Herbede. Wie im Hinspiel gibt’s zwischen SV Herbede und FC Frohlinde ein irres 4:4. Warum deerSVH-Trainer nach dem Abpfiff trotz des Punktes auf 180 ist.

Wenn in der Bezirksliga die Paarung SV Herbede gegen FC Frohlinde draufsteht, dann ist ein Spektakel drin. Das traf aufs Hin- und nun auch aufs Rückspiel gleichermaßen zu. Wieder trennten sich die Teams mit einem 4:4 (3:0), wobei sich die Wittener den Vorwurf gefallen lassen müssen, nach einer komfortablen Pausenführung zu überheblich geworden zu sein. Hätten sie nicht einen baumlangen Innenverteidiger mit gewaltiger Kopfball-Qualität in ihren Reihen - das wäre wohl ins Auge gegangen.

Die vom Schiedsrichter angezeigte Nachspielzeit von vier Minuten lief bereits ein Weilchen, da gab’s noch mal einen Eckball für den SV Herbede. Michael Kraus zirkelte diesen von links auf den ersten Pfosten - und dort stand Matthias Lingemann, köpfte das 4:4 und ließ sich von seinem Team feiern.

Zauberhafter Lupfer zum 2:0 durch Herbedes Michael Kraus

„Es ist kaum zu begreifen, was hier heute passiert ist. Natürlich bin ich froh, dass wir den Punkt noch geholt haben. Aber wenn ich zur Pause so klar führe, dann darf ich das niemals mehr aus der Hand geben. Das war absolut unnötig, total unnötig“, wetterte SVH-Trainer Jan Kastel über all die Nachlässigkeiten, mit denen sein Team die zuvor klar unterlegenen Frohlinder wieder zurück ins Spiel bugsierten.

Torschütze zum Herbeder 3:0 vor der Pause: Vincent Holthaus (re.) vollendete nach Zuspiel von Michael Kraus.
Torschütze zum Herbeder 3:0 vor der Pause: Vincent Holthaus (re.) vollendete nach Zuspiel von Michael Kraus. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Begonnen hatte die Kontrahenten eher gemächlich, 25 Minuten lang war es mehr ein Abtasten beiderseits. Dann aber startete Herbede einen klugen Angriff über die linke Seite, Marvin Restel bediente ein wenig glücklich Christopher Pache - das 1:0 (30.). Kurz darauf tauchte Michael Kraus im FC-Strafraum auf, ließ dem Castroper Keeper mit einem frechen Lupfer zum 2:0 keine Chance (34.). Und als dann noch nach einem Konter Vincent Holthaus auf Zuspiel von Kraus den 3:0-Pausenstand besorgte (41.), schienen die Weichen an der Kemnade klar auf Sieg gestellt.

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Wittener fangen sich drei Gegentore in 14 Minuten

„Wir hätten ja auch noch weitere Tore machen können, das war schon sehr ordentlich vor der Pause“, so Jan Kastel. Wobei auch Frohlinde schon einige dicke Gelegenheiten hatte. Und die bekamen die Gäste im zweiten Durchgang nun zuhauf. Herbedes Defensive entschied sich, beinahe körperlos zu verteidigen - das ging gründlich in die Hose. Nach Ballverlust von Christopher Pache zog Alihan Kurgan davon, traf clever zum 1:3 (52.). Zehn Minuten später fühlte sich niemand für FC-Angreifer Christian Wazian zuständig, der auf 2:3 verkürzte (62.).

Völlig außer sich warf SVH-Trainer Jan Kastel seine Notiz-Kladde auf den Boden, konnte so viel Transusigkeit kaum ertragen. Doch es ging noch munter weiter. 66. Minute: Diesmal narrte Kurgan den völlig indisponierten Brian Sieweke, vollstreckte aus ganz spitzem Winkel zum 3:3.

Ein allerletzter Eckball bringt zumindest die Punkteteilung

Die Gastgeber bekamen die Partie einfach nicht mehr in den Griff, die Abwehr irrte vogelwild umher, ließ Keeper Gian Luca Rexhäuser gänzlich im Stich. Der sah in der 82. Minute auch nicht ganz glücklich aus, als Wazian aus wenigen Metern sogar Frohlindes 4:3-Führung besorgte. Glück für Herbede, dass die Castroper in der 89. Minute nur den Pfosten trafen, statt den Sack endgültig zuzumachen. So blieb dem SVH noch diese eine allerletzte Gelegenheit. Lingemann wurde nach vorne beordert und verhinderte mit seinem wuchtigen Kopfball zum Ausgleich, dass der Herbeder Nachmittag mit einer unschönen Heimpleite endete.

SVH: Rexhäuser; Ackermann (64. Igel), Lingemann, Babral, Restel (81. Najdanovic), Sieweke, Engelbrecht (66. Lohkamp), Bräuer, Kraus, Pache (60. Hope), Holthaus (64. Fröhlich).

Torfolge: 1:0 Pache (30.), 2:0 Kraus (34.), 3:0 Holthaus (41.), 3:1 (52.), 3:2 (62.), 3:3 (66.), 3:4 (82.), 4:4 Lingemann (90.+2).

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