Bommern. Noch vor Jahresfrist kämpfte der SV Bommern vergeblich gegen den Bezirksliga-Abstieg. Mit neuem Personal gelang jetzt prompt der Umschwung.
Spätestens, als ein unüberhörbares „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“ über den Sportplatz am Goltenbusch hallte, wurde jedem der zahlreichen Zuschauer klar, dass der Wiederaufstieg der Grün-Schwarzen vom SV Bommern 05 kaum noch zu vereiteln sein dürfte. Nach dem Drama um den Klassenerhalt in der vergangenen Saison spielen die Jungs von Trainer Jörg Silberbach eine ausgezeichnete Saison, krönten ihre tolle Vorstellung beim Gipfeltreffen gegen den SV Langendreer 04 mit einem verdienten 3:1-Erfolg.
Doch für den erfahrenen SVB-Coach ist noch gar nichts sicher, noch gibt der 58-Jährige den Mahner. Eine Geschichte, die es sich lohnt, neu aufgerollt zu werden: Es ist der 12. Dezember 2021. Der SV Bommern steht nach der 2:4-Niederlage gegen den TuS Harpen im letzten Hinrundenspiel der vergangenen Bezirksligasaison mit nur sieben Punkten aus 15 Spielen auf dem direkten Abstiegsplatz. Weit abgeschlagen, für die meisten schon abgeschrieben. Doch wie der Phönix aus der Asche, und das ist kein Wortspiel im Zusammenhang mit dem damaligen Konkurrenten um den Klassenerhalt Phönix Bochum, stehen die Bommeraner auf.
Auch interessant
Abstiegs-Drama gegen Harpen beim SV Bommern noch immer präsent
Verlor man am ersten Spieltag noch mit 0:4 gegen CFK Bochum, gewann man das Rückspiel gegen den damaligen Tabellenvierten nun mit 2:1. Die Silberbach-Elf sammelte zahlreiche Punkte, schaffte es am 25. Spieltag sogar zum ersten Mal, die Abstiegsplätze zu verlassen. Doch der Abstiegskampf in dieser Bezirksliga-Saison blieb spannend bis zum Schluss. Noch vor dem letzten Spieltag halten sich die Wittener über dem Strich, doch am 5. Juni, zum Saisonfinale, folgte das Drama. Die Konkurrenz von Phönix Bochum und dem TuS Hattingen gewinnt, der SV Bommern verliert gegen den TuS Harpen und steigt damit ab.
Im Sommer 2022 verstärkten sich die Bommeraner, verpflichteten junge, hungrige Spieler. Der Plan ging auf. Problemlos marschieren die Wittener durch die Saison, klammert man eine Handvoll Schönheitsfehler aus. Nach dem 3:1 über Verfolger Langendreer 04 beträgt der Vorsprung elf Punkte. Die Bochumer, trainiert von Gregor Ostrzolek, Ex-Schützling von Jörg Silberbach in gemeinsamen Zeiten beim SV Herbede, konnten trotz Führung und gehaltenem Elfmeter nicht Stand halten.
Auch interessant
SVB-Akteur Lars Kozdron musste ins Krankenhaus
Auch nicht, obwohl Spielertrainer Ostrzolek selbst auflief. Einen Wermutstropfen gab es aufseiten der Gastgeber aber dann doch. Lars Kozdron ging nach einem harten Zweikampf zu Boden, fiel auf die Schulter. Das harte Einsteigen hat Folgen. Kozdron musste ausgewechselt werden, fuhr ins Krankenhaus. Ein Bruch wurde ausgeschlossen, eine genaue Diagnose steht noch aus. Nun wird der Mittelfeldspieler in einer orthopädischen Facharztpraxis untersucht. „Es ist definitiv etwas nicht in Ordnung. Ich kann die Schulter nicht bewegen“, so Kozdron.
In wenigen Wochen trifft der SVB auf Concordia Wiemelhausen II. Die nächste Möglichkeit, den Vorsprung weiter auszubauen. Doch schon jetzt sind sich wohl die Meisten einig, dass es mit dem Teufel zugehen müsste, sollte Bommern den Aufstieg noch verspielen. Einzig und allein Trainer und Mannschaft selbst zeigen sich demütig: „Die Saison ist noch lange nicht zu Ende. Ruhrtal und Wiemelhausen sind auch noch da. Wir müssen weiterarbeiten“, so die deutlichen Worte eines zufriedenen Trainers. Doch vermutlich wissen die Bommeraner selbst, dass alle Zeichen auf Wiederaufstieg stehen.
Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.