Witten. Schafft die SU Annen die Qualifikation fürs Endrunden-Turnier in der ersten Liga? Dazu müsste ein Erfolg im Topduell gegen das Hamburger JT her.
Es ist das Gipfeltreffen schlechthin in der Nordgruppe der Judo-Bundesliga. Die beiden einzigen in dieser Saison noch ungeschlagenen Mannschaften treffen am Samstag (18 Uhr, Kälberweg) direkt aufeinander, wenn die zweitplatzierte Sport-Union Annen Titelfavorit Hamburger JT empfängt.
„Unser letzter Sieg gegen die Hamburger? Das ist schon ein paar Jahre her“, weiß Annens Trainer Stefan Oldenburg, dass die zurückliegenden Duelle mit den Hansestädtern nicht immer ein Spaß für die SUA waren. Eine sportliche Herausforderung aber allemal, denn die Nordlichter sind nun mal seit Jahren neben dem TSV Abensberg das Maß der Dinge im deutschen Judo. Mit dem Ex-Wittener Moritz Plafky, der demnächst bei der Weltmeisterschaft in Taschkent auf die Matte gehen wird, haben die Hamburger sogar einen Kämpfer in ihren Reihen, der für einige Zeit auch am Kälberweg aktiv war.
Auswahlkämpfer der SU Annen später zum Nationalteam
„Weil die Hamburger in den letzten Jahren eigentlich immer konstant gute Leistungen abgerufen haben, sind sie für mich auch am Samstag leicht favorisiert“, sagt Stefan Oldenburg voller Respekt vor dem starken Team des HJT, zu dem u. a. mit WM-Fahrer Dominic Ressel, Dario Kurbjeweit-Garcia oder dem jungen Schwergewichtler Losseni Koné noch weitere deutsche Top-Judoka gehören. Dazu finden sich im Kader des mehrfachen Deutschen Meisters auch einige herausragende internationale Akteure etwa aus Serbien, Aserbaidschan, der Ukraine oder Georgien.
„Wir sind natürlich auch gespannt, wen die Hamburger am Samstag mitbringen. Natürlich gibt es da schon ein gewisses Team, mit dem wir rechnen“, sagt Annens Trainer Oldenburg, der in der Vorwoche den 10:4-Erfolg des Spitzenreiters gegen den JC 66 Bottrop wohl registriert hat und daraus seine Schlüsse zu ziehen versucht.
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Wittener ebenso wie Hamburg noch ungeschlagen
Ganz wichtig bei der Planung des Kampfes auch für die Annener Verantwortlichen: Zwar startet dieser Tage schon ein WM-Vorbereitungslehrgang in Kienbaum, nach Rücksprache mit Männer-Bundestrainer Pedro Guedes kam man aber überein, dass die wichtigsten SUA-Kämpfer das wichtige Bundesliga-Duell gegen Hamburg noch bestreiten dürfen. „Immerhin geht es für uns ja noch darum, Platz zwei zu verteidigen und uns damit für die Endrunde zu qualifizieren“, sagt Oldenburg.
Die noch ungeschlagenen Wittener sind mit bislang acht Punkten (drei Siege, zwei Remis) Tabellenzweiter, Hamburg führt das Klassement an. „Schaffen wir es nicht, am Samstag zu punkten, dann haben wir noch aus eigener Kraft am 1. Oktober die Chance, uns in Remscheid Platz zwei zu sichern - das spricht eigentlich für uns.“ Sollten die Annener dem großen Favoriten aber ein Bein stellen, wäre dies schon „ein großer Schritt auf dem Weg ins Finalturnier im November“, so der SUA-Coach.
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Erstmals in dieser Saison mit Martin Matijass
In Sachen Personal frohlockt Oldenburg vor dem Spitzenduell, weil die Gastgeber vor eigenen Rängen ein exzellentes Team aufbieten können. Nicht nur, weil die Nationalkader-Judoka Alessio Murrone oder Jonas Schreiber gegen das HJT den grasgrünen SUA-Dress überstreifen können.
„Wir haben mit Simeon Catharina und unserem jungen 66-Kilo-Kämpfer Emiel Jaring, der schon Europacup-Fünfter war, auch zwei richtig starke niederländische Judoka dabei“, so der Annener Trainer, der wohl auch selbst wieder aktiv wird. Überdies wird 90-kg-Ass Martin Matijass nach längerer Pause sein Comeback auf der Tatami feiern. „Er hat in dieser Saison noch keinen Kampf für uns bestritten“, freut sich Oldenburg über diese wichtige Personalie.
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