Witten. Nach dem Erfolg in Nackenheim legt der KSV Witten gleich nach. Das 22:10 über Schlusslicht RKG Freiburg wurde zum Pflichtsieg, der Mut machte.
Ein wenig hatte er sich vorab ja schon in Zurückhaltung geübt, der Trainer des KSV Witten 07. Als er dann aber am Samstag sah, wenn das Tabellenschlusslicht der West-Staffel, die RKG Freiburg, mit auf die weite Reise ins Ruhrgebiet genommen hatte, machte sich bei Samet Dülger doch schon mal ein wohliges Gefühl der Erleichterung breit. Letztlich hatten die Wittener keine Mühe mit den Breisgauern, holten mit einem 22:10 den ersten Heimsieg der Saison.
„Wir müssen genau da anknüpfen, wo wir in der vorigen Woche gegen Nackenheim aufgehört haben“, hatte der KSV-Coach den Seinen eingebläut. Und offensichtlich auch die richtigen personellen Entscheidungen getroffen. Insgesamt feierten die Wittener Ringer sieben Siege, gaben nur drei Duelle ab und lagen schnell auf Erfolgskurs.
KSV-Talent Noah Englich darf erstmals einen Sieg vor eigenen Fans feiern
Der Auswärtssieg in Nackenheim, den man vorab nicht wirklich auf der Rechnung haben musste, war letztlich für die Kampfsportler aus dem Revier doch förmlich wie eine Befreiung. Zumindest hatte man in einigen Duellen in der diesmal deutlich besser gefüllten Husemann-Sporthalle das Gefühl, als gingen die Schützlinge von Samet Dülger unbeschwert an ihre Aufgaben heran. Eingestellt waren die KSV-Athleten ohnehin exzellent, wussten genau, was auf sie zukam.
Dass Eren Arslan (57 F) in seinem Eröffnungskampf gegen Mihail Lapp keine Chance haben würde, war klar. Nur 83 Sekunden benötigte der Freiburger für seinen 15:0-Erfolg. Danach allerdings starteten die Ruhrstädter richtig durch, holten sieben Siege am Stück und erarbeiteten sich schon zur Pause einen beruhigenden 14:4-Vorsprung. Schwergewichtler Kasim Aras (130 G) durfte auch diesmal wieder ‘ran, bezwang den Freistil-Spezialisten Oleksandr Koldovskyi sicher mit 4:0, im Anschluss sammelten Kuran Izadi (61 G), der erstmals nach mehreren Wochen wieder eingesetzte Kiril Kildau (98 F) und Altmeister Andrei Perpelita (66 F) mit technisch überlegenen Siegen je vier Teamzähler.
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Überlegener 45-Sekunden-Erfolg für Wittens Mihail Bradu
Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts setzte sich die Dominanz des KSV Witten 07 fort. Den kürzesten Einsatz am Abend hatte Mihail Bradu in seiner 86-kg-Auseinandersetzung (gr.-röm. Stil) gegen den angeschlagenen Freistil-Experten Ion Vasilachi, den er in gerade mal 45 Sekunden mit seinen blitzschnellen Durchdrehern am Boden zermürbte - beim 16:0 war die Beute eingefahren.
Nach verhaltenem Beginn schaffte dann auch Noah Englich (71 G) mit einem sehenswerten Überwurf eine hohe Wertung, die gleich fünf Zähler einbrachte. „Ich habe ihm vorher gesagt, er soll es mit seinen Aushebern versuchen - da ist er klar im Vorteil“, so Trainer Samet Dülger zum Kampf des 18-Jährigen gegen Andrej Janzen. Auf 11:0 zog Englich davon, fing sich dann aber unnötig noch zwei Wertungen ein. „Das hätte nicht sein müssen. Aber auch daraus lernt er. Noah hat das heute gut gemacht, die Linie lange durchgezogen“, lobte Dülger nach dem 11:4-Erfolg - es war der erste Sieg in einem Bundesliga-Heimkampf für das Eigengewächs.
Maxim Vasilioglo macht es etwas zu spannend
Etwas zu spannend machte es nach dem Geschmack des KSV-Trainers dann auch Maxim Vasilioglo (80 F), der gegen Kevin Spiegel dominierte, schon mit 8:0 führte. Ein paar Leichtsinnigkeiten jedoch gestatteten es seinem Rivalen, noch vier Pünktchen zu ergattern. „Das darf Maxim so eigentlich nicht passieren“, wollte Dülger angesichts der nunmehr überdeutlichen Wittener 22:4-Führung nicht zu kritisch sein. Die beiden abschließenden 75-kg-Duelle von Levan Kelekhsashvili (Freistil) und Saeid Esmaeili Fini (gr.-röm.) gingen an die internationalen Top-Athleten der Freiburger, die das Ergebnis so noch ein wenig erträglicher gestalteten. Kelekhsashvili musste sich im wohl packendsten Kampf des Abends dem EM-Dritten von 2021, Maxim Sacultan, mit 3:6 beugen. „Ich dachte eigentlich, dass er ihn sogar packen kann“, so Wittens Trainer.
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Der nun aber zumindest auf einen ordentlichen Abschluss der Hinrunde blicken kann. Mit 5:9-Punkten belegt der KSV Witten wie erhofft den sechsten Rang, der den direkten Klassenerhalt bedeuten würde. Allerdings ist der ASV Urloffen punktgleich mit den Ruhrstädtern, schaffte am Samstag überraschend einen 12:11-Erfolg über die Red Devils Heilbronn, die eine Gewichtsklasse frei ließen und bei denen zudem einmal mehr Trainer Adam Juretzko (80 kg Freistil) selbst das Trikot überstreifte, mit 0:16 technisch unterlegen eine Vier gegen Stefan Käppeler abgab.
Am kommenden Samstag gegen KSV Köllerbach
Am kommenden Wochenende startet die Rückserie mit einem neuerlichen Heimkampf für den KSV Witten 07. Am 5. November (19.30 Uhr) geht es dann in der Husemann-Sporthalle gegen den Tabellenzweiten KSV Köllerbach (12:2-Punkte), bei dem man zum Auftakt der Saison mit 9:19 den Kürzeren gezogen hatte.
Die Statistik zum Kampf:
(57 F) Eren Arslan - Mihail Lapp 0:4-SN; (130 G) Kasim Aras - Oleksandr Koldovskyi 2:0-PS; (61 G) Kuran Izadi - Leon Kuckuck 4:0-TÜPS; (98 F) Kiril Kildau - Lukas Schöffler 4:0-TÜPS; (66 F) Andrei Perpelita - David Brenn 4:0-TÜPS; (86 G) Mihail Bradu - Ion Vasilachi 4:0-TÜPS; (71 G) Noaa Englich - Andrej Janzen 2:0-PS; (80 F) Maxim Vasilioglo - Kevin Spiegel 2:0-PS; (75 F) Levn Kelekhsashvili - Maxim Sacultan 0:2-PN; (75 G) Saeid Esmaeili Fini - Valentin Petic 0:4-TÜPN.
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