieglosen Schlusslicht aus der Seestadt nur ganz karge Handballkost. Die Mannschaft von Coach Philipp Gallinowski stand in der Defensive sehr zittrig und nutzte vorn auch die allerbesten Chancen nicht. Etliche Male standen die Wittener frei vor dem HSC-Kasten und brachten die Bälle nicht ins Tor. Zudem verwarfen sie im gesamten Match auch vier ihrer fünf Siebenmeter.
Der nicht gerade erfolgsverwöhnte Tabellenletzte erspielte sich eine 7:4-Führung (11.), und erst nach dem 8:11 (21.) konnte man das Gefühl gewinnen, als hätten die Wittener begriffen, worum es geht. Der WTV holte auf, und Linus Kruse traf dann auch zur 13:12-Pausenführung. Nach dem Wiederanpfiff sah es so als, als sollten die Gastgeber das Match für sich entscheiden. Kevin Brechts 18:12 nahm der WTV aber zum Anlass, die Arbeit einzustellen.
WTV-Trainer meckert über „Larifari-Handball“
Gallinowski schimpfte: „Wir haben dann Larifari-Handball gespielt, weil wir dachten, das Spiel sei durch. Das können wir uns aber auch nicht mal gegen den Tabellenletzten erlauben.“ Haltern ließ sich nämlich nicht zweimal bitten und ging mit dem siebten Tor in Folge mit 19:18 in Führung (49.). Die Gastgeber kamen aber doch zurück ins Spiel und konterten mit vier Toren zum 22:19 (56.).
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Doch nach dem 22:20 (58.) mussten gleich zwei Wittener auf die Strafbank, und hätte Cedric Nowak dann nicht einen Siebenmeter gehalten, wäre das Spiel vielleicht noch einmal gekippt, zumal der WTV am Ende kurz mit nur drei Feldspielern auf dem Platz stand. Gallinowski war dennoch nicht gerade erfreut nach dem überaus zähen Heimsieg, sagte aber trotzdem: „Wir haben gewonnen, und das ist schon ein seltenes Erlebnis für meine Mannschaft.“
WTV: Nowak, Pohl; N. Röhrle, Santos (1), Oberbossel, Neuhaus (2), Brecht (5), Steuck (2), Mohri, Solmecke (5), Stahl (1), Kruse (5), P. Röhrle (1/1), Winter (1).
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