Witten. Die personell gebeutelte Ringer-Staffel des KSV Witten hält recht ordentlich mit gegen den Tabellenzweiten. Vier Duelle gehen an die Hausherren.
Die gute Fanfreundschaft zwischen dem KSV Witten 07 und dem KSV Köllerbach dürfte am Samstagabend in der Husemann-Sporthalle keineswegs gelitten haben. Zu stark und zu ausgeglichen präsentierte sich der saarländische Tabellenzweite, der mit einem 20:9 die Punkte entführte. Trotz der klaren Niederlage wollte Wittens Trainer Samet Dülger aber nicht komplett schwarz malen.
„Wir haben heute einige sehr spannende Kämpfe gesehen. Immerhin vier davon haben wir gewonnen, das war absolut okay. Und bei den Duellen, die wir abgeben mussten, haben wir uns zumindest richtig gut verkauft“, so der 34-Jährige nach dem ersten Kampf der Rückserie. Die Wittener bleiben auf dem sechsten Tabellenplatz, richten ihren Fokus nun voll auf die wichtige Begegnung beim ASV Urloffen am kommenden Samstag.
Wittens Kiril Kildau schlägt sich in fremder Stilart beachtlich
Nicht ganz so positiv war für die nur rund 150 Zuschauer, dass die Wittener diesmal nur neun Ringer aufbieten konnte. Im Schwergewicht (130 kg, freier Stil) klaffte diesmal eine Lücke. Weder Mantas Knystautas (Weltcup in Baku) noch Kasim Aras standen zur Verfügung, Kiril Kildau wollte man aufgrund des großen Gewichts-Unterschieds nicht gegen den 26 Kilogramm schwereren Ukrainer Oleksandr Khotsianiuskyi antreten lassen.
Stattdessen kämpfte der 19-jährige Kölner im 98-Kilo-Limit - und das im klassischen Greco-Stil. „Kiril hat das klasse gemacht“, lobte Samet Dülger den jungen Ringer nach seiner 8:18-Niederlage gegen den ehemaligen WM-Zweiten Peter Öhler aus Köllerbach. Gleich zwei spektakuläre Wurfaktionen, die mit je vier Zählern bewertet wurden, gelangen dem Wittener Akteur, der dem elf Jahre älteren Klassemann aus dem Saarland alles abverlangte.
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Eindrucksvolle Wurfaktionen von Noah Englich
In den untersten Gewichtsklassen hatte der KSV Witten diesmal die Nase vorn. Der Bulgare Denis Demirov (57 G) empfahl sich mit einem 12:4-Erfolg zum Auftakt gegen Hakan Cankaya für weitere Einsätze. Auch Anatolii Buruian (61 F) sammelte Punkte für die Ruhrstädter, bezwang Alexandru Chirtoaca mit 7:2. Dennoch lagen die Gastgeber nach den ersten fünf Kämpfen mit 5:10 im Hintertreffen, weil neben Kiril Kildau und der abgeschenkten 130-kg-Auseinandersetzung auch Kuran Izadi Punkte gegen Köllerbach ließ - DRB-Auswahlringer Etienne Kinsinger war im 66-kg-Limit (gr.-röm.) zu stark, gewann mit 12:0.
Im zweiten Abschnitt war die Messe dann relativ schnell gelesen, weil der erst 16-jährige Ümitcan Tasdemir (86 F) Piotr Ioanulov erwartungsgemäß nicht gewachsen war und nach knapp vier Minuten auf Schulter verlor. In einem engen Gefecht musste sich Andrei Perpelita (71 F) seinem moldawischen Landsmann Michail Sava mit 2:5 beugen, und Saeid Esmaeili Fini (80 G) blieb seine Bundesliga-Tauglichkeit einmal mehr schuldig, verlor technisch unterlegen gegen Pajtim Sefaj mit 0:15.
Levan Kelekhsashvili nimmt erfolgreich Revanche
Somit hieß es schon 5:20 aus Wittener Sicht, doch zwei Pfeile hatten die Hausherren noch im Köcher. Zunächst kämpfte Noah Englich (75 G) Köllerbachs Marc-Antonio von Tugginer mit 12:5 nieder, zeigte herausragende Wurftechniken. Im abschließenden Duell nahm dann Levan Kelekhsashvili (75 F) erfolgreich Revanche für die 1:6-Hinrunden-Niederlage gegen „Oldie“ Andriy Shyyka, siegte mit 8:4. „Das war für mich der Kampf des Abends. Levan wollte das unbedingt gewinnen“, so Samet Dülger.
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