Witten. Der KSV Witten 07 steckt ganz tief im Abstiegskampf der Bundesliga. Jetzt geht es gegen Heilbronn, das wohl mit einigen Ex-Wittenern anreist.
Acht Punkte sind noch zu vergeben in der Rückrunde der Ringer-Bundesliga. Beim KSV Witten 07 lief es in der zweiten Saisonhälfte bislang noch gar nicht gut. Kein einziger weiterer Punkt floss auf das Konto der Mannschaft von Trainer Samet Dülger. Kommen jetzt die entscheidenden Wochen, wo die Ruhrstädter den Kopf aus der Schlinge ziehen können? Am Samstag (19.30 Uhr, Husemann-Sporthalle) bedarf es gegen die Red Devils Heilbronn jedenfalls wohl einer herausragenden Leistung.
Die zurückliegenden drei Kämpfe hat das Team aus Baden-Württemberg allesamt für sich entscheiden können. Die Erfolge gegen Nackenheim und Freiburg waren mehr oder weniger Pflichtsiege für die Mannschaft von Trainer Adam Juretzko (51), doch das 15:13 gegen den ASV Mainz 88 hat schon angedeutet, über welche Qualitäten die roten Teufel verfügen.
Fünf Ex-Wittener ringen beim Gast
„Das wird eine ganz schwierige Aufgabe für uns. Ich gehe davon aus, dass die Heilbronner hier mit einer ganz starken Mannschaft erscheinen werden“, so die Mutmaßung von KSV-Trainer Samet Dülger. Der 34-Jährige kennt den Kader der Heilbronner genau- und der kann es inzwischen locker mit den Spitzenteams aus der West-Staffel aufnehmen. „Es ist ja nicht nur, dass Heilbronn über eine sehr ausgeglichene, gute Bank aus deutschen Ringern verfügt. Dazu kommen dann ja auch noch richtig starke Ausländer“, sagt der Wittener Coach.
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Bemerkenswert und vor allem brisant für den Vergleich am Samstagabend: Gleich eine ganze Handvoll Ringer der Red Devils hat schon mal das Trikot des KSV Witten 07 getragen. Neben Adam Juretzko sind dies Genzhe Genzheev, Simeon Stankovich, Robin Pelzer und Ilyas Özdemir. „Die haben alle am Samstag eine kurze Anreise. Gut möglich, dass sie gegen uns dabei sind“, so Dülger.
Auch Abdolmohammad Papi (66 G), langjähriger Trainingspartner von Ex-Weltmeister Frank Stäbler und inzwischen auch Nationalkader-Athlet, lebt mittlerweile in Remscheid und gehört zum Stamm des Tabellenvierten. „Sie wollen auch noch einen Platz weiter nach oben - das ist ja dann auch ausschlaggebend für die Zahl der Kämpfe in der Endrunde“, sagt Dülger. Der allerdings nicht glaubt, dass Adam Juretzko selbst das Trikot überzieht. „Dafür hat er zu viele gute andere Ringer in seiner Mannschaft.“
KSV Witten senkt die Preise für letzte zwei Heimkämpfe
Der sich angesichts der Qualität der Heilbronner seit Tagen intensiv Gedanken macht, welches Team er am besten auf die Matte stellt, um eine Chance zu haben. „Da muss man schon gehörig pokern - immerhin können ja auch nur vier Ausländer eingesetzt werden.“ Durchaus denkbar, dass er wie schon gegen Mainz auf Denis Demirov, Donior Islamov, Levan Kelekhsashvili und Anatolii Buruian setzt. Doch natürlich ergeben sich auch noch weitere Optionen. „Wir wollen es am Samstag auf jeden Fall so spannend wie möglich machen und unseren Zuschauern einen tollen Kampf bieten“, sagt Samet Dülger.
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Nicht ohne Grund hat der KSV Witten die Eintrittspreise für die verbleibenden beiden Heimkämpfe auf zehn Euro (ermäßigt 7,50 Euro) gesenkt, um möglichst viele Anhänger in der Husemannhalle begrüßen zu können. Die werden dann wohl auch wieder Noah Englich und Kiril Kildau zu sehen bekommen, die zuletzt wegen der Reise nach Israel (u. a. nach Tel Aviv und Jerusalem) gefehlt hatten. „Wir haben da natürlich auch mit israelischen Sportlern trainiert, aber in erster Linie ging es da um Kultur“, sagt Noah Englich. „Wir haben viel von Land und Leuten gesehen, das war schon sehr eindrucksvoll. Da triffst du überall auf Geschichte.“
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