Bommern. Anfangs sieht der TuS Bommern lange nur die Hacken der HSG Gevelsberg-Silschede. Dann aber wird’s doch noch was mit dem Geschenk für den Trainer.
Sie konnten ihren Trainer an seinem Geburtstag ja schlecht ohne das passende Geschenk da stehen lassen. Daher schwangen sich die Handballer des TuS Bommern nach einer eher bescheidenen ersten Halbzeit gegen die HSG Gevelsberg-Silschede am Ende doch noch zu einem rundum soliden Gesamtbild auf, gewannen die umkämpfte Begegnung mit 31:26 (14:16).
„Wir haben in der ersten Halbzeit viel zu passiv gedeckt“, ärgerte sich TuS-Coach Nils Krefter, der am Spieltag 42 Jahre jung wurde, über 30 Minuten, die vor einer stimmungsvollen Kulisse von gut 400 Zuschauern nicht wirklich dazu angetan waren, für eine entspannte Stimmung auf seiner Bank zu sorgen. „Ich bin dann eben in der Auszeit auch mal ein bisschen laut geworden“, so Krefter, der nach zehn Minuten beim Stand von 3:7 genug gesehen hatte und das nicht so stehen lassen wollte.
Bommerns Trainer nimmt frühe Auszeit nach Vier-Tore-Rückstand
Vor allem das zu zögerliche Verteidigen gegen Gevelsbergs Linkshänder Benedict Philippi war dem Bommeraner Trainer ein Dorn im Auge. Immer wieder kam der robuste Halbrechte der Gäste viel zu frei zum Abschluss, stellte die TuS-Defensive vor enorme Probleme und traf insgesamt fünf Mal. Vielleicht lag es auch daran, dass die Hausherren in dieser Deckungskonstellation nicht oft zusammen gespielt hatten. Ole Vesper war angeschlagen, saß in den ersten 20 Minuten erstmal auf der Bank. Auch offensiv machte sich das bemerkbar, denn sein Vertreter Jan Matthies agierte im linken Rückraum unglücklich, fühlt sich ohnehin wohler auf der Außenbahn.
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Dass die Wittener nach und nach etwas besser ins Spiel kamen, lag nicht zuletzt an der Treffsicherheit von Rechtsaußen Alexander Lindner, der fünf seiner insgesamt neun Treffer vor dem Pausenpfiff erzielte. Der TuS kam heran auf 8:9 (18.) durch einen der fünf von Philipp Lemke verwandelten Strafwürfe. Wenig später aber liefen die Grün-Weißen wieder einem Vier-Tore-Rückstand hinterher - 10:14 (24.). Kurz vor dem Seitenwechsel ließ Gevelsberg etwas fahrlässig die Chance liegen, es bei diesem Polster zu belassen. Stattdessen traf Felix Eigenbrodt noch mit dem Pausenpfiff zum 14:16.
Starke Defensive ebnet doch noch den Weg zum Heimsieg
„Die ersten zehn, zwölf Minuten nach der Pause haben das Spiel dann zu unseren Gunsten kippen lassen“, befand Nils Krefter in seiner Analyse. Er hatte die Seinen in der Kabine noch mal richtig angestachelt, vor allem aber auf die Fehler hingewiesen und eine engagiertere Abwehrleistung eingefordert. Die gab es nun definitiv. Bommern packte konsequenter zu, provozierte Fehler der HSG - und nach 42 Minuten hieß es nach fünf Treffern der Krefter-Sieben in Serie 20:17 für den TuS.
„Uns haben dann auch die Zeitstrafen ein wenig aus dem Tritt gebracht“, so Gästecoach Sascha Simec. „Wir waren in der ersten Hälfte klar die bessere Mannschaft. Vorne und in der Abwehr. Ich muss mir selbst vorwerfen, nach der Pause zu spät gewechselt zu haben“, hatte er Linkshänder Philippi lange draußen gelassen. „Wir haben Bommern dann mit unseren Fehlern aufgebaut, viele Bälle verschenkt.“
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So spulten die Bommeraner ihr Programm solide herunter, zogen bis auf 27:20 (51.) davon, weil jetzt auch Linksaußen Felix Groß besser ins Spiel fand, und weil Keeper Stefan Goldkuhle mehrfach glänzend parierte. Nach dem 28:24 (56.) wurde es nicht mehr wirklich spannend, weil Max Büchel und Ole Vesper umgehend auf 30:24 stellten - damit war das Geburtstags-Geschenk für den Trainer, der vor allem die nach der Pause resolute Deckungsarbeit in höchsten Tönen lobte, nach harter Handball-Arbeit in schmuckes grün-weißes Papier gehüllt und mit einer Zwei-Punkte-Derbyschleife versehen.
TuS Bommern: Goldkuhle, Stumpf; Eigenbrodt (1), Mallach, Groß (2), Matthies, Kremer, Burbaum (3), Lindner (9), Lemke (8/5), Cokelc (2), Büchel (3), Vesper (3), Reuter.
HSG Gevelsberg-Silschede: Scholz, Wulf; Krüger, Lindemann (2), Philippi (5), Rüggeberg (3), Stippel (3), Skupin (1), Bulk (1), Schröter (5), Schrouven (5/1), Breuker (1), Apel (1).
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