Witten. Dem hohen Favoriten aus Mainz musste sich der KSV Witten erneut beugen. Warum es diesmal knapper zuging als noch in der Bundesliga-Hinserie.
Keine Überraschung in der Husemann-Sporthalle: Der KSV Witten 07 schlug sich zwar durchaus achtbar gegen den Tabellenführer der West-Staffel ASV Mainz 88, doch aufgrund der vielen Ausfälle im Team der Ruhrstädter war an einen Erfolg ohnehin kaum zu denken. Dennoch hielten die Gastgeber die Begegnung erfreulich lange offen, mussten sich am Ende aber mit 10:21 beugen und bleiben auf dem vorletzten Tabellenplatz.
„Die Jungs haben heute einen guten Kampf geliefert. Wir sind uns der schwierigen Situation bewusst, in der wir uns gerade befinden. Natürlich müssen wir uns dieser Aufgabe stellen. Für unsere aktuellen Möglichkeiten war das heute eine gute Vorstellung. Immerhin hat fast ein halbes Dutzend unserer deutschen Ringer gefehlt“, gab KSV-Trainer Samet Dülger nach der Heimniederlage zu Protokoll.
KSV Witten geht mit 6:0 nach zwei Duellen in Führung
Nicht unerwähnt lassen wollte er dabei jedoch auch die Tatsache, dass die Gäste aus Mainz ebenso nicht annähernd in Bestbesetzung angereist waren. Zwei Jugendringer boten die Rheinhessen in Witten auf, schafften es aber immerhin, eine volle Staffel auf die Matte zu stellen. Gastgeber KSV allerdings musste im zehnten und letzten Duell des Abends die 75-Kilo-Klasse (freier Stil) unbesetzt lassen. „Wir hätten da schon jemanden hinstellen können, aber die Gesundheit unserer Ringer geht mir da eindeutig vor“, wollte Samet Dülger keinen auf diesem Niveau unbedarften Ringer einem international erfahrenen Top-Athleten wie dem Mainzer Murad Kuramagomedov entgegenstellen. Immerhin: Nach sieben Kämpfen hieß es am Samstagabend 10:10 - die nur rund 150 Zuschauer kamen da in Sachen Spannung durchaus auf ihre Kosten.
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Den Wittenern ging es trotz der personellen Schieflage u. a. darum, die desaströse Hinrunden-Pleite (5:24) vergessen zu machen, sich zumindest vor eigenem Publikum deutlich besser zu präsentieren. Das gelang dem Dülger-Team auf jeden Fall, denn schon nach den ersten beiden Kämpfen lag der KSV mit 6:0 in Front. Denis Demirov (57 G) benötigte keine drei Minuten, um vorzeitig mit 16:0 gegen Jugendringer Fabian Pelzer eine „Vier“ einzusacken. Im Anschluss verbuchte auch Schwergewichtler Kasim Aras (130 F) einen Sieg, setzte sich in ungewohnter Stilart mit 7:1 gegen Abdallh Karem durch.
Trainer Samet Dülger lobt Mert Tasdemir und Serdar Durmus
Einen der attraktivsten Kämpfe gab es dann in der 61-kg-Klasse (freier Stil). Anatolii Buruian hielt lange ein 2:2 gegen den in dieser Saison herausragenden Mainzer Beka Bujiashvili, unterlag dann aber noch mit 2:7. Bei seinem ersten Bundesliga-Auftritt verkaufte sich Mert Tasdemir (98 G) gut gegen Bachuki Gavashelishvili, gab beim 0:6 lediglich zwei Mannschaftspunkte ab und strich ein dickes Lob vom Trainer ein. Immerhin hatte Tasdemir zuvor noch im Oberliga-Team seinen Mann stehen müssen. Das letzte Duell vor der Pause verlor Serdar Durmus (66 G) gegen den international bewährten Polen Mateusz Szewczuk auch nur mit 2:7, verteidigte dabei energisch und machte es seinem Kontrahenten so schwer wie er nur konnte.
6:6 nach den ersten fünf Kämpfen, das konnte sich aus KSV-Sicht durchaus sehen lassen. Youngster Ümitcan Tasdemir (86 F) war dann zwar chancenlos gegen Ahmed Dudarov, doch der Georgier Levan Kelekhsashvili (71 F) glich umgehend wieder aus, siegte in weniger als zwei Minuten gegen den 17-jährigen Anousch Jafari Gorzini. Doch dieses 10:10 war der letzte Ausreißer nach oben für die Hausherren - die verbleibenden beiden Mattenduelle von Saeid Esmaeili Fini (80 G; gegen den Ex-Wittener Mateusz Wolny) und Donior Islamov (75 G; gegen Kristupas Sleiva) gingen glatt an die Gäste, die dann noch den „geschenkten“ finalen 75-kg-Kampf mitnahmen und sich letztlich auf 21:10 absetzten.
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„Wir müssen unsere Punkte gegen andere Mannschaften holen. Das war heute das Maximum, was zu holen war“, so Samet Dülger, der am kommenden Samstag gegen Heilbronn wieder auf Kiril Kildau und Noah Englich bauen kann.
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