Witten. Vor dem Derby beim TuS Stockum haut der Trainer des VfB Annen auf den Tisch, faltet sein Team zusammen. Der TuS Heven erwartet den Liga-Dritten.
Im tiefsten Keller der Bezirksliga kommt es am Sonntag zum Lokalduell zwischen dem TuS Stockum und dem VfB Annen, in dem es aktuell eher um Tabellenkosmetik als um Punkte in Richtung Klassenerhalt geht. Ganz anders sieht es in Herbede aus, wo sich der SVH gegen Schwerin den zweiten Heimsieg in Folge holen will. Für den TuS Heven kommt es zum Duell mit dem Tabellendritten aus Castrop-Rauxel.
TuS Stockum - VfB Annen (So., 14.30 Uhr, BSA Pferdebachstraße). Die beiden Kontrahenten werden schon ein Fußballwunder vollbringen müssen, um die 13 Punkte und das miserable Torverhältnis zum rettenden 13. Platz aufholen zu können. Stockums Trainer Torsten Zöllner will es aber auf jeden Fall versuchen: „Es wäre nun eine gute Gelegenheit, die Trendwende einzuleiten.“ Spielerisch hat sein Team schon in den letzten Wochen deutlich zugelegt, und sogar beim Spitzenreiter Altenbochum zur Halbzeit mit 1:0 vorne gelegen. Das macht dem Trainer Hoffnung: „Wenn wir jetzt noch ein bisschen mutiger werden und uns für gute Leistungen belohnen, dann werden wir auch noch einige Spiele gewinnen.“
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Annens „Mannschaft“ habe diesen Titel derzeit nicht verdient
In Annen war Trainer Matthias Jabsen nach dem 1:7 äußerst frustriert und holt daher noch einmal zu einem Rundumschlag aus: „Mein Team ist zum Saisonstart schlecht und ohne Balance in den Mannschaftsteilen zusammengestellt worden.“ Zudem möchte er den Begriff „Mannschaft“ kaum noch auf sein Team anwenden: „Es fehlt jeglicher Respekt untereinander, und ich weiß nicht, wohin das führen soll. Nach dem Debakel gegen Schwerin habe ich kurz darüber nachgedacht, ob es nicht besser sei, sich abzumelden und in der A-Liga wieder anzufangen.“
Das hängt aber auch mit der Vereinssituation zusammen: „Wenn man zum Platz kommt, ist da nur Stress, und man muss an allen Ecken und Enden etwas reparieren.“ Dennoch bleibt das Match ein Lokalderby, und die haben in Witten immer eine besondere Bedeutung. Daher lasse sich Jabsen nun gerne eines Besseren belehren, und auch Torsten Zöllner sagt: „Da spielen unsere letzten guten Leistungen kein Rolle mehr, sondern Kampfgeist ist gefragt.“ Immerhin kann man sicher sein, dass mindestens eines der Teams nach dem Schlusspfiff sein Punktekonto aufgebessert haben könnte.
SV Herbede - SpVg. Blau-Gelb Schwerin (So., 14.30 Uhr, Herbeder Sportplatz). Für die Herbeder geht es erneut darum, den Abstand zu den Abstiegsplätzen konstant zu halten. Gegen Schwerin kann Trainer Jan Kastel aber auf so ein Spektakel wie beim 4:3 über BW Huckarde gerne verzichten: „Es kann nicht sein, dass wir immer so viele Tore schießen müssen, um einen Sieg oder einen Punkt zu holen.“ Bislang ist der SVH nur einmal ohne Gegentor geblieben, und der Trainer hat das Problem mit seinen Co-Trainern gründlich analysiert: „Es liegt ja nicht an der taktischen Ausrichtung, sondern wir machen viel zu viele individuelle Fehler.“
Den Gegner will er nicht anhand des Tabellenstandes bewerten: „Man hört immer wieder, dass Schwerin nicht da unten hingehört. Das 7:1 in Annen war auch ein deutliches Zeichen, dass das auch wohl tatsächlich der Fall ist.“ Da schmerzt es schon ein wenig, dass jetzt Moritz Berg, Schütze des Siegtores gegen Huckarde, nicht dabei sein kann. Auch Leon Ferber muss passen. Dafür ist aber mit Defensiv-Stabilisator Adrian Babral ein ganz wichtiger Spieler wieder mit von der Partie.
TuS Heven - FC Castrop-Rauxel (So., 14.45 Uhr, Haldenweg). Den Rückstand auf den aktuellen Tabellendritten könnten die Hevener im direkten Vergleich deutlich verringern. „Das wird ein brutal schweres Spiel, da werden wir sicherlich an unsere Leistungsgrenze kommen müssen“, so TuS-Trainer Björn Sobotzki vor dem Vergleich mit der Elf von Michael Wurst. Vor allem zu Hause wollen die Wittener nichts mehr liegen lassen, um nicht den Rest der Serie komplett im tabellarischen Niemandsland zu landen.
„Die Castroper haben zuletzt verloren, die wollen sicherlich was gutmachen“, erinnert Sobotzki an das überraschende 1:4 des FC daheim gegen den TuS Harpen. Die starke Offensive der Castroper werden die Hevener in den Griff bekommen müssen, hinten aber ist das Team aus der Europastadt anfällig, kassierte u. a. vier Treffer gegen den SV Herbede.
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Der TuS Heven hatte unter der Woche ein paar Kranke zu beklagen, „die könnten aber bis Sonntag wieder dabei sein“, so der Coach. Pascal Zippel allerdings wird wegen seiner Handverletzung weiter zuschauen müssen. Was die Planungen für den Winter angeht, so will sich Trainer Sobotzki noch nicht zu tief in die Karten schauen lassen. „Natürlich würden wir uns gerne verstärken, das ist in der Winterpause aber nicht ganz so einfach.“ Drei Testspiele sind überdies schon fixiert, mehr als ein Hallenturnier (Stadtmeisterschaft) wird der TuS Heven nicht spielen.
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