Attendorn/Witten. Die Handballer des HSV Herbede feiern in Attendorn den ersten Auswärtssieg. Warum sich auch beim Wittener TV alles um den letzten Strafwurf dreht
Erst nach einem starken Endspurt hat sich Handball-Landesligist Wittener TV vor eigenen Rängen gegen den FC Erkenschwick das 30:30-Unentschieden gesichert. Der HSV Herbede brachte mit einem Last-Minute-Tor zum 27:26 beide Punkte aus Attendorn mit, setzte erstmals auch in der Fremde ein Zeichen.
Wittener TV – FC Erkenschwick 30:30 (16:14).Wittens Trainer Philipp Gallinowski hatte trotz des späten Ausgleichs nach dem Spiel keine wirklich gute Laune: „Es ist jede Woche dasselbe. Wir haben uns im zweiten Durchgang wieder auf alles andere als auf das Spiel konzentriert. Ich bin das langsam Leid und habe das so auch der Mannschaft gesagt.“ Mit der ersten Halbzeit zumindest war der Trainer aber mehr als zufrieden, zumal der WTV nicht mit optimaler Besetzung antrat.
Der an diesem Abend beeindruckend aufspielende Linkshänder Finn Solmecke erzielte mit dem 5:2 (6.) einen seiner acht Treffer und erhöhte in der 18. Minute schon auf 12:7. Da die Wittener aber anschließend einige Chancen ausließen, führten sie zur Pause nur noch mit 16:14. Während des gesamten Spiels hatten die Wittener Probleme mit Erkenschwicks Ex-Oberliga-Spieler Mika Knöner, der acht Tore warf und auch mit einer Manndeckung nicht auszuschalten war.
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Doch ihr größtes Problem waren die Spieler selbst, die nun wieder nicht mit den Gedanken bei der Sache waren. Erkenschwick nutzte das gnadenlos aus. Aus dem 25:25 (49.) wurde ein 25:29, doch dann rissen sich die Wittener wieder zusammen. In der letzten Sekunde verwandelte Nico Röhrle dann nervenstark einen Siebenmeter zum 30:30-Ausgleich.
WTV: Pohl, Schlechtendahl, Nowak; Nico Röhrle (6/3), Santos (2), Oberbossel (2), Neuhaus (4/2), Schalla (2), Solmecke (8), Jollet (2), Pascal Röhrle (2), Steuck (1), Winter (1).
SG Attendorn-Ennest - HSV Herbede 26:27 (11:16). Es war ein verdienter Sieg der Herbeder, die im gesamten Spiel nicht einmal zurücklagen. Eine ganz starke Leistung zeigte Chris Hake, der auf Rechtsaußen vier Tore warf. Der HSV erwischte einen Blitzstart und führte nach fünf Minuten bereits mit 4:0. Trotz eines starken Auftritts merkte Trainer Marko Weiß aber auch an: „Wir hatten in jeder Halbzeit zehn schwache Minuten, die Attendorn wieder heranbrachten.“ So glichen die Gastgeber zum 10:10 aus (23.), bevor sich der HSV bis zur Pause wieder auf 16:11 absetzte.
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Flügelflitzer Thomas Radtke baute die Führung des HSV sogar noch auf 17:11 aus, doch entschieden war damit noch gar nichts. Attendorn kämpfte sich Tor um Tor heran und glich in der 46. Minute zum 20:20 aus. Nun legten die Gäste immer einen Treffer vor, den die Sauerländer wiederum mit einem Gegentor beantworten.
Schon in der 56. Minute fiel das 26:26. Auch wenn Marko Weiß nicht immer mit den Entscheidungen der Schiedsrichter zufrieden war, gaben sie in der Schlussminute noch einen Siebenmeter für die Herbeder, den Thomas Radtke sieben Sekunden vor dem Ende verwandelte und somit den Erfolg sicherte.
HSV: Filter; Busch (1), Marius Windfuhr (2), Jonathan Windfuhr, Meuren, Schmitz (5), Czerkawski (1), Radtke (9/4), Hake (4), Hoffmann, Mazurek (4), Schulte, Schauer, Peeren, Walter Haupt (1).
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