Frankfurt/Oder. Zweimal Silber, einmal Bronze - damit konnten sich die Aktiven der SU Annen bei der U-21-DM sehen lassen. Welche Erfolge ebenso zu feiern waren.

Nachdem die Titelkämpfe bei den U-18-Junioren nicht ganz so einträglich verlaufen waren, konnten sich die Judoka der Sport-Union Annen über die Bilanz bei der Deutschen U-21-Meisterschaft in Frankfurt/Oder nun wirklich nicht beklagen. Drei Medaillen brachten die Wittener mit, dazu gab’s auch noch eine für einen Bundesliga-Teamstarter sowie den erneuten Titelgewinn für die am Annener Stützpunkt trainierende Hattingerin Mathilda Niemeyer.

„In unserem internen Club-Ranking liege ich damit jetzt wohl vorne“, flachste SUA-Trainer Marcel Haupt, der begeistert war von den Auftritten seiner Schützlinge in Brandenburg. Schon vorab hatte er gemutmaßt, dass es alle Wittener Kämpferinnen und Kämpfer durchaus aufs DM-Podest schaffen könnten. Am ersten Turniertag brach für den Club aus der Ruhrstadt Emily Gränitz gleich mal das Eis. Sie wurde wie im Vorjahr Deutsche Vizemeisterin - diesmal allerdings eine Gewichtklasse höher im 63-Kilogramm-Limit.

Annens Emily Gränitz schaltet Vorjahres-Europameisterin aus

Nach einem Freilos zu Beginn traf die Bochumerin auf Nele Noack (UJKC Potsdam), die im vorigen Jahr U-18-Europameisterin geworden war, und bezwang sie mit Ippon vorzeitig nach knapp zweieinhalb Minuten. Etwas länger benötigte die Zweitliga-Kämpferin der SUA im Viertelfinale gegen Sonja Berr (TSV Grafing) - nach 3:47 Minuten glückte hier die entscheidende Wertung. Nach einem 44-Sekunden-Blitzerfolg über Bottrops Lilly Büssemeyer stand Gränitz dann erneut im DM-Finale.

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„Da hat sie sich leider nicht ganz an unseren Plan gehalten und war einmal unachtsam“, so Marcel Haupt. Gegen die unbequeme, weil unorthodox kämpfende Sara-Joy Bauer (TSG Backnang) gab Gränitz zwei Waza-ari-Wertungen ab. „Ich kam mit ihrer Art zu kämpfen nicht klar. Mein Ziel war es, mit auch in dieser Gewichtsklasse zu beweisen. Ich bin froh, es wieder aufs Treppchen geschafft zu haben“, so Gränitz.

Auch in der höheren Gewichtsklasse auf dem Siegertreppchen: Emily Gränitz (li.) von der SU Annen holte DM-Silber.
Auch in der höheren Gewichtsklasse auf dem Siegertreppchen: Emily Gränitz (li.) von der SU Annen holte DM-Silber. © Marcel Haupt / SU Annen | Marcel Haupt / SU Annen

Schwieriges DM-Los für Wittener Erik Hobein

Ebenfalls aufs Treppchen schaffte es dann am zweiten Turniertag Leticia Jung in der Klasse bis 48 Kilogramm. Hier gehörte die Wittenerin ohnehin zum Favoritenkreis. Ihren ersten Kampf gewann sie gegen Lotte Averkorn (Potsdam) nach 1:37 Minuten, für den zweiten gegen Christin Wolz (Karlsruhe) benötigte sie gerade mal 16 Sekunden. Gegen EM-Starterin Tabea Mecklenburg (Potsdam) verlor Jung jedoch das Semifinale nach etwas mehr als zwei Minuten. „Dennoch hat sie dann die Nerven behalten und sich im kleinen Finale souverän durchgesetzt“, so SUA-Coach Haupt über den Sieg im Bronze-Duell gegen die Gelsenkirchenerin Asal Ghaffar.

Ganz stark präsentierte sich bei der DM auch Erik Hobein in der Klasse bis 60 Kilogramm. Ihn führte sein Weg sogar bis ins Finale. Nach dem Auftaktsieg mit Waza-ari-Vorteil gegen Daniel Lieder (Kronshagen) schaltete Hobein den Potsdamer Alexander Sieg in nur 1:42 Minuten aus. „Das Halbfinale gegen Sebastian Kunze aus Aerzen war dann schon recht anspruchsvoll. Ohnehin hat Erik einige sehr schwierige Gegner zugelost bekommen“, befand Marcel Haupt.

Marek Zimmermann nimmt die Bronzemedaille mit

Nach 2:03 Minuten hatte er sich aber auch gegen den Brandenburger behauptet. Im Finale allerdings leistete er sich einen Fehler gegen Florian Böcker vom Bundesliga-Rivalen JC 66 Bottrop, den dieser nach 47 Sekunden zum Sieg nutzte. „Da hat Erik einfach nicht gut verteidigt“, so Haupt.

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In der gleichen Gewichtsklasse schaffte es der für die SU Annen in der ersten Liga kämpfende Marek Zimmermann auf den dritten Platz. In der Vorrunde unterlag er Sebastian Kunze (Aerzen), in der Trostrunde gelangen ihm dann aber drei Siege am Stück, so dass er mit Bronze heimreisen konnte.

Erneut Gold für Hattingerin Niemeyer aus der SUA-Trainingsgruppe

Wie schon im Vorjahr mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde in Frankfurt/Oder die Hattingerin Mathilda Niemeyer, die im Annener Leistungszentrum trainiert. In der Klasse bis 78 Kilogramm hatte sie in der Vorwoche in Leipzig auch schon den nationalen U-18-Titel gewonnen. Am Sonntag erreichte die Schülerin mühelos ihr nächstes DM-Finale, traf dort auf die Wittener Zweitliga-Teamkämpferin Lilli Louise Wojta (Itzehoe), die sie mit Waza-ari-Vorteil in Schach hielt und somit bereits ihren vierten Titelgewinn feiern konnte.

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