Witten. Der HSV Herbede läuft lange gegen Gevelsbergs Reserve einem Rückstand hinterher, darf am Ende aber feiern. Unser Bericht mit vielen Bildern.
Nach dem so dringend benötigten Erfolgserlebnis sah es am Mittwochabend lange nicht aus für die Landesliga-Handballer des HSV Herbede, dank einer starken letzten Viertelstunde allerdings zwang man die HSG Gevelsberg-Silschede II noch mit 30:28 (15:17) in die Knie. Für die Wittener war es erst der zweite Saisonerfolg, durch den man die Plätze mit dem Rivalen aus dem EN-Kreis tauschte.
Gar nicht so leicht, in dieser nur zehn Teams umfassenden Spielklasse seinen Rhythmus zu finden, wenn man zwischen den einzelnen Partien mehrere Wochen Pause hat. Daher lief es bei den Herbedern im Nachholspiel auch zunächst noch nicht so rund. Vor allem die Defensivarbeit war noch längst nicht wieder da, wo Marko Weiß seine Handballer gerne hätte. Zu leicht kam die Gevelsberger Reserve immer wieder zu Treffern durchs Zentrum und über den baumlangen Kreisläufer.
HSV Herbede kommt zunächst nicht richtig in Fahrt
„Mir war wichtig, dass wir gegen Christian Pottkämper gut aussehen“, so der HSV-Coach, denn der Mann im rechten Gevelsberger Rückraum ist der Dreh- und Angelpunkt bei der HSG. Nur bis zum 4:3 (5.) war den Wittenern anfangs eine Führung vergönnt, dann zogen die Gäste die Partie mehr und mehr auf ihre Seite. Auch, weil sie einen sehr aufmerksamen Schlussmann zwischen den Pfosten hatten, der insbesondere bei den HSV-Versuchen von der rechten Außenposition gut aussah. „Das Spiel nach vorne hat mir eigentlich ganz gut gefallen, aber die Abschlüsse waren einfach in der ersten Halbzeit nicht gut“, so die Kritik von Marko Weiß, dessen Team beim 5:8 (15.) erstmals mit drei Treffern hinten lag.
Erst nach Pottkämpers 10:7 (17.) kam mehr Konsequenz in die Angriffe der Hausherren. Dominik Mazurek mit seinem zweiten Treffer sorgte für das 11:11 (22.), kurz darauf traf der quirlige Matthias Schmitz zum 12:11 für sein Team. Dann aber erlaubte sich der HSV wieder ein paar Nachlässigkeiten, fing sich bis zur Pause (15:17) noch sechs Gegentreffer.
Herbedes Torhüter Till Filter nach der Pause verbessert
„Für uns war es ein Handicap, dass Jonathan Windfuhr wegen einer Fußverletzung nicht voll einsatzfähig war“, so Weiß. Der Abwehrspezialist biss aber nach dem Wechsel auf die Zähne, wollte seinem Team auf jeden Fall helfen. Das aber lag beim 18:22 (37.) erstmals mit vier Toren zurück, tat sich weiterhin immens schwer. Was dann für die Wende sorgte, war auch eine klare Steigerung von Torhüter Till Filter. „Er war in dieser Phase ein wichtiger Faktor“, bestätigte Weiß, dessen Herbeder nicht nur auf 21:22 (39.) verkürzten, sondern mit dem 25:25 (45.) von Linksaußen Thomas Radtke nun auch das Momentum auf ihrer Seite hatten.
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Von Rechtsaußen traf nun Max Hoffmann (vier Tore) zuverlässig, und aus dem oft zu wenig durchschlagskräftigen Rückraum langte jetzt Dominik Mazurek ein paar Mal hin. „Dabei hatte ich in der Auszeit noch gesagt: nicht werfen“, so Weiß augenzwinkernd. Zwei Mazurek-Kracher zum 30:27 brachten dann aber doch die Entscheidung zugunsten der Herbeder, die in Thomas Radtke (acht Treffer) ihren erfolgreichsten Schützen hatten. „Am Ende war es sicherlich auch die Fitness, die das Spiel hier für uns entschieden hat. Kämpferisch war es heute absolut top“, so das Lob des Trainers.
HSV: Bentlage, Filter; Hoffmann (4), Mazurek (5), Czerkawski (1), Schmitz (4), Radtke (8/2), Busch, M. Windfuhr (5), J. Windfuhr (2), Schulte, Schauer, A. Haupt, Bruchsteiner (1), Meuren.
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